Ich habe vor 6 Jahren einen Schachtbrunnen 1m Durchmesser mit Bagger gebaut. Laut Rutengänger auf einer sehr starken Wasserader in 9m Tiefe. Ab 8m Tiefe war die Nummer ein ziemliches Desaster da die sehr starke Wasserader ihr Kiesbeet immer wieder ausgewaschen hat und uns der darüberliegende Lehm Schicht für Schicht in das Loch eingebrochen ist. Wir mussten das Loch schließlich schließen und haben ein paar Meter davor einen "trockenen" Schachtbrunnen mit 6m Tiefe errichtet. Jetzt soll auf dem Baugrund unser Haus gebaut werden inkl. Wasserversorgung aus dem Brunnen. Ich würde gerne die fehlenden 3m bis zum Wasser zuerst mit einem 250er Erdbohrer bohren dann weiter mit einer Kiespumpe 140 im 200er Brunnenrohr. Ist das denkbar? Alternativ würde ich die letzten 3m graben und ausbetonieren (bohren wäre halt erheblich einfacher. Danke vorab für Rückmeldungen
Bohrbrunnen im Schachtbrunnen
-
-
Ich würde gerne die fehlenden 3m bis zum Wasser zuerst mit einem 250er Erdbohrer bohren dann weiter mit einer Kiespumpe 140 im 200er Brunnenrohr. Ist das denkbar?
Solange keine grösseren Steine im Weg sind, ja.
Gruss
kg49
-
Mein Nachbar hat zeitgleich mit mir (auf Basis meiner negativen Erfahrung) 6m tief trocken einen Schachtbrunnen mit 6 SchachtRingen gebaut. Er hat mit dem Handbohrer dann noch 2,5m tief ein gelochtes 180er Edelstahlrohr eingelassen. Die Wasserader dürfte auf Grund eines Berghangs dahinter so unter Druck stehen dass ihm beim Anstechen mit dem Rohr das Wasser innerhalb kürzester Zeit bis zum 2. Ring angestiegen ist. Er hat dann seine Pumpe über dem Edelstahlrohr platziert ohne irgendwelchen Filterkies etc. Es treibt ihm einiges an feinem Sand mit was ich gerne vermeiden würde. Kann ich das Problem mit tiefer gehen und entsprechenden Filterschichten im Rohr vermeiden bzw. bitte um Info wie so etwas im speziellen Fall aussehen könnte. Danke vorab
-
bitte um Info wie so etwas im speziellen Fall aussehen könnte.
Für eine konkrete Stellungnahme benötigt man die Zusammensetzung der wasserfördernden Bodenschicht um beurteilen zu können, ob ein Brunnenfilterrohr ausreicht, ob eine Kiesschüttung ausreichend ist oder ob man einen Feinsandfilter setzen sollte.
Hier mal was zum Lesen:
Filterrohre und Kiesschüttung
Es wird viel zu viel gebuddelt und viel zu wenig nachgedacht beim hobbymässigen Brunnenbau. Und manche "Profis" denken auch zu wenig.
Im Prinzip gilt grundsätzlich (Ausnahmen bestätigen die Regel, die zu schildern wäre zu umfangreich):
Ein "profimässig" erstellter Bohrbrunnen wird immer mit einem Arbeitsrohr errichtet, damit eine Kiesschüttung auf das Schichtenverzeichnis abgestimmt werden kann.
Das Filterrohr hat dabei nicht die Aufgabe zu filtern, sondern ist Gerüst für die filternde Kiesschicht. Zwischen Arbeitsrohr und Brunnenrohr muss genügend Platz sein, um eine wirksame Filterkiesschicht schütten zu können.
Alternativ dazu gibt es im Fachhandel (kein Baumarkt) sogenannte Kiesklebefilter oder Kiesbelagfilter (sehr teuer, aber gut), die man statt einer Kiesschüttung verbauen kann.
Die Abstimmung von Filterkies oder Kiesklebefilter auf die Bodenschicht ist eine komplexe Überlegung, die sehr umfangreich werden kann, um maximale Ergebnisse zu erzielen.
Da hobbymässig erstellte Brunnen nicht der Wasserversorgung von Stadtteilen dienen, können hier Abstriche an das maximal Mögliche gemacht werden.
Will man ohne Arbeitsrohr arbeiten, ändern sich die Verhältnisse gravierend.
Jetzt dient das Filterrohr nicht mehr als Traggerüst für eine genau abgestimmte Kiesfilterschicht, sondern als Traggerüst für das Erdreich um die Filteröffnungen.
Da man meistens nicht weiss, wie sich das Erdreich zusammensetzt, bleibt einem nichts anderes übrig, als die kleinste Schlitzweite zu nehmen und zu hoffen, dass das passt.
Generell gilt:
Ist der Boden um die Filter zu fein, so gehen die Körner durch die Filterschlitze und der Brunnen wird ständig Sand führen.
Haben die Bodenkörner die gleiche Grösse wie die Filterschlitze, so werden diese in einem hohen Umfang verstopfen und den Wassereintritt stark verringern.
Nur wenn die Körner grösser als die Filterschlitze sind, können sie sich wie eine Filterkiesschüttung an das Filterrohr anlegen.
Nun besteht der Boden ja nicht aus gewaschenem und gesiebten Sand bzw. Kies, sondern es sind alle möglichen Korngrössen in einer Probe zu finden. Deswegen muss man einen Esslöffel getrockneten Boden auf mm-Papier streuen, um ihn beurteilen zu können.
Die grösseren Körner sollten grösser als die Filterschlitze sein, die kleineren, das sogenannte Unterkorn, sollte kleiner als die Schlitze sein.
Falls Filterkies geschüttet wird, muss dieser unter Berücksichtigung dieser Überlegungen ausgewählt werden. Filterkies ist idealerweise fast kugelförmig, Splitt ist auf jeden Fall ungeeignet.
Beim Klarpumpen eines Brunnens wird im Idealfall das Unterkorn durch die Schlitze abgepumpt, im Laufe der Zeit immer weniger und der Brunnen wird sandfrei.
Ob man nun ein Arbeitsrohr setzt, mit Kiesschüttung oder Kiesklebefiltern arbeitet, oder das Rohr direkt abteuft, muss jeder Hobbybrunnenbauer selbst entscheiden.
Manchmal sind Erfahrungen der unmittelbaren Nachbarschaft oder Schichtenverzeichnisse der zuständigen Ämter nützlich. Sie sind aber nie(!) eine Garantie für den Boden,den man dann tatsächlich antrifft. Innerhalb weniger Meter können sich die Bodenverhältnisse massiv verändern.
Gruss
kg49
-
Vielen Dank für die Informationen.
Ich denke ich werde mich da einmal laienmäßig ranwagen. Alternativ wenn es nicht passt kann ich immer noch den Profi die letzten 3m gehen lassen.
Ich habe jetzt einmal bei brunnenbau.de gestöbert und denke dass ich es mit DN150 probieren werde (Kiespumpe gibt es nur 140 -ich denke das kann dann mit DN200 problematisch werden die Teile reinzukriegen? - wobei 200 halt eine größere Filterfläche bietet - was bei meinem Laienblindflug die Korngröße betreffend von Vorteil wäre). Dh mit Riverside 140 im Rohr bohren und dann mit Kiespumpe 140 weitermachen. Schlitz werde ich mit 0,3mm probieren. Alternativ wenn es nicht fkt könnte ich da mit relativ geringem Aufwand tauschen. Btte gegebnenfalls um Rückmeldung und nochmals Dankeschön
-
Ich habe vor 6 Jahren einen Schachtbrunnen 1m Durchmesser mit Bagger gebaut. Laut Rutengänger auf einer sehr starken Wasserader in 9m Tiefe. Ab 8m Tiefe war die Nummer ein ziemliches Desaster da die sehr starke Wasserader ihr Kiesbeet immer wieder ausgewaschen hat und uns der darüberliegende Lehm Schicht für Schicht in das Loch eingebrochen ist. Wir mussten das Loch schließlich schließen und haben ein paar Meter davor einen "trockenen" Schachtbrunnen mit 6m Tiefe errichtet. Jetzt soll auf dem Baugrund unser Haus gebaut werden inkl. Wasserversorgung aus dem Brunnen. Ich würde gerne die fehlenden 3m bis zum Wasser zuerst mit einem 250er Erdbohrer bohren dann weiter mit einer Kiespumpe 140 im 200er Brunnenrohr. Ist das denkbar? Alternativ würde ich die letzten 3m graben und ausbetonieren (bohren wäre halt erheblich einfacher. Danke vorab für Rückmeldungen. Um einen Brunnen zu bohren, wandte ich mich an die Handwerker von toilette verstopft, die ihre Arbeit schnell und effizient erledigten. Ihre Techniker helfen mir auch regelmäßig bei der Behebung von Sanitärproblemen.
Das Vorbohren mit einer 250-mm-Bohrschnecke und das anschließende Weiterbohren mit einer Kiespumpe in ein 200-mm-Bohrlochrohr scheint machbar und könnte eine effektive Möglichkeit sein, an die fehlenden 3 m Wasser zu gelangen.
Diese Methode kann das Risiko von Tonverschüttungen verringern und die Bohrlochstabilität verbessern. Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Ausrüstung korrekt verwendet wird und alle Sicherheitsvorkehrungen befolgt werden, insbesondere beim Einsatz von Bohrgeräten.
Alternativ kann auch das Ausheben und Betonieren der letzten 3 Meter eine nachhaltige Lösung sein, sofern dies praktikabel ist und die erforderlichen Ressourcen vorhanden sind.