Hallo Brunnenbohrer/Innen,
ich habe gerade meinen 3. Brunnen fertiggestellt - sieht gut aus, funktioniert nur nicht!
Die Details:
150er KG-Rohr, 11,4 m tief - KG-Rohr nicht geschlitzt oder gebohrt.
Wasserstand war gleich nach dem Bohren/Planschen bei 7,5 m - 2 Tage später bei 5,7 m (wieso das ?).
Auf bzw. an dem Rohr sitzt eine Schwenkelpumpe und mittels dopp. Pumpenstock eine Motorpumpe Honda WX15 (1,5", max. Saughöhe 8m). Das Saugrohr hat 1,5" mit Fußventil in zuerst 7m und derzeit in 8,60 m Tiefe.
Was bisher geschah bzw. nicht funktioniert:
Gleich nach dem Fertigstellen habe ich die Schwenkelpumpe ausprobiert und musste feststellen, daß nach mehrfachem Pumpen (ca. 2 20l-Eimer) die Schwenkelpumpe Luft zieht (das war noch in 7m Tiefe). Nach kurzer Pause (wenige Sekunden) konnte man wieder Wasser ansaugen und entnehmen. Bei Betrieb der Motorpumpe verschärfte sich das Ganze natürlich noch - nach ca. 1 min Betrieb kommt Luft. Pumpe ausschalten, mit Schwenkelpumpe Wasser ansaugen und wieder für ca. 1 Min Wasser ...
1. Lösungsansatz:
Saugrohr auf 8,6 m verlängert, d.h. ca. 2,5m bis Brunnenboden und ca. 2,9 m Wassersäule mit 5,7 m Wasserstand gerechnet (bei Wasserstand 7,5 m sind es natürlich nur 1,1m, aber das Wasser steht ja eigentl. schon bei 5,7 m).
Ergebnis: Die Schwenkelpumpe und Motorpumpe schaffen auch die 8,6m Ansaughöhe, aber wiederum ist nach ca. 2 Min Wasserentnahme Schluss mit Wasser - sie zieht nur noch Luft. Das gleiche Spiel, wie oben beschrieben, mit Handpumpe ansaugen und weiter geht´s ... für 2 min
Merkwürdig dabei ist, daß die Motorpumpe bei gedrosseltem Betrieb (ca. 25% Gas) nicht länger läuft, sondern eher früher Luft zieht. Möglicherweise reicht hier der Sog nicht mehr für 8,6 m ??
"Man" sagt ja immer, daß ein Brunnen erst "freigespült werden muss, also erstmal ein Weile Wasser fördern muss, bevor er "richtig läuft" ... aber, mach das mal mit max. Laufzeit von 2 min :-((
Sicher ist -nach meiner Meinung- , daß nicht genügend Wasser in Rohr nachströmt oder besser gesagt, nicht schnell genug nachströmt.
Jetzt was tun ????
Habt Ihr eine Idee für mich ?
Schlitze kann ich leider keine mehr ins Rohr einbringen, dafür ist es zu spät Aber ein sehr (!) erfahrener (nebenberuflicher) Brunnebohrer hat mir einst den Rat gegeben auf jeglich Schlitze und Löcher im KG-Rohr zu verzichten.
Herzlichen Dank für Eure Ideen/Ratschläge/Tips
und Sorry, für den Roman
Schöne Grüße aus Karlsruhe
Martin
Wasser marsch - Fehlanzeige!
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Hallo Martin,
ich denke die fehlenden Schlitze sind das Problem, das Wasser kann ja, wenn ich den Text richtig interpretiert habe, nur von unten in das KG Rohr einströmen, und das ist zuwenig.
Grüße ( auch aus Karlsruhe)
chimali -
Ich schließe mich meinem Vorredner an. Wasser nur von unten ist viel zu wenig. Die Schlitze im Brunnenrohr sind ja dazu da, dass Wasser von den Seiten in den Brunnen läuft.
Hast Du möglicherweise Deinen sehr(!) erfahrenen (nebenberuflichen) Brunnebohrer falsch verstanden? Hat er vielleicht gesagt, Du solltest auf jeden Fall auf geschlitzte KG-Rohre verzichten, mit der Intention, Dir zu sagen, dass man lieber Brunnenrohr nimmt? -
Eine Lösung wäre noch 2-3m tiefer zu plunschen und ein Brunnenrohr (blaues) DN115 mit 2m Filterrohr am unteren Ende, in das KG Rohr stellen.
Es kann natürlich dann sein das eine andere Pumpe notwendig wird, da es zum saugen zu tief wird.
Oder ein neues Loch machen, es geht ja relativ schnell in KA, wäre auf jeden Fall die billigere Alternative.
grüße chimali -
Hallo Chimali, hallo Fireblade,
vielen Dank für Eure Antworten!
Natürlich ist die letzte Lösung ein neuer Brunnen, aber das sollte die "letzte Lösung" sein, denn neben neuer KG-Rohre und viel Arbeit wäre auch der ganze Aufbau und Vorbau (betonierter Schacht für Pumpe) neu zu erstellen und zu bezahlen
Zur "Schlitzproblematik":
Meinen 1. Brunnen habe ich mit einem auf 2m geschlitztem KG-Rohr gebaut. Bei ca 11,5 m war dann Schluss mit Planschen bzw. Tiefengewinn. Warum, weil der Sand, den ich beim Planschen am Boden herausholte immer wieder von den Seiten (!) nachgerieselt bzw. gespült wurde. Da könnte ich heute noch planschen, wenn ich nicht abgebrochen hätte.
Ich habe Unmengen an Sand herausgeholt, ohne einen Zentimeter tiefer zu kommen! Immerhin wurde daraus noch ein ganz pasabler Schwenkelbrunnen mit ca. 9m Saugrohr
Der 2. Brunnen entstand 1m daneben und bekam abgesehen von 4-5 8er-Bohrungen keine Schlitze o.ä. Dieser Brunnen hat eine Tiefe von 14,5 m und wird mit einer Grundfos Tauchpumpe bei etwa 11m im Sommer fast täglich betrieben. Einzigstes kleineres Problem hier ist der feine Sand, der bedingt durch die starke Pumpe bis heute gefördert wird. Ein Problem, welches andere Nachbarn mit "starker Tauchpumpe" auch haben (Lösung: Fördermenge und damit Ansaugstärke vermindern und/oder Rückspülventil)
Bei meinem 3. Brunnen habe ich nun ganz auf Bohrungen/Schlitze verzichtet. Ich denke auch, daß die Fläche der 4-5 Bohrungen meines 2. Brunnens im Verhältniss zur Grundfläche des Rohres kaum ins Gewicht fallen. Aber der 3. Brunnen ist auch auf einem 500m entfernten Grundstück mit evtl. anderen Bodenverhältnissen.
Ich weiß, daß Gartennachbarn das gleiche bzw. ähnliche Probleme haben,
ohne zu wissen, ob ihre Rohre geschlitzt sind - werde ich aber in Erfahrung bringen.
Den Brunnen tiefer zu machen wird wenig bringen, denn ich kann mangels Strom keine elekt. Pumpe (Tauchpumpe) einsetzen. Motorpumpen über 8m wird es nicht geben bzw. die Physik spielt hier sowieso nicht mehr mit und bezahlbar wäre es auch nicht mehr. Ein Brunnerohr (geschlitzt) einzubringen wird auch nichts bringen, denn die Eintrittsfläche des Wassers wird dadurch nicht vergrößert.
Was meint Ihr zu der Frage des Grundwasserspiegels auf 5,7 m oder 7,5 m? (Meine 2 o.g. "Heimbrunnen" haben beide 7,5 m Grundwassertiefe, allerdings kann ich die Höhenunterschied der Grundstücke nicht bewerten)
Warum fördert die Pumpe bei min. Leistung trotzdem nach max. 2 min Luft?
Habt Ihr Erfahrung mit Saughöhen von Honda WX15 Pumpen (angegeben mit max. 8m) ?
Besteht eine Chance den Wassereintritt soweit freizuspülen/saugen, daß es vielleicht doch noch zu einem kontinuierlichen Wasserfördern kommen kann ?
Schöne Grüße aus Karlsruhe-Neureut (für die Kenner)
Martin -
Hallo Martin,
ich bin kein Experte, aber habe in den letzten Wochen etliches dazu in den Foren gelesen und bin ja auch gerade beim bohren, vielleicht hab ich trotzdem eine brauchbare Idee.
Der Wasserspiegel ist bei uns (KA) momentan etwas tiefer und schwankt ordentlich. Nach Aussage meines Nachbarn begann bei ihm das Wasser in 5-6m Tiefe, als er seinen Brunnen machen lies (im Spätjahr). Bei mir sind es derzeit 7m Tiefe, ich vermute durch die regenarme Zeit des letzten Monats. Der Abstand zwischen den beiden Bohrungen ist ca. 40m.
Ein anderer Nachbar, auch ca. 40 m Abstand, hat den seinen Brunnen auf 12m Tiefe, mit der Begründung dort wäre mehr Wasser verfügbar.
Ein zusätzliches Rohr würde bestimmt was bringen, da von unten (seitlich) mehr Wasser in das Rohr eintreten kann. Momentan hast du als Eintrittsfläche ja nur den Durchmesser des KG Rohrs. Mit einem geschlitzten Rohr unterhalb wird die Eintrittsfläche doch wesentlich vergrößert und es kann mehr Wasser nachströmen wenn die Pumpe nach oben das Wasser weg zieht.
Bei deiner Lage dürfte das Nachfließen des Wassers kein Problem sein, aber es brauch halt auch Freiraum zum durchfließen.
Ich würde trotzdem mal versuchen mit einem geschlitzten Rohr oder einem Filterrohr tiefer zu kommen. der Saugschlauch müßte eigentlich nicht tiefer gehängt werden, denn der Wasserspiegel im Rohr bliebe ja gleich. Es würde sich durch die zusätzliche Verlängerung nach unten das Einströmen des Wassers in dein KG Rohr verbessern. Du kannst ja innerhalb des KG-Rohres weiter plunschen und dann ein 100er Rohr reinstellen, das bis runter geht, mit Schlitzen natürlichZum plunschen brauchst du natürlich die gleiche Rohrlänge plus die zusätzliche Tiefe, du must die neuen, geschlitzten Rohre ja nach unten schieben können, oder du hast ne andere Idee zum schieben). Nachdem du fertig bist kannst du das Rohr oberhalb dem neuen geschlitzen Rohr wieder raus ziehen, nur die neuen Schlitzrohre bleiben dann im Boden.
Ich hoffe du blickst bei meiner Beschreibung durch
Grüße chimali -
Hallo malibbs,
das Ding kannst du zuschütten, ist doch kein Brunnen.
Meine Vorredner haben Recht, wo soll bitte das Wasser herkommen?
Das ist Spielkram und hat mit Brunnenbau nichts zu tun.
PM -
malibbs
Dein 1. Brunnen hat nicht Sand beim Plunschen gezogen, weil Du überhaupt ein geschlitztes Rohr genommen hast, sondern weil Du ein selbstgeschlitztes KG-Rohr genommen hast, dessen Schlitze breiter waren als die Körnung des umliegenden Sandes. Geschlitztes Brunnenrohr mit der richtigen Schlitzweite hätte den Sand nicht durchgelassen. Brunnenrohre haben Schlitze, die so schmal sein können (kleinste mir bekannte: 0,3mm), dass Du das gleiche Ergebnis weder mit Flex noch mit Sägeblatt noch mit sonst irgendwas selbst herstellen kannst. Soviel zum 1. Brunnen.
Beim 2. Brunnen hattest Du möglicherweise Glück, dass Dein Brunnenrohr vielleicht direkt im Wasser endet und Du so sozusagen einen Rüssel in einem Grundwassersee hängen hast. Da hast Du Recht, da hätten die Bohrungen keinen Unterschied gemacht. Da ist es aber natürlich kein Wunder, dass Du Sand ziehst. Das liegt aber auch nicht allein an der Leistung der Pumpe, sondern auch an der Tatsache, dass Deine Brunnenkonstruktion den Sand nicht zurückhält. Wie auch, wenn er von unten ins Rohr gesogen wird. Mein Brunnen hat Filterrohre mit Schlitzweite 0,3 und ist unten zu. Ich hatte nach 8 Wochen Betrieb eine beinah zählbare Menge Sandkörner in meinem Vorfilter! Und mein Filter steht in Feinsand (schöner Elb-Strandsand...:) )
Zum 3. Brunnen wurde schon ein guter Vorschlag von chimali gemacht: Kleineres Brunnenrohr (nicht KG-Rohr!) runterplunschen, so dass die Filterrohre unterhalb des letzten KG-Rohrs stehen und so Wasser von der Seite aufnehmen, d.h Dein KG-Rohr steht 11,4m tief, also Sumpfrohr, 2-3m Filterrohr und 12m Vollrohr in Dein KG-Rohr runterlassen, 3-4m weiter runterplunschen, mit Quellton verschließen, fertig! Ja, kostet noch mal etwas Geld, aber Du willst doch auch von Deinem neuen Brunnen was haben, oder?
Wenn Du die richtige Schlitzweite nimmst und das Rohr anschließend mit Quellton verschließt, wirst Du staunen und nicht mal Sand ziehen.
Gutes Gelingen! -
Vielen Dank für alle Antworten!
Ja, ich weiß schon, daß KG-Rohr kein Brunnenrohr ersetzt, ABER es ist halt eine billige Lösung. Auf Freizeitgrundstücken macht der mitgeförderte Sand in der Regel nichts aus. In einem Garten mit Bewässerungsanlage (Regner) schon eher. Ich habe allerdings meine Zweifel, daß Brunnenrohr, auch mit 0,3 mm Schlitzweite diesen "Puderzucker"-Sand zurückhalten kann - aber definitiv wissen tu ichs nicht, vielleicht geht´s doch
Auf jeden Fall wäre ich der Einzigste Weit und Breit, der Brunnenrohr verwendet. Alle Brunnen (und das sind Einige) sind mit KG-Rohr gebaut,
ABER natürlich ist das nicht professionell und man kann Pech haben.
Ich bin scheinbar das beste Beispiel
Ja, ein 125 Rohr einzubringen wäre eine Lösung, wenn´s partout nicht besser wird.
Was bedeutet mit Quellton verschließen ?
Entspricht das meinem Eimer Kies, den ich nach dem Planschen wieder einbringe, nur ist es hier kein Kies, sondern "Quellton" (was ist das?)?
Wo bekommt man solche Rohre oder auch Quellton ?
Geht das nur über Bestellung Online im Internet ?
Mir ist zumindest kein Händler o.ä. in Karlsruhe bekannt, der sowas führt ...
chimali
Ja klar, habe alles verstanden
Schöne Grüße
Martin -
Meist ist billig teuer...;) KG-Rohr erfüllt einfach den eigentlichen Zweck nicht, wenn man KG-Rohr versucht, als Filterrohr zu nehmen. Gründe hab ich dargestellt.
Der mitgeförderte Sand macht etwas aus in Bezug auf die Lebensdauer der Pumpe und je nachdem, wie viel Sand gefördert wird, baut man sich einen wunderschönen Hohlraum in der Erde, der vielleicht irgendwann absackt. Von Regnern hast Du ja schon selbst gesprochen. Ein bisschen Sand, da hast Du recht, macht meist nichts aus und lässt sich im Zweifelsfall, zumindest bei einer Saugpumpe, HWW, o.ä. mit nem Vorfilter ausschalten.
Und nur, weil bei Dir weit und breit jeder KG-Rohr statt Brunnenrohr verwendet (hab auch lange nicht gewusst, dass es sowas gibt...), macht es das ja nicht richtiger...;) Spätestens, wenn es den Zweck nicht erfüllt, ist die Argumentation bzgl. professionell oder nicht hinfällig. Ich persönlich denke, wenn man sich so viel Arbeit macht, dann nehme ich doch nicht das Risiko in Kauf, dass das ganze Projekt scheitert, weil ich insgesamt 100,- Euro gespart habe. Mir ist meine Zeit dafür zu schade. Und das Risiko, dass alle bis dahin getätigten Investitionen hinfällig sind, hilft bei der Entscheidung.
Quellton schmeisst Du von oben ins Rohr. Der Ton quillt auf und verschließt das Rohr von unten, denn das Wasser soll ja eigentlich von der Seite eindringen, nicht von unten. Von unten kann in erster Linie nahezu unendlich Sand kommen. Das entspricht also nicht Deinem Eimer Kies nach dem Plunschen.
Rohre gibt es bei www.erdbohrer.de, möglicherweise auch Quellton. Wenn Du was im Shop nicht findest, schreib die Leute an. Oft besorgen die auch Sachen über das normale Sortiment hinaus. Super Laden, super Service!