Hallo zusammen,
ich habe mir einen 19 Meter Brunnen bohren lassen. Der Brunnenbauer bietet mit mir eine ZDS Tiefprunnepumpe an aus Edelstahl mit Ausdehungsgefäß. Kosten ca. 1.000 Euro.
Meine Gartenbauer der mit auch die Bewässerungsanlage machen wird, würde mir die OASE ProMax Pressure Automatic 6000/8 anbieten und meint es wäre wesentlich unkomplizierter weil alles in der Pumpe integriert ist.
Meine Garten ist Überschaubar groß, ca, 130 qm2.
Kann mir hier jemand einen Tipp geben bzw. eine der Pumpe empfehlen? Hat jemand Erfahrung mit einen der beiden Hersteller bzw. mit dem Pumpentypen?
Wie sieht es mit dem Stromverbrauch aus mit diesen Pumpen?
Vielen Dank
novaar
OASE ProMax Pressure Automatic 6000/8 oder ZDS Pumpe?
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novaar
April 24, 2021 at 10:29 AM Changed the title of the thread from “OASE ProMax Pressure Automatic 6000/8 oder ZES Pumpe?” to “OASE ProMax Pressure Automatic 6000/8 oder ZDS Pumpe?”. -
und meint es wäre wesentlich unkomplizierter weil alles in der Pumpe integriert ist.
Unabhängig davon, ob die Pumpen für den erforderlichen Wasserbedarf (130m² zu beregnende Fläche!) geeignet sind, zeigt die oben zitierte Einstellung wenig Sachverstand.
Die Inbetriebnahme mag einfacher erscheinen, aber wehe, wenn Probleme auftauchen und "alles in der Pumpe integriert" ist.
Gruss
kg49
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mag sein. der Gartenbauer meinte zudem das die Oase Pumpe nicht mit Vollast anfängt pumpen und somit auch stromsparender ist. Die anderen Pumpen laufen immer auf Vollast wenn Sie angehen meinte er.
Hat jemand Erfahrung mit dem Hersteller OASE bzw. ZDS?
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das die Oase Pumpe nicht mit Vollast anfängt pumpen und somit auch stromsparender ist.
Als Elektroingenieur sage ich mal gar nichts mehr dazu. Lass Dir mal diese "Ersparnis" vorrechnen.
Gruss
kg49
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Kannst Du auch als Elektroingenieur mir sinnvolle Hilfestellungen geben?
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Ich weiss zwar nicht, welche Hilfe Du hier erwartest, aber für eine Pumpenauswahl sollte zuerst der Leistungsbedarf berechnet werden. Dazu könnten folgende Hinweise nützlich sein, damit Du überhaupt erst mal merkst, wovon hier die Rede ist:
Pumpenstärke
Wählt man ohne nähere Kenntnisse oder mit einer schlechten Beratung eine Pumpe aus, so gibt es für deren Stärke drei Möglichkeiten:
Zu stark,
zu schwach,
zufällig genau richtig.
Um dem Zufall auf die Sprünge zu helfen und um eine optimale Auswahl treffen zu können, muss man zwei Werte bestimmen:
- Die maximale Wassermenge, die die Pumpe pro Zeiteinheit liefern soll
- Den erforderlichen Wasserdruck, der am Pumpenausgang bei der unter (1.) bestimmten Wassermenge anliegen muss.
Am einfachsten ist dabei die Bestimmung der Wassermenge.
Jeder renommierte Sprinklerhersteller gibt den Druck und die Wassermenge an, die für die Beregnung einer Fläche erforderlich ist. Bei unbekannten Verbrauchern kann man die Wassermenge mit Hilfe des Hausnetzes und einem Durchflussmesser (Wasseruhr) bestimmen oder auf Erfahrungswerte zurückgreifen (Eimerfüllmethode). Allerdings ist die Anschaffung einer Wasseruhr sowieso auch für später sehr nützlich.
Unter Beachtung des Gleichzeitigkeitsfaktors erhält man nun eine bestimmte Wassermenge, z.B. 1800 L/h bzw. 1,8 m³/h.
Die Bestimmung des erforderlichen Pumpendrucks ist etwas aufwändiger. Hier müssen drei verschiedene Faktoren berücksichtigt werden:
- Druckverluste durch Höhenunterschiede
- Druckverluste durch Wasserströmung
- Betriebsdruck des Gerätes
Die Druckverluste durch Höhenunterschiede bestimmt man durch den Höhenunterschied zwischen Grundwasserspiegel und dem höchsten Wasserentnahmepunkt (Die Tiefe, in der eine Tiefbrunnenpumpe hängt, spielt keine Rolle!).
Beispiel: Grundwasserspiegel im Betrieb bei – 8m, höchster Entnahmepunkt + 13m, bezogen auf die Höhe des Brunnenkopfes bzw. dem Standort einer Saugpumpe. Daraus ergibt sich ein Höhenunterschied von 21m, was einem Druckverlust von 2,1 Bar entspricht.
Druckverluste durch Wasserströmung bestimmen sich aus dem Querschnitt und Länge des Steig- (Ansaug-) rohres der Pumpe sowie aus Querschnitt und Länge der Verteilerleitungen.
Die Berechnung ist so komplex, dass man diese nicht selbst durchführt, sondern auf Tabellen oder Berechnungprogramme zurückgreift. Z.B. http://www.druckverlust.de/onlinerechner .
Hierbei muss nur beachtet werden, dass grundsätzlich der Innendurchmesser des Rohres eingegeben werden muss. Gerade bei PE Rohren führt das immer wieder zu Missverständnissen. PE 40 hat halt 32mm Innendurchmesser.
Hat man Leitungen mit verschiedenen Durchmessern, so müssen diese einzeln berechnet und die Einzeldruckverluste am Schluss addiert werden.
Zu den Druckverlusten der Leitungen kommen dann noch Druckverluste von Rückflussventilen, Wasseruhr, Filter, Presscontrol, Schieber, Hähne etc. hinzu. Hier kommt es auf Anzahl und Querschnitt an. Meistens kommt man mit einer Pauschalannahme von 0,5 – 1,5 Bar aus.
Der Betriebsdruck des Gerätes (Sprenger etc.) steht im Datenblatt oder kann beim Hersteller angefragt werden.
Diese Drücke von der Höhendifferenz, dem Strömungswiderstand und dem Betriebsdruck des angeschlossenen Gerätes werden addiert, z. B. erhält man 5,7 Bar.
Kürzt man
den Druck der Höhendifferenz mit PH
den Druck des Strömungswiderstandes mit PS
den Betriebsdruck eines Gerätes mit PB
und den Druck des Arbeitspunktes mit PA
ab, so gilt folgender einfacher Zusammenhang:
PH + Ps + PB = PA
Mit der im Beispiel angenommenen max. erforderlichen Wassermenge von 1,8m³/h erhält man jetzt den Arbeitspunkt der gesuchten Pumpe: 5,7 Bar / 1800L.
Für diesen berechneten Arbeitspunkt ist jede Pumpe geeignet, deren Pumpenkennlinie genau durch diesen Punkt läuft.
Man muss also bei Pumpen, die man aussuchen oder vergleichen will, die Pumpenkennlinien anschauen, ob sie (in etwa) durch diesen Punkt laufen.
Oft geben Pumpenhersteller bei ihren Pumpenkennlinien einen Bereich an, in dem die Pumpe einen guten Wirkungsgrad hat. Dieser Bereich wird häufig durch zwei senkrechte Striche in der Pumpenkennlinie gekennzeichnet. Man sollte Pumpen bevorzugen, bei denen der berechnete Arbeitspunkt innerhalb dieses Bereiches liegt.
Zuletzt darf man nicht vergessen sicherzustellen, dass der Brunnen überhaupt in der Lage ist, die berechnete Wassermenge zu liefern.
Gruss
kg49
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Übrigens schreibt Oase bei der Gerätebeschreibung nix von einem Sanftanlauf, sollten die das wirklich vergessen haben? Der erhöhte Anlaufstrom bei normalem Anlauf ist übrigens zwar natürlich meßbar, kaum aber quantifizierbar, jedenfalls mit Sicherheit nicht auf der Stromrechnung.
Und eine Pumpenkennlinie gibt es auch nicht.
Was das 'unkompliziert' angeht: Eben darum versucht man in der Pumpe selbst möglichst wenig Technik zu haben. Das beginnt schon bei den häufig in den Pumpen integrierten Rückflussventilen die vorzugsweise ausser Betrieb gesetzt (=aufgebohrt) werden damit sich das Steigrohr im Winter ohne Ausbau der Pumpe entwässern lässt.
Bei einer Pumpe wie der Oase heisst es bei jeder Störung: Pumpe raus aus dem Brunnen. Und selbst bei kleinen Defekten ist sofort der komplette Brunnen tot bis die Pumpe repariert ist. Bei externen Bauteilen oberhalb des Brunnenrohrs kommt man jederzeit ohne Demontage der Pumpe an die Komponenten ran und kann den Fehler weitaus einfacher eingrenzen und reparieren. Und u.U. auch temporär schlichtweg überbrücken um bis zur Reparatur den Brunnen weiter nutzen zu können.
Nach Ablauf der Garantie ist es zudem weitaus preiswerter ggf. nur das defekte Einzelbauteil zu ersetzen statt jeweils die komplette Pumpe bzw. diese beim Hersteller reparieren zu lassen.
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Vielen Dank Toenne. Also würdest Du von der Oase eher abraten? Sagt Dir der Hersteller ZDS etwas? Sind die Pumpen gut?
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Nun ja, wenn mal in deren Katalog schaut dann sieht das schon etwas kompetenter aus: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j…W3JWqmYgg2j7nHz
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Der Vorteil der Oase ist das ich sie einfach an die Aussensteckdose anschließen kann und gut ist. Bei der ZDS mit Ausgleichsbehälter etc. habe ich höheren Montageaufwand und muss auch noch Wasserschlauch durch ne ne Dicke Wand an der Terrasse bohren um in die angebaute Gartenhütte zu kommen. Das alles würde bei der Oase entfallen. Was genau bedeutet das, dass dbei der Oase ein Press Control integriert ist? Was ist der Vorteil bzw. Nachteil davon?
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Der Vorteil der Oase ist das ich sie einfach an die Aussensteckdose anschließen kann und gut ist. Bei der ZDS mit Ausgleichsbehälter etc.
Äpfel und Birnen...
Die Oase hat keinen Ausgleichsbehälter, wenn du es vergleichbar haben willst musst du den also auch bei der ZDS wegdenken. Also bleibt als Mehraufwand nur noch der externe Druckschalter und seine Platzierung. Sofern du nicht auch ständig Kleinmengen zapfst sondern den Brunnen überwiegend für die Gartenbewässerung nutzt kannst du auf den Druckbehälter i.A. verzichten. Wenn die Pumpe korrekt auf die tatsächliche Wasserentnahme abgestimmt ist läuft sie dann einfach permanent durch, und zwar nahe an ihrem optimalen Betriebspunkt. Völlig kontraproduktiv ist es nach dem Motto viel-hilft-viel eine möglichst monströse Pumpe zu installieren mit der man auch einen Großbrand löschen könnte. Die zieht dann nur blödsinnig viel Strom und taktet zudem dauernd was Pumpen gar nicht leiden können, in ordentlichen Datenblättern ist auch angegeben welcher maximale Taktzyklus nicht überschritten werden darf.
Abgesehen davon: Der Installationsaufwand ist nur einmalig, den Brunnen willst du aber sicherlich jahrelang nutzen? Da wäre mir Service- und Reparaturfreundlichkeit erheblich wichtiger als einmalige Bequemlichkeit.
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da hast Du recht. Die Frage ist nur, ob die ZDS mit Ausgleichsbehälter wirklich länger hält bzw. für meine Zwecke wirklich besser ist als die Oase. Vielleicht ist die ZDS total überdimensioniert für meine Bedürfnisse.
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Vielleicht ist die ZDS total überdimensioniert für meine Bedürfnisse.
Du müsstest Deine Bedürfnisse eigentlich mal angeben. (Wassermenge/h und erforderlicher Druck). Eine Anleitung hast Du dafür ja erhalten.
Gruss
kg49
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Oase sind Klarwasserpumpen. ZDS sind sandresistente Brunnenpumpen. Verlass dich auf den Brunnenbauer. ZDS Pumpen können genau auf die Bedürfnisse der Bewässerungsanlage angepasst werden. Dabei kann aus einer sehr großen Bandbreite zwischen Wassermenge und Druck das passende Modell ermittelt werden.
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Oase sind Klarwasserpumpen. ZDS sind sandresistente Brunnenpumpen.
https://www.oase-teichbau.de/oase-promax-pressure-6000-8
Quote
Sandhaltiges Wasser mit einer maximalen Konzentration von 50 Gramm Sand pro Kubikmeter Wasser stellt dabei kein Problem dar. -