Hallo liebe Forengemeinde,
nach dem vergangenen heißen Sommer hatte ich mich hier im Forum registriert und fleißig gelesen, bevor ich mit meinem Projekt begann. Dass der Brunnenbau eine echte Herausforderung für mich sein würde, war mir bei einem zu erwartenden Grundwasserspiegel von 20-25 m (nach der hydrogeologischen Übersichtskarte Niedersachsen) von Beginn an klar.
Ich hatte mich für die Verwendung eines 160er KG-Arbeitsrohres entschieden, um darin später ein 115er Brunnenrohr (mit 50cm Sumpfrohr und 3 m Filterstrecke) ab zu teufen. Leider fand dieser Plan nach 8 m sein Ende, das KG-Rohr ließ sich nicht weiter absenken, also setzte ich die Bohrung im 115er Brunnenrohr mit einem 100er Erdbohrer fort.
Bei 10 m stieß ich völlig unerwartet auf Wasser – die Freude war allerdings nicht von langer Dauer, nach drei weiteren Metern mit der Kiespumpe (90mm) war das Wasser verschwunden und der Erdbohrer musste wieder ran. Allerdings war mir dieses Verfahren bei 15 m dann doch zu aufwändig, so dass ich mit der Kiespumpe unter Zugabe von Wasser per Gartenschlauch weiter machte.
Jetzt habe ich eine Tiefe von 18 m erreicht und stehe offenbar vor dem AUS!
Nachdem ich bei den letzten Kiespumpenhüben zusehen konnte, wie das Rohr in die Tiefe rutschte, kam plötzlich ein Stopp. Obwohl die Kiespumpe jeweils zur Hälfte gefüllt war und ich so eine ganze Schubkarre voll von überaus feinem Sand herausgeholt hatte - wobei das Rohr mit 550 kg beschwert war – erzielte ich keine zwei cm Tiefengewinn.
Ich muss dazu bemerken, dass das hinzugefügte Wasser im Handumdrehen versickert. Ich musste gleichzeitig Wasser aus der Hausleitung und per Pumpe aus meinem Regenwasser-Reservoir hinzufügen, um die Kiespumpe betätigen zu können.
Ich vermute, dass der Sand – der mir nahezu „dickflüssig“ erscheint – so schnell nachrutscht, dass das Rohr keine Tiefe gewinnen kann.
Nach Kiesschichten mit teilweise faustdicken Steinen, einer 3 m dicken Lehmschicht und mehreren Anfängerfehlern stand ich wiederholt vor der Aufgabe, habe mich aber immer wieder durchgebissen – jetzt bin ich nur noch am Verzweifeln.
Ganz besonders, nachdem ich bei einem „professionellen“ Brunnenbauer um Rat nachsuchte und dieser mir weismachen wollte, dass die „Spinner im Internet“ nur Quatsch erzählen und so eine Brunnenbohrung wie die meine niemals funktionieren könne – man müsse immer mit einem Arbeitsrohr aus Stahl arbeiten, sonst könne die Filterstrecke gar nicht wirken.
Habe ich jetzt wirklich hunderte von Arbeitsstunden und hunderte von Euro wortwörtlich in den Sand gesetzt oder hat noch jemand einen hilfreichen Rat?