Hallo Zusammen,
ich möchte kurz mein Brunenbauprojekt vorstellen, um einerseits einen Erfahrungsbericht für Neulinge zu erstellen und eine geeignete Plattform für meine Fragen zu haben.
Nachdem ich im letzten Sommer feststellen musste, dass meine 3m³ Alibi-Zisterne am sonnigen Oberrhein für die Bewässerung meines 150m² Gartens nicht ausreicht, wollte ich es dem Nachbarn nachmachen und auch einen Brunnen haben. Er hatte ca. 2000€ für einen 17m tiefen Bohrbrunnen bezahlt und bei den Kosten waren noch keine Pumpe und Anschluss an die Gartenberegnung enthalten. Ein Freund hatte bei sich auch schon einen Brunnen gebaut, also habe ich zunächst dieses tolle Forum genutzt, um selbst ein wenig Know-How zum Brunnnenbau aufzubauen.
Nach einigen Fragen, die ich hier und dort gestellt habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es ein Brunnenbohrer mit 170mm Durchmesser werden soll, in den ich ein 150er KG Rohr als Stützrohr zum Plunschen seinsetzen will. Während der Bauzeit hatte ich genug Gelegenheit die Bodenbeschaffenheit bis ca 3,5m Tiefe zu begutachten, es kommen ab 2m Tiefe nur grober Sand mit ein paar Kieselsteinen vermischt, Oberrhein halt. Vom Tiefbauamt hatten die Nachbarn schon erfahren, dass ab 9,5m Tiefe Grundwasser zu erwarten ist, wir wohnen nicht im Tiefgestade. Der Nachbar, der den Brunnen hat bauen lassen, ist bis 17m Tiefe runter gegangen.
Nachdem ab 10.03. meine ersten freien Tage dieses Jahres beginnen, habe ich rechtzeitig den Brunnnenbohrer und eine große Kiespumpe hier im Shop bestellt, die super schnell geliefert wurde. Mein Plan war, die Pausen, in denen ich mich vom Bohren ausruhen musste, zu nutzen, um die weiteren Schritte vorzubereiten.
Also ging es am 10. gleich morgens um 10 (ein bisschen Ausschlafen muss im Urlaub sein!) los mit Bohren. Nach 1,5 Stunden war ich schon auf 3m Tiefe, die mir sehr einfach vorkamen. Zwar war der erste Meter vom Verfüllen den Baugrube mit bindigem Material etwas zäh zu bohren, das Herausheben des Bohrers aus dem Bohrloch ging aber sehr einfach. Nach 2m Tiefe kam jedenfalls der erwartete Sand mit ein paar kleinen Kieselsteinen vermischt.
In der Mittagspause musste jetzt also das Material für die nächste Phase vorbereitet werden. Ich kaufte im Baumarkt 3 Balken 58mm x 58mm in 3,5m Länge, eine 10er Schlossschraube in 180mm Länge, eine Umlenkrolle und ein Seil sowie 3 120mm lange Spax mit denen ich die Balken oben zusammenschrauben wollte. Nach der Shopping-Tour wurde mit Unterstützung eines Nachbarn weiter gebohrt bis auf 4m Tiefe, es kam immer noch Sand mit Kies.
Die Konstruktion meines Dreibeines war leider etwas labil und die Rolle ließ sich nicht richtig drehen, so dass ich am nächsten Morgen noch ein paar Vertärkungsbleche und eine längere Schlossschraube besorgt habe. Bis ich alles montiert hatte, war es Mittag aber wir konnten mit dem Dreibein loslegen. Das Dreibein ist jetzt stabil genug, leider lässt sich der Bohrer nicht darin drehen, weil die Füße nicht weit genug auseinander stehen. Das ist nicht so schlimm, weil das Dreibein leicht ist und zum Bohren kurz zur Seite gestellt werden kann. So schafften wir in 1,5 Stunden nochmal 2m Tiefe, wo wir abgesehen von einem Lehmklumpen immer das gleiche Material vorgefunden haben.
Für die nächste Phase musste jetzt das KG-Rohr besorgt werden. Ich hatte eigentlich nicht erwartet, so weit zu kommen, daher habe ich mich noch nicht informiert, wo es zu günstigen Preisen erhältlich ist. Es war dann beim erstbesten Händler 30€ teurer als bei einem Internetshop, den ich ausfindig gemacht hatte. Na ja, dafür hab ich es gleich mitnehmen können. Gekauft habe ich 2 Rohre mit 5m, 2 mit 2m und 3 mit 1m um insgesamt auf 17m zu kommen. 2 weitere Stunden bohren brachten uns auf 8m Tiefe, wobei wir das Bohrgestänge jetzt nach 3m geteilt haben, damit es nicht so herum baumelt, wenn es herausgezogen ist. Langsam ist auch eine Verwindung spürbar, das Bohren geht aber immer noch gut. Jedes Mal machen wir etwa 5-10cm Tiefe.