Hallo Zusammen,
ich bin DER NEUE und hatte mit Wasserleitungen und Brunnen bis vor kurzem nicht viel am Hut.
Das hat sich dieses Jahr schlagartig geändert, denn meine Mutter nutz das Brunnenwasser zur manuellen Gartenbewässerung und ohne Wasser gibt es Arbeit für den Sohn.
Da ich nicht im selben Ort wohne, muss ich immer hin- und herfahren, um jeden einzelnen Schritt durchzuführen und das Ergebnis dann ein paar Tage später zu prüfen. Dadurch zieht sich das Ganze unendlich in die Länge und Geldverdienen muss Mann ja auch noch.
Bevor ich mit meinen Fragen komme, versuche ich Euch die Situation so gut es geht zu beschreiben.
Es geht um einen vor über 35 Jahren, professionell gebohrten Brunnen, von mindestens 7m Tiefe.
Eine Saugleitung mit Fußventil (Spiralschlauch 1“) verläuft über einen Pumpenstock zu zwei separaten Pumpenhäuschen, mit je einem eigenen HWW. Die Pumpenhäuschen befinden sich auf unterschiedlichen Grundstücken und werden von dort auch separat mit Strom versorgt. Am Pumpenstock können die beiden Entnahmestellen separat von der gemeinsamen Saugleitung abgekoppelt werden.
Unsere Pumpe ist eine Güde HWW 1400 VF mit max. 8m Förderhöhe.
Die des Nachbarn ist eine TIP HWW4400 INOX Pus, mit max. 5m Förderhöhe.
[ https://tip-pumpen.de/product/t-i-p-…4400-inox-plus/ ].
Die Saugleitung hat eine Länge von ca. 7m. Das Grundwasser ist in der Brunnenbohrung zu sehen.
Wegen des heißen Wetters habe ich an unterschiedlichen Tagen den Grundwasser-Spiegel gelotet. Der beträgt konstante 3,5m.
Soweit die Installation.
Das bisherige Problem:
Mal fördern die Pumpen Wasser, dann wieder nicht. Die Ursache ist unbekannt.
Wenn dann mal Wasser an HWW anliegt, springen die Pumpen zudem sporadisch an. Ohne dass Wasser entnommen wurde.
Zuletzt bemerkte ich einen starken Druckabfall auf der Saugseite so dass die Pumpe im Minutentakt arbeitete.
Erst dachte ich an ein defektes Fußventil, ein zugesetzter Filterkorb, oder an einen Defekt am Saugschlauch.
Auch kam mir in den Sinn, dass der Brunnen eventuell nicht schnell genug Wasser zur Verfügung (Pegelabfall des GW?) stellen kann und so Luft gezogen wird. Immerhin existiert der schon über 35 Jahre.
An letzteres dachte ich vor allem, da sich zum Schluss häufiger Luft im gefüllten Leitungssystem befand.
Bei Wasserentnahme direkt am Pumpenhäuschen fiel mir weiterhin auf, dass manchmal beide Pumpen parallel liefen.
Das allerdings nicht immer.
Irgendwann schafften es auch die beiden parallellaufenden HWWs nicht mehr das Wasser zu fördern.
Selbst mit einer vorbefüllten Pumpe. Zuletzt gab´s dann gar kein Wasser mehr.
Daraufhin trennte ich die TIP-Pumpe vom Netz (off). Die Wasseranschlüsse blieben weiterhin dran.
Unsere Güde arbeitete weiter, klang merkwürdig und schaltete dann eigenständig wegen Überlast/Trockenlauf ab.
Fehlersuche:
An der Pumpe ist alles dicht. Den Pumpenvordruck kontrolliert und neu eingestellt.
Meine Kontrolle des Fußventils ergab, dass der Siebkorb frei ist und das Rückschlagventil bis auf eine scheinbar kleinere Undichtigkeit „funktioniert“. Wobei ich mir da nicht mal 100% sicher bin, ob überhaupt eine Undichtigkeit vorliegt. Nach einer Nahtoterfahrung habe ich den Dichtigkeitstest abgebrochen.
Auch die Saugleitung war frei und der Grundwasser-Pegel im Schacht ersichtlich.
Sekundärseitig sind alle Entnahmestellen geschlossen und auch keine Leckagen ersichtlich.
Dann entfernte ich den Pumpenstock und schloss die Saugleitung direkt an die Gülde an.
Einen Druckverlust konnte ich dennoch feststellen. Zwar deutlich geringer, dennoch vorhanden.
Ich führte das auf die einfachen Rohrschellen zurück und war erst einmal mit dem hot-fix zufrieden.
Hauptsache wir haben wieder Wasser.
Weiterhin schaltete ich die Gülde bei nicht Nutzung ab.
Das funktionierte eine Weile, doch dann, nach einigen Stunden nicht Nutzung hatte sich die Pumpe von selbst entleert und musste wieder vorgefüllt werden. Seltsamer Weise trat das Phänomen nicht immer auf.
Jetzt werdet Ihr sicher sagen: „Eh, ist doch klar wo der Fehler liegt“.
Für mich als Laien war die Fehlerursache nicht direkt ersichtlich.
Nach einiger Recherche (youtube) musste ich feststellen, dass während der Bauzeit einfach das genommen wurde, was gerade da war und nicht das was nötig gewesen wäre (einfachste Rohrschellen, Kupplungen etc.).
Daraufhin habe ich, neben einigen anderen Sachen, ein neues Fußventil und Gelenkbolzenschellen bestellt (ki-wi-tec) und natürlich verbaut. Mit viel Liebe, Schweiß und Flex ging das dann so gerade eben noch in die Brunnenbohrung rein. Die Pumpe wurde dann mit einer Schlauchkupplung (zum Schrauben) direkt an der Saugleitung angeflanscht.
Jetzt passt es endlich!
Letztlich war es das Fußventil, dass mal mehr oder weniger motiviert seine Arbeit verrichtet.
So weit, so gut. Wenn da nicht noch die zweite Entnahmestelle wäre.
Am liebsten wäre mir natürlich, wenn es nur eine Pumpe gäbe.
Doch es sind nun mal zwei unterschiedliche Grundstücke bzw. Familien, mit je zwei gemauerten Pumpenhäuschen und erheblich unterschiedlicher Wasserentnahme. Dann ist da noch die Güde-Pumpe, die ist keine zwei Jahre alt und von den Stromkosten, die dann keiner für den Anderen mitbezahlen möchte, fange ich besser erst gar nicht an.
Bei der Fehlersuche erfuhr ich, dass schon in der Vergangenheit teilweise beide Pumpen liefen und das Problem auch schon länger besteht.
Halt nur nicht in dieser Intensität. Das hat mich auf den Gedanken gebracht, dass die eine Pumpe der anderen das Wasser klaut und sie somit zur Mitarbeit zwingt. Also müssten noch zwei Ventile das System.
Bisher konnten die Grundstücke separat über den Pumpenstock von der Saugleitung getrennt werden.
Was nötig ist, wenn eine der Pumpen entfernt werden soll (Herbst/Winter/Wartung).
Statt des alten Pumpenstocks (Kugelventile nicht dicht) habe ich gleich ein Y-Stück bzw. einen GK Y-Verteiler mitbestellt, an dem ich mit Schlauchkupplung (die zum Schrauben) die Pumpen anbinden möchte.
Zusammengefasst brauche ich jetzt noch je ein Rückschlagventil und zwei Absperrungen hinter dem Y-Stück.
Liege ich da noch richtig, oder habt Ihr andere Vorschläge?
Dann, gibt es noch etwas für den Winter zu beachten, bezüglich Frostgefahr?
Und wie ist das mit dem Druck in der Saugleitung?
Wenn zwei Pumpen parallel arbeiten sollte in der Steigleitung der doppelten Druck herrschen.
Was hält so ein Rückschlagventil mit Messingteller in der Regel aus?
Ich frage, da die Gülde den Druck auch in der Saugleitung aufbaut. Und die TIP des Nachbarn anscheinend auch kein RSV besitzt und dann ebenfalls Druck in der Saugleitung aufbaut.
Im Forum hatte ich dazu nichts passendes gefunden, oder aber übersehen.
Für Tipps bin ich daher sehr dankbar.