Pumpe für Bewässerungssystem

  • Hallo,


    ich möchte in meinem Garten eine Bewässerung für den Rasen installieren. Gespeist werden soll diese aus einem Brunnen.

    Den Brunnen habe ich nun bohren lassen und die Auslegung der Bewässerung weitestgehend abgeschlossen. So, dass ich nun entsprechend eine Pumpe auf Basis der Daten benötige und den Aufbau des Systems plane. Installieren möchte ich gerne eine Tiefbrunnenpumpe.


    Zum Brunnen nachfolgende Informationen:

    Brunnentiefe: 26,5 m

    Durchmesser: DN125 (4 Zoll Pumpe soll es werden)

    Wasserstand unter Geländehöhe: -4,5m

    Filterstrecke: Untersten 4m


    Die Bewässerungskreise (3 Stück) sind auf ca. 2 Kubikmeter die Stunde an Bedarf ausgelegt.

    Neben den Bewässerungskreisen soll ein zusätzlicher Kreis installiert werden, an dem Wassersteckdosen platziert werden für etwaigen weiteren Bedarf.


    Ausführung der Verrohrung inkl. den Instrumenten würde ich das ganze wie folgt:


    Passt dies oder habe ich hier etwas nicht berücksichtigt?



    Dann würde ich mich zudem nun auf die Suche nach einer passenden Pumpe machen.

    Hier habe ich eine Frage zu dem benötigten Druck. Für die Regner benötige ich ca. 2,8 bar am Regner. 0,7 bar nehmen wir erstmal pauschal an für den Druckverlust Leitungen, Ventile, etc. D.h. hier habe ich schonmal 3,5 bar die benötigt werden. Die Pumpe würde ich auf ca. 20m unter GOK hängen (26,5m Brunnentiefe - 4m Filterstrecke - 3m Pumpe oberhalb von Filterstrecke). Ist es für die Pumpe nun relevant auf welcher Höhe diese hängt, also 20m = 2bar die ich nochmal zusätzlich draufrechnen muss. Oder ist der Wasserspiegel relevant, und somit nur ca. 0,5bar noch die dazukommen?

    Demnach würde sich entweder der Betriebspunkt von 5,5bar/2m³ oder 4bar/2m³ ergeben.


    Hoffe, dass ich alle benötigten Infos mit rein geschrieben habe. Sollte etwas fehlen, lasst es mich gerne wissen.


    Danke für die Unterstützung :)

  • 0,7 bar nehmen wir erstmal pauschal an für den Druckverlust Leitungen, Ventile, etc.

    Hoffentlich wurde das richtig durchgerechnet.

    Oder ist der Wasserspiegel relevant,

    Ja, aber der Wasserspiegel beim Betrieb der Bewässerung, also Absenkungstrichter beachten.

    Die Tiefe der Pumpe geht in die Strömungsverluste mit ein.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Ja, aber der Wasserspiegel beim Betrieb der Bewässerung, also Absenkungstrichter beachten.

    Die Tiefe der Pumpe geht in die Strömungsverluste mit ein.

    Mit den Strömungsverlusten ist dann die Verluste aufgrund der Druckverluste in der Rohrleitung gemeint oder noch weitere Verluste, die ich aktuell nicht auf dem Schirm habe?


    D.h. der Betriebspunkt liegt grob bei 4bar/2m³.

    Rechnet man bei der Auslegung später noch eine gewisse Sicherheit dort drauf oder ist das eher negativ für die Auslegung?


    Und eine weitere Frage. Die Verteilung sitzt ja oberirdisch, auf ca. 1,5m Höhe. Die Regner dann wieder auf 0 Niveau. Ist dort relevant die Abnahmestelle, also der Regner für die Auslegung oder die höchste Stelle (Verteiler Bewässerungskreise) für die Auslegung der zu überbrückenden Höhe?


    Ausführung der Verrohrung inkl. den Instrumenten würde ich das ganze wie folgt:


    Passt dies oder habe ich hier etwas nicht berücksichtigt?

    Die Ausführung der Elemente passt wie geplant oder sollte ich noch etwas berücksichtigen?

    Am Verteiler ist natürlich noch ein Druckluftanschluss zum Ausblasen der Leitung im Winter inkl. Rückschlagventil, damit kein Wasser zurücklaufen kann in Richtung Drucklufterzeugung.


    Danke :)

  • Mit den Strömungsverlusten ist dann die Verluste aufgrund der Druckverluste in der Rohrleitung gemeint oder noch weitere Verluste, die ich aktuell nicht auf dem Schirm habe?

    Ich glaub, ich gebe Dir mal etwas zum Lesen:


    Pumpenstärke an Arbeitspunkt der Anlage anpassen


    Wählt man ohne nähere Kenntnisse oder mit einer schlechten Beratung eine Pumpe aus, so gibt es für deren Stärke drei Möglichkeiten:


    Zu stark,

    zu schwach,

    zufällig genau richtig.


    Um dem Zufall auf die Sprünge zu helfen und um eine optimale Auswahl treffen zu können, muss man zwei Werte bestimmen (Arbeitspunkt):

    • Die maximale Wassermenge, die die vorhandene oder geplante Anlage pro Zeiteinheit verbraucht (benötigt).
    • Den erforderlichen Wasserdruck, der am Pumpenausgang bei dieser Wassermenge anliegen muss.

    Am einfachsten ist dabei die Bestimmung der Wassermenge.

    Jeder renommierte Sprinklerhersteller gibt den Druck und die Wassermenge an, die für die Beregnung einer Fläche erforderlich ist. Bei unbekannten Verbrauchern kann man die Wassermenge mit Hilfe des Hausnetzes und einem Durchflussmesser (Wasseruhr) bestimmen oder auf Erfahrungswerte zurückgreifen (Eimerfüllmethode). Allerdings ist die Anschaffung einer Wasseruhr sowieso auch für später sehr nützlich.

    Unter Beachtung des Gleichzeitigkeitsfaktors erhält man nun eine bestimmte Wassermenge, z.B. 1800 L/h bzw. 1,8 m³/h.


    Die Bestimmung des erforderlichen Pumpendrucks ist etwas aufwändiger. Hier müssen drei verschiedene Faktoren berücksichtigt werden:

    • Druckverluste durch Höhenunterschiede
    • Druckverluste durch Wasserströmung
    • Betriebsdruck des Gerätes

    Die Druckverluste durch Höhenunterschiede bestimmt man durch den Höhenunterschied zwischen Grundwasserspiegel und dem höchsten Wasserentnahmepunkt (Die Tiefe, in der eine Tiefbrunnenpumpe hängt, spielt keine Rolle!).

    Beispiel: Grundwasserspiegel im Betrieb bei – 8m, höchster Entnahmepunkt + 13m, bezogen auf die Höhe des Brunnenkopfes bzw. dem Standort einer Saugpumpe. Daraus ergibt sich ein Höhenunterschied von 21m, was einem Druckverlust von 2,1 Bar entspricht.


    Druckverluste durch Wasserströmung bestimmen sich aus dem Querschnitt und Länge des Steig- (Ansaug-) rohres der Pumpe sowie aus Querschnitt und Länge der Verteilerleitungen.

    Die Berechnung ist so komplex, dass man diese nicht selbst durchführt, sondern auf Tabellen oder Berechnungprogramme zurückgreift. Z.B. www.druckverlust.de/onlinerechner .

    Hierbei muss nur beachtet werden, dass grundsätzlich der Innendurchmesser des Rohres eingegeben werden muss. Gerade bei PE Rohren führt das immer wieder zu Missverständnissen. PE 40 hat halt 32mm Innendurchmesser.

    Hat man Leitungen mit verschiedenen Durchmessern, so müssen diese einzeln berechnet und die Einzeldruckverluste am Schluss addiert werden.

    Zu den Druckverlusten der Leitungen kommen dann noch Druckverluste von Rückflussventilen, Wasseruhr, Filter, Presscontrol, Schieber, Hähne etc. hinzu. Hier kommt es auf Anzahl und Querschnitt an. Meistens kommt man mit einer Pauschalannahme von 0,5 – 1,5 Bar aus.


    Der erforderliche Betriebsdruck des Gerätes (Sprenger etc.) steht im Datenblatt oder kann beim Hersteller angefragt werden.


    Diese Drücke von der Höhendifferenz, dem Strömungswiderstand und dem Betriebsdruck des angeschlossenen Gerätes werden addiert, z. B. erhält man 5,7 Bar.


    Kürzt man

    den Druck der Höhendifferenz mit PH

    den Druck des Strömungswiderstandes mit PS

    den Betriebsdruck eines Gerätes mit PB

    und den Druck des Arbeitspunktes mit PA

    ab, so gilt folgender einfacher Zusammenhang:


    PH + Ps + PB = PA


    Mit der im Beispiel angenommenen max. erforderlichen Wassermenge von 1,8m³/h erhält man jetzt den Arbeitspunkt der gesuchten Anlage: 5,7 Bar / 1800L.


    Für diesen berechneten Arbeitspunkt ist jede Pumpe geeignet, deren Pumpenkennlinie genau durch diesen Punkt läuft.

    Man muss also bei Pumpen, die man aussuchen oder vergleichen will, die Pumpenkennlinien anschauen, ob sie (in etwa) durch diesen Punkt laufen.


    Oft geben Pumpenhersteller bei ihren Pumpenkennlinien einen Bereich an, in dem die Pumpe einen guten Wirkungsgrad hat. Dieser Bereich wird häufig durch zwei senkrechte Striche in der Pumpenkennlinie gekennzeichnet. Man sollte Pumpen bevorzugen, bei denen der berechnete Arbeitspunkt innerhalb dieses Bereiches liegt.


    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


Brunnen selber bauen