Hallo zusammen,
ich plane einen Brunnen zur Gartenbewässerung mit einem automatischen Bewässerungssystem. Dabei habe ich Schwierigkeiten ohne Praxiserfahrung den Brunnen angemessen zu dimensionieren. Da in den Bewässungerungsratgebern die Förderleistung des Brunnens Ausgang für die Planung ist, ist es offensichtlich wichtig, den Brunnen geeignet zu dimensionieren. Vielleicht könnt ihr mich erhellen.
Zu bewässern sind ca. 600 m² Rasen, sowie ca. 200 m² Beete. Der Rasen wächst auf sandigem Boden und liegt zur Hälfte ganztägig in der Sonne, grenzt aber auch an einen Waldrand mit 30 m hohen Bäumen. Dafür komme ich mit einem Wasserbedarf von 10-15 Liter auf einen Gesamtbedarf von bis zu 9 m³ je 2x die Woche alleine für den Rasen. Nehme ich nun mein Bauchgefühl hinzu "Kein normaler Mensch bewässert seinen Garten länger als 2 Stunden am Stück", ergibt sich für den Brunnen ein Bedarf von 4,5 m³/h zzgl. Beete. Überschlägig, und mit ein bisschen Sicherheitsreserve, bin ich dann bei 5 - 8 m³/h.
Um nicht zu viel Ärger und wenig Lärm mit dem Brunnen zu haben, wünsche ich mit außerdem eine Tiefbrunnenpumpe und Konstantdruckregelung und winterfesten Vorschacht.
Einen so ausgelegten Brunnen fragte ich also beim regionalen Brunnenbauer mit gutem Ruf an. Sein Angebot für einen ausgebauten Brunnen mit Vorschacht, Tiefbrunnenpumpe und Konstantdruckregelung: 12.500€ bei angenommen 20 m Tiefe.
Nun habe ich also einerseits die Vorstellung, dass eine Bewässerungsdauer über 2 Stunden unangemessen ist, andererseit kommen mir aber die 12.500€ noch unangemessener vor.
Wie wägen hier andere ab, was kann als eine "vernünftige" Auslegung bezeichnet werden?
Soweit zur Kernfrage. Hier noch ein paar Hintergrundinformationen zum geplanten Brunnen: Bereits jetzt ist vom Vorbesitzer ein funktionierender Brunnen vorhanden. Ein Spülbrunnen, 10 m tief, der 1,2 m³/h liefert. Der Brunnenbauer hatte ursprünglich zusätzliche Filter für mehr Förderleistung empfohlen, der Vorbesitzer aber verzichtet. Damit würde ich (gemäß obigem Bedarf) über 7 Stunden benötigen um alleine den Rasen zu bewässern. Auch der Brunnenbauer schloss aus, dass das mit diesem Brunnen zu bewerkstelligen ist. Zudem enthält bisher das Wasser 2 mg/l Eisen, was dem Bewässerungssystem kaum zuträglich sein dürfte. Zudem ist der Brunnen wohl einmal in den letzten 10 Jahren trocken gefallen - da hätte ich jetzt natürlich gerne mehr Sicherheit.
Bohrprofil der EWS auf dem gleichen Grundstück:
Laut einem zweiten Brunnenbauer sollte hier in der Gegend grundsätzlich reichlich Wasser vorhanden sein, die 5 m³/h kein Problem.
Das Bewässerungssystem ist noch nicht geplant, da ja die verfügbare Förderleistung noch nicht bekannt ist. Ich denke an ein automatisches Bewässerungssystem von Hunter. Da der Garten mit recht ungleichmäßig verteilten Flächen angelegt ist, werden es wohl einige Kreise werden müssen. Auch den abnehmenden Wasserbedarf zum Wald hin werde ich bei der Zusammenstellung der Kreise berücksichtigen müssen.