Hallo beisammen,
da ich mich auch entschlossen habe einen Brunnen anzugehen hier mal meine bisherigen Erfahrungen:
Equipment:
Statt Dreibein habe ich ein Baugerüst von einem Freund ausgeliehen. Es ist "drei Etagen" hoch, so dass auch bei ausgezogener Kiespumpe ordentlich gearbeitet werden kann. War für mich leichter zu stellen als ein Dreibein.
Gekauft: BR DN115, 2m Stücke (dachte je weniger Muffen, desto stabiler), 3x1m FR mit 0,3mm. 1m Sumpfrohr (Gewinde abgeschnitten )
Bohrer ist ein Handbohrer Marke Eigenbau eines Freundes. ca 175mm und 3x3m Gestänge 30mm Vierkant.
Auflastung sind ca 200kg Bleigewichte.
Seil: Aus dem Segelladen. 12mm Bruchlast 2500daN
Auch aus dem Segelladen eine Klampe mit der ich das Seil belegen kann, wenn ich die Kiespumpe hochziehe und "nicht mehr kann". Die Klampe habe ich mit zwei Schlauchschellen am Gerüst befestigt und sie hat mir schon oft gute Dienste erwiesen.
Man sollte natürlich wissen wie man eine Klampe belegt. Bild der Klampe folgt auch noch.
Jetzt mal zum Ablauf:
Ich weiss von einem Nachbarn, dass sein Brunnen ca 16m tief ist. Also ist dies auch meine Zieltiefe.
Evtl habe ich es mit 3 m Filterrohr etwas übertrieben, denn ich möchte einfach nur meinen ca 400qm Garten bewässern !?
Nach 30cm ! mit dem Bohrer war Schluss und es ging nicht mehr tiefer. Also mit einer kleinen Handschaufel gegraben... und siehe da: Dachpappe. Schon etwas zerfallen aber ca 20cm Schichtdicke. Also da durch gestochen und wieder weiter mit dem Bohrer.
Bis ca 8,5m lief es Super. Sand, kleine Kiesel, keine Probleme ausser Muskelkater.
Dann tropfe der grobe Sand und es wurde keine Tiefe mehr erreicht.
Also BR zusammengeschraubt und rein damit. 10m Brunnenrohr zu dritt aufrichten war zu gefährlich, also haben wir 6m zusammengeschraubt (1m SR, 3mFR + 2m BR) und diese ins Loch gehoben. Vorher mit einem Spanngurt umwickelt und gesichert damit es nicht für immer verschwindet. Dann die restlichen 2x2m drauf und los ging es mit Fremdwasser und Kiespumpe. Das lief auch super..
Bis auf ca 9m plötzlich das Seil ganz leicht hoch zu ziehen war und nur noch der Karabeinerhaken daran hing.
Shit, ich hatte keinen Schraubkarabiner benutzt da ich dachte "wie soll sich denn der Karabiner von selbst öffnen?"
Da anscheinen David Copperfield in meinem blauen Brunnenrohr wohnt, hat er HokusPokus den Karibiner geöffnet und nun war guter Rat teuer.
Ich bog mir aus 3 Rundeisen (Gewindestange 5mm) einen Enterhaken und lies diesen runter ins BR. Nach weniger als einer Minute "fischen" hatte ich etwas am Haken.
Sanft und kontinuierlich zog ich und die Kiespumpe kam wieder zum Vorschein. Juhuuuuuu. Also mal besser einen Schraubkarabiner aus Edelstahl bestellt. An solchen Kleinigkeiten zu sparen kann sich später bitter rächen!
Beim Bohren stellte ich fest, dass mein Brunnenloch deutlich das Lot verlassen hatt und sich auch eine Art "kaverne" durch die Stossstelle des Brunnengestänge gebildet hatte, da das Gestände durch das SPiel etwas abknickte und eierte.
Das heisst zum einen liegt das Rohr nun nicht eng im gebohrten Loch und zum anderen kann ich nicht hinunter schauen und das Ende sehen, denn das Rohr mach eine oder mehrere Knicke.
Ich hoffe, dass sich das nicht später rächen wird.
Einmal hatten wir bereits die Situation, dass die Kiespumpe nichts mehr förderte und sich "festsaugte", so dass wir nur mit einem großen Hebel genug Zug auf das Seil bekamen um die Pumpe wieder "frei zu bekommen".
Es fand sich ein ca 100g schwerer Lehmbrocken aber sonst nichts.
Dann wieder und wieder leere Kiespumpe und kein Absenken des BR mehr. Also "mehr Last".
Ruch eine weitere Person wurde eine Auflast von 300kg erreicht. Keine Sorge, die Person wog nur 100kg, die anderen 200kg waren ja durch die Bleigewichte erreicht.
Das Rohr knackt dort gehörig und mich beschleicht der Gedanke, dass nun die "Kurven" meines BRs als auch die "Aushöhlung" meines gebohrten Loches nun ihren Tribut fordern könnten. Bisher aber anscheinend alles noch in Ordnung.
Nachdem nichts mehr weiterging entschloß ich, dass wir das Rohr ca 50cm zurück ziehen und dann wieder neu abteufen.
Gesagt, getan und siehe da: In großen Schritten geht es weiter bis auf 11,5m.
Nun aber wieder STOP und keine Förderung mehr durch die Kiespumpe.
Es muss ein ordentlicher Knick im Rohr sein, denn die Kiespumpe hier vom Erdbohrer (108mm) bleibt heftig hängen und ich verwende die selbstgebaut KP meines Freunde, da diese etwas mehr Spiel im BR hat.
Nun stecke ich also bei 11,5, habe ca 2m Wasser im Rohr und überlege nun was die Optionen sind:
- Auflastung massiv erhöhen (200kg +200k?) Packt das mein BR mit dem Knick ?
- Rohr wieder etwas ziehen? Das habe ich versucht, jedoch auch mit dem Hebel keine Chance. Kettenzug mit 1 oder 2 t?
- Steinfänger basteln und rrunterlassen? Kann das gut klappen, denn wenn mein Rohr schräg läuft (ich weiss nicht wie schräg) und der Stein wäre im oberen Bereich, dann kann ich diesen ja kaum erreichen?
Weitere Ideen?
Ich werde wohl die Kettenzug Option zuerst nutzen. Evtl kann ich damit ja auch die "verirrung" des Brunnenrohres wieder etwas korrigieren?
Bin auf eure Meinungen gespannt.
Andi
PS. Signatur habe ich angepasst, ich hoffe das ist ok so.
PPS: Bilder folgen noch.