Hallo in die Runde
Ich möchte südlich von Wien einen Bohrbrunnen errichten. Folgende Eckdaten hätte ich nach dem Lesen einiger Beiträge im Forum erstmal erstellt. Freigabe bei der Behörde bereits erledigt.
- Benötigte Wassermenge: 6000 Liter
- Geplante Tiefe ca. 20-25 Meter (je nach Untergrund)
- Grundwasser sollte laut meinem Schlagbrunnen aktuell bei ca. 9 Meter ab Geländekante liegen
- Arbeitsrohr TNA DIN150 6“
- Tiefwasserpumpe 6000L mit 1 ¼ Zoll
Ab Geländeoberkante (GOK):
- 14 - 16 Meter Brunnenrohr TNA DIN115 4 ½“
- mögliche Filterstrecke 3-4 Meter mit Schlitzweite 0,3 oder 0,5 (je nach Beschaffenheit des Untergrunds) ebenfalls TNA DIN 115 4 ½“
- Sumpfrohr 1 Meter ebenfalls TNA 115 4 ½“
- Kiesschüttung je nach Untergrund oder Gewebefilter
Die Bestellung der Rohre und Filterstrecke erfolgt nach Analyse des Untergrundes und kann natürlich variieren.
Zubehör/Werkzeug:
- Brunnenbohrer 190mm mit 12 Meter Gestänge
- Kiespumpe 140mm
- Holzzange Eigenanfertigung mit einer Länge von 1600mm und 5-7cm Dicke
- Dreibein mit anpassbarer Verlängerung, damit das Klobenrad mindestens 2,5 Meter über Grund hängt. Alternativ hätte ich ein Alugerüst in verschiedenen Höhen.
- Verschraubbare Gläser je Tiefenmeter um die Körnung des Materials zu dokumentieren
- Steinheber ist bereits in Fertigung
- Ein Steinmeißel wird angefertigt, sobald der Brunnenbohrer mit den Gestängen geliefert wird.
- Holzhalterung um das Gestänge einhängen zu können, damit die restlichen Gestänge einfacher an- oder abmontiert werden kann.
- Elektrische Winde um die Kiespumpe leichter auf und abzulassen.
- Schiebetruhen
- Traktoranhänger (um das Material zwischenlagern und abtransportieren zu können)
- Schalungstafel 100x80 mit 200mm Loch. Dient zum sauber halten des Bohrloches.
Eines gleich vorweg. Mit meinem Schlagbrunnen konnte ich bisher den Garten locker versorgen und hatte keine Probleme mit Wassermenge und Wasserdruck. Wir haben leider auf Grund der Trockenheit in der Region zu niedriges Grundwasser!
Vorgehensweise:
Der Brunnenbohrer wird senkrecht durch die Holzplatte ins Erdreich gedreht und regelmäßig rausgezogen. Sobald das Grundwasser erreicht oder das Material in der Bohrung immer nachrutsch, wird das Arbeitsrohr gesetzt. Dieses Arbeitsrohr wird mit Wasser gefüllt, damit wir mit der Kiespumpe starten können. Ein kleinerer Bohrer ist dazu erforderlich. Dazu schrauben wir auch die Holzzange an das Arbeitsrohr und beschweren die Holzzange. Mit jedem Meter, welchen wir vermutlich schweißtreibend erreichen, wird ein Arbeitsrohr nachgeschraubt. Als Gewicht nehme ich für den Anfang meine beiden Schwager (jeder über 110kg). Vorteil: Sind schnell auf der Holzzange und auch einfach wieder herunten. Nachteil: Der Bierverbrauch J
Die entnommenen Schichten werden getrocknet und mittels Millimeterpapier analysiert. Die Beschaffenheit der Körung anschließend in einer Excel Liste (Plan) dokumentiert.
Nach dieser Erkenntnis wird die Filterstrecke und die Kiesschüttung erstellt. Grundsätzlich möchte ich die Tiefwasserpumpe 4 Meter unter der Grundwasseroberfläche, also bei derzeit 13 Meter anbringen. Danach noch 2 Meter Vollrohr und 3-4 Meter Filterstrecke bis zum Schluss noch 1 Meter Sumpfrohr. Sollte ich noch tiefer als 20 Meter kommen, möchte ich je nach Beschaffenheit des Untergrundes die Filterstrecke weiter runtersetzen. Wenn die Trockenheit so weitergeht, möchte ich eher auf Nummer sichergehen.
Was ist noch Fragen wollte:
- Soll ich das Brunnenrohr unten mit einer Kappe vorher oder nachher mit Tonpellets im Strumpf verschließen?
- Habe ich ein Detail vergessen?
- Habt ihr sonst noch gute Tipps?
Danke euer BrunnenbohrerAT