Immer wieder erlebe ich, dass Kunden sich darüber beschweren, dass ihr Druckkessel schon nach wenigen Litern leer ist und die Pumpe zu häufig schaltet. Auf meine Frage nach dem Luftvordruck antworten selbst manche erfahrenen Brunnenbauer: Na ja.. "1, 5 Bar oder was halt beim Kauf drauf war...."
Deshalb hier für alle Interessierten:
Grundsätzlich wird ein Druckkessel mit dem geplanten Einschaltdruck befüllt.
Beispiel: Manueller Druckschalter Geplanter Einschaltdruck 2,5 Bar
Ausschaltdruck 5 Bar.
Der Kessel wird mit 2,5 Bar Luft oder besser Stickstoff befüllt.
In dem Moment wo die Pumpe einschaltet, ist nur Luft und kein Tropfen Wasser im Tank. Bei 5 Bar Ausschaltdruck wird die Luft im Kessel auf ca. die Hälfte ihres Volumens verdichtet und die freiwerdende Hälfte des Kessels füllt sich mit Wasser.
Wird dann wieder Wasser gezapft, entleert sich zuerst wieder der "halbe" Kessel bis ein Druck von 2,5 Bar erreicht ist. Danach schaltet die Pumpe wieder und der Vorgang widerholt sich. Somit ergibt sich ein nutzbares Kesselvolumen von ca. 50 % des Gesamtvolumens.
Zu niedriger Luftdruck im Kessel:
Dies ist der häufigste Fehler. In diesem Fall ist immer ein Teil des Kessels mit Wasser befüllt und das "Schaltvolumen" des Kessels sinkt ggf bis auf Null.
Zu hoher Luftdruck im Kessel:
In diesem Fall nimmt der Kessel erst Wasser auf, wenn der momentane Punpendruck die Vorspannung des Kessels übersteigt. Ergebnis gleich wie bei zu wenig Druck: Das Schaltspiel und somit das nutzbare Volumen des Kessels sinkt.