Servus miteinander,
nach den ersten Artikeln in diesem Forum war mir klar, dass ich meinen Brunnen vom Fachmann schlagen lasse.
Der kam dann mit einem 6m langen 1 1/4" Rohr, dass im unteren 70cm Bereich 8mm Bohrungen hat (ohne Filter wie ich heute sicher weiß). Das hat er dann sehr eindrucksvoll ohne jegliches vorbohren 4m tief versenkt und akrobatisch den Grundwasserstand gemessen. Hurra, Wasser war da! Und damit man nicht zu tief schlägt wurde das Rohr abgeschnitten und die Schwengelpumpe montiert. Es kam eine dunkelgraue Brühe daher, die nicht an Wasser erinnerte. Prognose war vier Wochen lang zu pumpen und dann evtl. eine billige Baumarktpumpe anzuschließen, die dann das Klahrspühlen erledigen sollte bis sie den Geist aufgibt.
Am ersten Tag haben mein Sohn und ich stundenlang in 200 Liter Fässer gepumpt und so den Sand aufgefangen, bis beide Fässer rand voll Sand waren und der Rasen sich auf ca. 10m² in einen Sand/schlammkasten verwandelt hat. Am Abend war dann die Lederdichtung der Pumpe nicht mehr vorhanden (vom Sand weggeschmirgelt), allerdings kam auch langsam etwas aus der Pumpe, das wie Wasser aussah. So ging es die nächsten Wochen täglich an die Pumpe und es wurden mindestens zwei Fässer voll gemacht. Jetzt zum Glück nicht mehr rand voll mit Sand. Mitten drin kam wieder die Brühe wie am ersten Tag, dann wurde es wieder besser. Nach einiger Zeit habe ich Hassos Beitrag über den Filterkies aus dem Wiki gelesen und das Pumpen eingestellt.
Nach einem Anruf beim Pumpenbauer kam dieser noch einmal vorbei, zeigte sich sichtlich beeindruckt vom Sandberg und der Veränderung meiner Arme. Wieder wurde der Grundwasserspiegel gemessen und beschlossen das Rohr um 1m zu kürzen. Das ging zum Glück sehr einfach, da man das Rohr von Hand aus der Erde ziehen konnte.
Nun ging das ganze von vorne los. Braune Brühe ohne Ende. Nach zwei Tagen habe ich aufgegeben.
Ich überlege das ganze Rohr zu ziehen und mit einem neuem Rammfilter (und diesmal wirklich mit Filter) einen neuen Versuch zu starten.
Nun meine Fragen (an die die bis hierher durchgehalten haben):
1. Soll ich an dieser Stelle überhaupt noch weiter versuchen einen Brunnen zu setzten oder habe ich da unten schon alles zu durcheinander gebracht?
2. Kann ich es ohne vorbohren versuchen, da ja bereits ein Loch durch das aktuelle Rohr existiert (falls es nach dem Ziehen nicht in sich zusammenfällt)?
3. Ist ein Rammbrunnen überhaupt das Richtige bei einem sandigem / lehmigem Boden (Alternative Schachtbrunnen mit Betonringen)? Es soll ein ca. 1000qm Grundstück (hälfte Rasen) bewässert werden.
Noch zu erwähnen:
- ich wohne In München-Lochhausen.
- Früher gab es ca. 1000m entfernt eine Ziegelei (mit "Grundwasserisohypsen unter deckendem Mergel", laut münchen.de aber nicht bei mir)
- ca 30m entfernt funktioniert die Schwengelpumpe des Nachbarn seit 4 Jahren problemlos.
Vielen Dank im Voraus für alle Tipps!
Peter