Hallo liebe Brunnengemeinde,
nachdem ich schon seit ein paar Jahren am Thema interessiert bin und auch schon seit einiger Zeit mitlese, habe ich mich nun endlich mal registriert.
Wir haben seit 13 Jahren im Westerwald eine alte Schule, Bj.1910. Im Garten befindet sich ein alter Brunnen, welcher Wasser führt und auch funktioniert. Er ist ca. 9,70m tief (mit Stahlrohr und Seil gemessen), 1,10m im Durchmesser innen, aussen etwa 2,60m, nicht ganz gerade und leistet bis zu 6000l/Std., wenn die Leistung der Tauchpumpe, mit der ich das gestoppt habe, stimmt. Der Brunnen ist aus Bruchstein trocken/"auf Knirsch" gemauert - soweit ich das beurteilen kann, extrem sauber gemacht. Der Brunnen ist entweder 106 - oder aber schon 180 - Jahre alt, falls er bereits vor der ersten Schule, die direkt dahinter stand, errichtet wurde. Das Wasser ist klar, optisch sauber und schmeckt einwandfrei. Da wir es nie haben testen lassen, verwenden wir es ausschließlich zum Bewässern des Gartens oder für eine (eis-)kalte Dusche im Sommer.
Bisher lag der obere Rand ca. 70 cm unter Umgebungsniveau im massiven Lehmboden und war mit langen Basaltstangen und einer dicken Stahlplatte "gesichert". Da wir den Garten komplett neu gestalten, habe ich nun mit Bruchsteinen den Brunnen nach oben bis zur Oberfläche aufgemauert, zum Schutz gegen Wurzeln und eindringendes Oberflächenwasser. Im Moment ist der Brunnen gegen unbeabsichtiges Reinfallen von Hund, Katze, Mensch mit einem Gitter gesichert, das Grundstück ist mit einem 2m hohen Zaun gegen Zugang gesichert. Danach beabsichtige ich weiter, ein horizontales Brunnengitter (Stahl, verzinkt, pulverlackiert, begehbar) bauen zu lassen, mit aufklappbarem Zugang. Dieses soll dann eingemauert werden in einen brusthohen, mind. 1 m hohen Rand aus Ziegelsteinen. Es ist beabsichtigt, den Brunnen zukünftig vor Regenwasser durch eine Art Pavillion zu schützen.
Dazu habe ich ein paar Fragen:
- Darf man das alles ohne Baugenehmigung tun ? (Pavillion ist klar, es geht nur um den Brunnen"umbau")
- Darf man überhaupt einen vorhandenen Brunnen ohne wasserrechtliche Genehmigung benutzen ? (Ob der Brunnen überhaupt noch da sein darf, war nicht zu klären - allgemein bekannt ist nur, daß es "mal einen gab" ...)
- Gibt es Vorschriften, die explizit den Brunnenrand und Absturzsicherungen betreffen oder reicht "normaler Menschenverstand"/ allgemeines Gefahrverständnis und die praktische Umsetzung aus ?
- So ein massiver Aufbau ist sicher tonnenschwer - alleine die bisherige Erweiterung war schon nicht leicht. Da kommt noch einiges drauf. Wie wirkt sich das auf die Statik eines solchen Brunnens aus ? (... also bisher hat sich der Brunnen als extrem stabil erwiesen, unbeabsichtigt ist da schon ein Bagger drübergerollt ...)
- Kann man das Gewicht der geplanten Brüstung z.B. durch einen zusätzlichen Ring obenherum verteilen ? Oder ist das gar nicht so sinnvoll ?
- Wir werden da mal runter müssen, da eine Basaltstange gebrochen ist und heruntergefallen und unten reichlich Schlick liegt - der bei normaler, kleiner Nutzung aber liegen bleibt. Ist das ohne Hilfe, z.B. im Rahmen einer Übung durch die örtliche freiwillige Feuerwehr ..., möglich oder sollte man das in jedem Fall Experten überlassen ? Immerhin geht es da fast 10m tief runter ...
Freue mich über jeden Hinweis, Tipp und Ratschlag. Danke, Euer Joe