Hallo,
dies ist mein erster Beitrag hier im Forum, obwohl ich schon seit längerer Zeit gespannter Mitleser bin.
Ich versuche gerade einen Brunnen zu bohren und habe bislang eine Tiefe von 7,5 Metern erreicht. Gebohrt habe ich per Spülbohrverfahren mit ca. 4% Bentonit als Spülzusatz. Die Verrohrung besteht aus 115er Brunnenrohr. Die unteren 2 Meter sind Filterrohre mit einer Schlitzweite von 0,3 mm. Ein Mantelrohr / Bohrrohr habe ich nicht verwendet, da ich leider keine Bohrer habe, die größer als 130mm sind und somit ein Bohrrohr um das Brunnenrohr herum nicht möglich war.
Nun stehe ich seit dem 5. Meter auf Feinsand (Korngröße nicht bekannt, aber auf jeden Fall feiner als gewöhnlicher Spielsand). Grundwasser kam schon bei ca. 4,5 - 4,7 Metern. Bis auf 7,5 Meter habe ich das Rohr nun durch eine abenteuerliche Kombination herunterbekommen: Plunschen mit ca. 160 Kilo Gewicht auf dem Rohr hat so gut wie keinen Vortrieb gebracht, obwohl einiges an Sand herausbefördert wurde. Pro 10 Liter Sand ging es nichtmal einen halben Zentimeter voran. Also habe ich stattdessen erst im Rohr / durch das untere Rohrende gebohrt um die Schichten zu lockern und anschließend das Rohr (Brunnenrohr hält sowas wirklich aus!) in den Bohrer eingespannt und direkt das Rohr "in den Boden gebohrt". Das hat dann den Vortrieb bis auf 7,5 Meter gebracht. Danach habe ich den Sand aus den Rohren wieder herausgeplunscht, da ausspülen mangels zu wenig Wasserdurchsatz nicht möglich war (mein Bohrgestänge ist leider nur 1/2 Zoll groß (Innendurchmesser) und ich habe leider auch nur 2,5 Bar Wasserdruck zur Verfügung, der bis unten zum Bohrer hin noch deutlich abnimmt, da das Gestänge inzwischen einige Undichtigkeiten aufweist - damit wollte der Sand nicht hoch kommen).
Nun ist das Rohr also 7,5 Meter tief drin und innen derzeit leer. Komisch ist nun: Nachwievor geht's mit plunschen nicht voran und wenn ich das Rohr wieder in den Bohrer einspanne, dreht es sich zwar ganz locker und praktisch ohne Motorlast mit, geht aber auch nicht mehr tiefer rein (trotz 160 Kilo Druck nach unten während dem Einbohren).
Leider gehen mir langsam die Ideen aus. Ich kann mit relativer Gewissheit sagen, dass ich nicht auf einem Stein stehe und auch sonst außer Sand nichts da ist, was das Rohr blockieren würde. Möglicherweise bin ich auf einem Altrheinarm gelandet und habe von unten dadurch entsprechend hohen Gegendruck.
Als Plunscher habe ich eine Kiespumpe mit Doppelzylinder verwendet (vom brunnenbauspezi / mhv).
Komischerweise füllt diese sich auch immer nur ca. 30 Zentimeter hoch und muss dann erst entleert werden bevor ich weiter Sand herausfördern kann. Mit einer einfachen Kiesbüchse das gleiche Ergebnis.
Weshalb ich noch tiefer will: In ca. 30 Metern Entfernung wurde ebenfalls ein Brunenn gebohrt - dort aber problemlos ab 6,5 Meter auf Kies. Ich möchte natürlich versuchen die Kiesschicht zu erreichen, damit mein Brunnen nicht ständig versandet.
Einziger anderer Ausweg wäre noch das schon eingebohrte Rohr als Außenrohr zu verwenden, 80er Brunnenrohr reinzulegen und eine künstliche Kiesschüttung zu machen.
Hat vielleicht noch jemand einen Tipp wie ich weiter kommen könnte? Und bevor die Kritik kommt man sollte Rohr nicht direkt einbohren: Ich habe mich zunächst ohne Druckgewicht und in sehr langsamer Geschwindigkeit an die Lastgrenze des Rohrs herangetastet um eine Überlastung zu vermeiden.
Ein Pumptest auf aktueller Tiefe hat ergeben: Wasser fließt in ausreichender Menge nach - leider zieht die Pumpe aber viel zu viel Sand in das Rohr (ist ja auch logisch, da die Kiesschicht nicht erreicht ist und bislang keine Kiesschüttung stattgefunden hat), sodass es nach bereits 200 Litern Wassermenge wieder bis auf 5 Meter versandet ist.
Mein Ziel wären zumindest 10 bis 11 Meter Tiefe. Bei einem Bohrtest in ca. einem Meter Abstand zum Bohrloch habe ich bei ca. 8,5 Metern eine Kiessicht erreicht. Auf diese Tiefe muss das Rohr also noch kommen.
Für Tipps / Ideen wäre ich sehr dankbar,
viele Grüße,
Phil