Moin Liebe Brunnenbauer,
Faunus ist mein Name und ich komme aus der Mitte Deutschlands.
An Werkzeug hab ich alles was sich so in 150 Jahren auf einem Bauernhof ansammelt.
Der Brunnen wird zur Bewässerung eines Gemüsebeets verwendet welches eine Fläche von 7 x 7 Metern hat und für alles andere was im Garten/Wiese wächst. Es reicht auf jeden Fall nicht mehr.
Ich komme gleich zur Sache.
Wir haben einen Schachtbrunnen
Optisch dargestellt in den Fotos Bilder
In diesen Schachtbrunnen geht das linke Rohr runter welches an folgende Pumpe angeschlossen ist
Bilder kommen nach, saugpumpe halt.
die mit 3,2 Druck bar fördert. Diese fördert es über eine ca. 20 Meter Leitung in den Garten welcher ca. 3 Meter höher liegt.
Das andere Rohr hat keine Funktion, war ganz früher mal fürn nachbarn anscheinend.
Die Pumpe, steht im Keller, vom Saugrohr ende bis zum Wasserhahn im Garten liegen schätze ich so 6-7 Meter. Höhenunterschied
Angaben zum Brunnen:
-Der Brunnen ist 4,64 Tief gemessen von Oberkante Brunnen.
-Das Wasser steht bei 4,10 m also denke ich auch das dort der Grundwasserspiegel beginnt
-Das Saugrohr beginnt Luft bei 4,40 Meter zu ziehen.
- Das rohr ragt also ca. 30 cm in die zu fördernde Wasserschicht ein.
Bis zur Brunnen sohle sind es noch ca. 20 cm (vermutlich damit kein Feinsand gezogen wird)
- Der Brunnen ist bis zum Sandstein betoniert/gemauert/verputzt.
- Dort wo der Sandstein beginnt wurde nichts mehr verputzt vermauert.
- Also es wurde direkt in den Sandstein Fels geschachtet
-Durchmesser 1meter
- 22 minuten ist der Brunnen Leergepumpt
- fördermenge in diesen 22 Minuten ca 250 - 300 Liter (bis auf die 20 cm zur Brunnensohle die noch verbleiben)
- Pro Stunde steigt der Wasserstand um ca. 1cm im Brunnen wieder.
- also dauert es ca 30 stunden bis der brunnen wieder seinen Ursprünglichen Ausgangszustand erreicht
- Auf dem Grund ist ganz feiner Sandstaub, wenn ich dort ein Brecheisen langziehe kommt eine ganz kleine feine Wolke. Auf dem Grund steht fester Sandstein an.
Geologie:
Die Häuser hier stehen alle auf Sandsteinfundament, Teilweise stehen auch Sandsteinaufschlüsse an, die früher als Steinbruch genutzt wurden.
Viele Brunnen im Dorf wurden exakt auf derselben Höhe gebaut und alle in der Nähe der Hauptstraße, immer “vor“ den Sansteinaufschlüssen. Die Tiefe variiert je nachdem wieviel Erde quasi auf dem Sandstein liegt, aber alle in etwa so wie meiner. Und alle haben das Problem das sie 100 Jahre ohne Probleme förderten, jetzt aber langsam das Wasser ausgeht.
Bis auf einen Brunnen der 7 Meter Tief ist, der hat noch genug
In den 100 Jahren wurden viele Neubaugebiete erschlossen, Kanal Leitungen gezogen, alte Gräben zugeschüttet und was der Mensch halt noch alles tut um möglichst viele Flächen zu versiegeln.
Daher gehe ich ganz einfach davon aus das der Grundwasserspiegel gesunken ist.
Sinkt der GW Spieler beeinflusst dies ja die Zufluss Rate /Eintrittsfläche des Wasser meines Brunnen und max. Vorrat in dem Brunnen.
Mein Plan ist nun folgender.
Lüftungsgebläse schlauch runter bisschen reinpusten weil alle so Angst haben das man an den Gasen verreckt. Es ist ausreichend, absaugen muss nicht sein, meine Hose wird unten flattern vom Luftwirbel.
Gesichert bin ich mit einem Klettergurt welches an einer Seilwinde an einem Einachser befestigt ist der mindestens 700 kg ziehen kann.
Die Rohre Flex ich vorher ab, hinabsteigen tue ich mit einer Leiter welche ich rausziehen lasse wenn ich unten bin.
Die örtliche Feuerwehr Weiß auch Bescheid wenn ich da runter gehe, so das dann zumindest alle Bier trinken können wenn ich unten verrecke.
Permanent stehen bestimmt mindestens 8 Leute um den Brunnen herum und schauen hinein was da unten los ist.
So jetzt muss ich noch die Einsturz Freunde Fraktion beruhigen.
Es stützt nicht ein, die Standfestigkeit ist hoch genug. Die Materialen haben eine ausreichende Härte, es ist nichts Porös , und auch Anomalien, Störungen, hydraulischer Grundbruch und sogar Unvorhersehbares kann nicht passieren.
Nen Helm setzt ich auch auf.
Rechtlich/Gesetzlich ist auch alles geklärt also kann diese Fraktion auch beruhigt werden.
So jetzt steh ich da unten und hab kein Plan.
Meine Fragen sind:
1.)Wie wurde der Brunnen früher abgeteuft? In dem Zeitraum 1880 bis 1900 wurde er gebaut. Ich glaube nicht das sie zu diesem Zeitpunkt Maschinen auf unserem Dorf hatten. Einfach Spitzhacke und gib ihm?
2)Habe ich eine Chance den tiefer zu bekommen? Hammer , Meißel, Schlagbohrer, Presslufthammer.
Meine Rechnung ist ganz einfach.
3)Da der eine Brunnen der 7 Meter tief ist , meinen Bedarf an Wasser decken könnte gehe ich davon aus das dieser Brunnen halt eine größere Eintrittsfläche sprich mehr Wasser Neubildung in dem Brunnen besitzt, und halt mehr Volumen. Daraus schließe ich, dass es einen Versuch wert ist meinen Brunnen Tiefer zu graben. Korrekt?. Dieser Brunnen ist gleiche Höhe ca. 150 meter entfernt.)Wenn ich das Rohr abgeflext habe, besteht dann auch die Möglichkeit durch eine Art Plastikschlauch zu fördern.
4)Könnte ich am Ende dieses Plastikrohrs einen Filter anbringen den ich dann direkt auf den Grund lege so dass ich ein paar Cm gewinnen würde. ( Im jetzigen fall steht das rohr ja 20 cm über dem Boden, vermutlich damit er keinen feinen Sand zieht. Wie würden diese “Filterstutzen heissen“ Sandfilter?
5)Zur geologie also ist es ein Festgestein welches Wasser führt, und eher eine geringen Durchlässigkeitswert /Kf wert hat oder? Dies könnte ich aber ausgleichen in dem ich in tiefer Grabe, unter der Annahme das der Grundwasserleiter eine gewisse Mächtigkeit besitzt, so das ich pro cm, Volumen und Eintrittsfläche gewinne, oder?
6) Was würde ein Brunnenbauer für diese Arbeit nehmen? und wie würde dieser das machen?
7) wenn ich dort unten Meißeln will, muss ich ja das Wasser absaugen. Welche Pumpe empfehlt ihr mir hierfür? Bezüglich Schmutzwasser Partikel Größe und flach absaugen?
Schlagrohrbrunnen rein wäre ja total quatsch bei Sandstein und nicht möglich oder?
Falls jemand antwortet, danke im Voraus
Beste Grüße
Faunus