Hallo,
Wie steht es um 2 Zoll oder 3 Zoll Rammbrunnen?
Klar gibt es entsprechende Rohre zu kaufen, aber wie sieht es mit Rammspitzen aus?
Und wie erfolgversprechend ist es, die Konstruktion herunter bringen zu können, bzw. nicht schlagen zu können, wo es mit einem 1,25'' geklappt hätte.
Gruß
Captayne
2'' oder 3'' Rammbrunnen
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Captayne -
10. September 2011 um 23:48 -
Geschlossen
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Die grobe Antwort hast du ja schon.
https://www.brunnenbau-forum.de/schlagbrunnen-…-vorbohren.htmlNur warum steht der Beitrag hier bei Brunnenreinigung?
Verschiebe mal in in Rammbrunnen.
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Hallo,
Es geht bei dem größeren Durchmesser darum, mehr Wasser fördern zu können, da wir ein recht großes Grunstück mit etwas Wald haben, der extrem trocken ist. Es staubt fast immer dort und am Boden wächst fast nix, weil die Bäume jeden Tropfen, der am Boden ankommt sofort aufsaugen. Wir hätten aber gern etwas Unterholz.
Nun habe ich folgende Rechnungen aufgemacht:
2 Zoll Rammbrunnen:
Querschnittsfläche = Pi * r ² = 20cm²
Bei einem 2'' Rohr sind pro Meter 20cm² *100cm = 2000cm³ = 2 Liter Erdreich zu verdrängen.
Fläche der Außenwandung bei 1m Länge = 100cm * 2* Pi * r = 1595 cm²
Also fast 1600cm² (0,16m²) Fläche mit Löchern zum Wasseransaugen und 20cm² Förderquerschnitt.Nun für EIN 1,25 Zoll Rohr:
Querschnittsfläche = 8cm²
Fläche der Außenwandung bei 1m Länge = ca. 1000cm² (=0,1m²)
Pro Meter sind 0,8L Boden zu verdrängen.Bei ZWEI Rammbrunnen mit traditionellen 1,25'' Durchmesser kommen folgende Werte heraus:
Querschnittsfläche = 2x8cm²=16cm² (2'' Rohr hatte 20cm²),
Saugfläche mit den Löchern = 0,2m² (2'' Rohr hatte 0,16m²)
Pro Meter zu verdrängender Boden = 0,8Liter (aber zwei mal) (2'' Rohr hat 2L)Zwei 1,25'' Rohre haben nur 4cm² weniger Querschnitt, als ein 2'' Rohr, dafür jedoch mehr Sauglfäche und viel weniger Risiko stecken zu bleiben. 4cm² entsprächen einem Rohr mit nur 1,1cm Durchmesser.
Wenn man mehr Wasser braucht, ist es nach dieser Rechnug geschickter, ZWEI Rammbrunnen zu schlagen, als einen Dickeren. Die 4cm² weniger Querschnitt im Brunnenrohr sind reibungstechnisch nicht so kritisch, da nicht so lang. Viel entscheidender für den optimalen Durchfluss sind die Querschnittsflächen der Verteilsysteme, da diese oft viel länger sind. Denn wenn man mal nach "Druckverlustbeiwert" sucht, findet man, dass die Rohrreibung proportionial zu Länge geteilt durch Durchmesser ist. Ist ja auch Logisch: Je Dicker und je Kürzer, desto besser..
Gruß Captayne
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Ein Normaler Filter 5/4" sollte dauerhaft mit 900 bis 1000 Liter die Stunde belastbar sein.
Dazu gibt es auch Verlängerungen, die erhöhen die Förderleistung.Nur was mich wundert ist das du beim Rammbrunnen hängst.
Bei einer so hohen gewünschten Fördermenge käme eigentlich nur ein Bohrbrunnen in Betracht.
Er ist langlebiger und Kosten günstiger als 2 Rammbrunnen. Auch günstiger als eine 2, oder 3" Variante. Zudem wird es schwer werden zu einem annehmbaren Preis einen Rammfilter in 3" zu finden.
Baut man einen Rammbrunnen richtig auf so bohrt man diesen vor, setzt Schutzrohre ein und teuft diese dann ab bis man eine Passende Wasserführende Schicht vorfindet. Spart man sich diesen Arbeitsgang ist mit viel Ausfall vom Material zu rechnen und man weiß nicht wo der Filter steht.
Kann ja keiner in die Erde schauen.Für mich käme da nur ein Bohrbrunnen in 4", oder 4,5" in Frage.
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Pi x Daumen x Fensterkreuz empfehle ich auch einen Bohrbrunnen.
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Ja wie Kostenintensiv wäre denn ein Bohrbrunnen?
Ein Fachbetrieb hier hat mal 1500 € veranschlagt.
Das hat mich etwas abgeschreckt.
Da koennte ich ja 7 Rammbrunnen setzen... -
Die Materialkosten kannst du dir hier selbst ausrechnen: Brunnenbohrer und Erdbohrer nach Maß - Brunnenbau, Brunnenpumpe
Selber machen spart Geld und macht Laune.
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Kommt drauf an. Lese mich hier gerade ein. Wo dein GW-Anfang liegt.
Material+ Spucke+Muskelkraft+Zeit? -
Bohrer habe ich noch.
Allerdings beginnt ab ca. 1.5m eine KiesSchicht in der man nicht mehr bohren kann.
Also wäre Plunschen angesagt, was ich für eine Sträflingsarbeit halte, nachdem, was ich hier so gelesen habe. Dann lieber 5 Brunnen mit der Maschine rammen, denke ich. -
Ich setzte mich dann mal auf die Tribüne und schaue hier nur noch zu.
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Zitat
Klar gibt es entsprechende Rohre zu kaufen, aber wie sieht es mit Rammspitzen aus?
In 2 Zoll gibt es Rammfilter und auch Rammfilterverlängerungen.
Welche Art von Brunnen du erstellst, musst du wissen. Aber bevor ich mir 7 Brunnen im Garten erstelle baue ich lieber einen richtigen. -
Jetzt habe ich einen Brunnenbauer in der Nähe gefunden, der mir sehr günstig einen nahtlosen 2'', 6m Brunnen rammt.
Nach Allem, was ich bisher erfahren habe, sollte man einen Rammbrunnen setzen, sofern es möglich erscheint. Statistisch erscheint es sinnvoll, zunächst einen Rammbrunnen zu versuchen, nachdem man weiß, dass das GW < ca. 6m (nachträglich korrigiert von 8m) unter der Oberfläche zu finden ist und der Boden potentiell durchlässig für die Rammspitze ist.
Ein Bohr-&Plunschbrunnen ist unglaublich arbeits- und konstruktoinsintensiv. Siehe die vielen Berichte hier, die sich oft über Monate erstrecken.
Selbst mehrere Rammbrunnen mit Maschine, die pro Brunnen bis 7m nur 20 Minuten +Vorbereitung in Anspruch nehmen, sind immernoch viel einfacher, als ein manuell erstellter Bohrbrunnen mit anschließendem Plunschen. Wohl gemerkt nur, wenn bekannt ist, dass die Wahrscheinlichkeit für nicht wegrammbare Gesteinsbrocken gering ist (Nachbarschaft fragen). Aber auch wenn das Risiko dickerer Brocken etwas erhöht ist, lohnt sich ein Setzversuch + ggf. Ziehen und 20cm daneben noch mal versuchen.
Von einem manuellen Einhämmern kann man nur abraten. Es gibt el. Abruchhammer mit 75J pro Schlag, das entspricht einem 7.5kg Gewicht, das aus ca. 1m Höhe auf das Rohr fällt - 10 mal pro Sek. Wenn man das mit einem Vorschlaghammer versucht, dann viel Spass!
Hier gibt es diese Geräte für 45€ pro Tag zum Verleih.Professionelle Rammbrunnensetzer greifen auf Presslufthammer-Technologie und Rohre am Stück zurück. Der Baustellenkompressor steht an der Straße und mit einem einzigen 6m langen Rohr + Druckuftschlauch + Pneumatikhammer kommen sie zum Einsatzort. Mit Seilen wird die Konstruktion incl. Hammer aufgerichtet und in 20Min ist das Rohr weg! Egal ob 1.25 Zoll, 1.5, oder Zwei Zoll Rohr! Hier in Augsburg gibt es das für 400€ (2 Zoll). Edelstahl kostet extra.
Mir ist bewußt, das wir hier für Schlagbrunnen recht ideale Bedingungen vorfinden, denn der Lech-Kies ist hier an viellen Stellen bereits knapp unter der Oberfläche zu finden. Das Grundwasser, was oft nur 2.5m unter der Oberfläche zu finden ist, setzt zudem mit einigen cm/sek Richtung Donau, so dass es fast ein kleiner unterirdischer Fluss ist. Man müsste nur einen "Rüssel" hineinhalten und abpumpen. Unser HSP-Brunnen liefert bei etwas Handarbeit 4000Liter pro Stunde und mit Pumpe 8m³/h.
Wer schuftet da noch für Monate mit Bohren und Plunschen?Diese Angaben beziehen sich auf Gebiete, in denen Rammbrunnen etabliert sind bzw. nachweislich funktionieren.
Es macht überhaupt keinen Sinn, einen Bohr-/plunschbrunnen zu setzen, wenn einer der Nachbarn einen funktionstüchtigen Rammbrunnen hat. Selbst wenn im Elektropumpenbetrieb der Durchsatz eines Rammbrunnens nicht reicht, dann kann man noch einen Zweiten setzen.
Meine Nachbarn (6 Stk) nutzen ihren Rammbrunnen seit Erschließung des Baugebietes im Jahre 1966.Allerdings: Sobald Tiefen > 7m erforderlich sind, muss natürlich eine andere Technologie zum Einsatz kommen. Dabei sollte man auch Tiefbrunnenkolbenpumpen im Auge behalten. Das sind Schwengelpumpen mit einem Kolben im GW und einem entsprechend langem Pleul, ähnlich wie die legendären windbetriebenen Bewässerungssystemen in Spanien oder in Texas.
Übrigens können Rammbrunnen in der o.A. Methode (Ramme, Presslufthammer) auch durch ca. 2cm Sandsteinplatten durchhämmern oder Kieselsteine > 10cm an den Rand des Rohres verdrängen.
Gruß, Captayne.
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Hallo
Jetzt muß ich mich auch mal wieder melden. Wasseranfang sollte bei einem Rammbrunnen nicht unter 6 Metern sein (weshalb wurde hier schon 100 te mal erklärt) mit der Hand 4000 Liter Pumpen ? auch Profis nehmen keine Presslufthämmer und auch keine 6 Meter Rohre. Bei deinem Boden (Kies) würde ich immer einen Bohrbrunnen bevorzugen.
Gruß Rammbrunnen -
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Ein Bohr-&Plunschbrunnen ist unglaublich arbeits- und konstruktoinsintensiv. Siehe die vielen Berichte hier, die sich oft über Monate erstrecken....Ja aber in der Regel hat man sowas ja auch noch nie gemacht und die Theorie macht noch keinen Profi in der Praxis.
Da kommen Probleme auf einen zu oder es fehlt an Werkzeug, Ausstattung,...
Dann können die wenigsten vorher wissen wie die Bodenbeschaffenheiten aussehen oder man ist einfach alleine mit seinem Projekt, die Familie darf nicht vernachlässigt werden oder aber das Wetter spielt nicht unbedingt mit...Dementsprechend dauert ein Bohrnrunnen würd ich sagen zu 90% immer länger als ein Rammbrunnen - dafür sollte man aber ja auch mehr Vorteile haben :):):)
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Hier in der Gegend werden fast nur nahtlose Rohre bis 6m am Stück verrammt. Jedenfalls kommt es mir so vor, denn egal wen ich frage, bei allen wurde es so gemacht.
Die Firmen kommen mit einem kleinen Lastwagen mit Kompressoranhänger. Das Rohr reicht dann bis über das Fahrerhaus.
Mit Rohr, langem Druckluftschlauch und Hammer geht es dann aufs Grundstück.
Neulich wurden in einer benachbarten Neubausiedlung in einer Nachmittagsaktion 6 Brunnen in dieser Weise errichtet. Die Rohre waren teilweise sogar aus Edelstahl, wenn der Bauherr es wünschte. Daher habe ich auch meinen Kontakt.
Auch bei Bekannten in Königsbrunn wurde so gerammt.
Dabei hat es mich erstaunt, wie die Herren nur mit Seilzügen das 6m Rohr mitsamt Presslufthammer oben drauf aufgerichtet bekommen. Ich werde es mit Bildern dokumentieren, wenn es bei mir so weit ist, mit dem 2 Zoll Rammbrunnen. Das ist ja fast so hoch wie unser Haus!?
Des Weiteren werden die Stahlrohre am Ende manuell gebohrt und es wird auch kein Filtersieb eingesetzt. Die Argumentation ist, dass die Brunnen auf diese Weise viel länger halten und Verockerung kein Problem ist. Auch können sie freigespült/-gesogen werden, falls sich mal doch Sand ansammeln sollte. Die Förderraten sind ebenfalls größer als mit feinem Filter. Sand gibt es hier quasi nicht.So schön das klingt, so wenig ist es wohl auf andere Regionen übertragbar, denn wir leben hier auf einem kiesigen Boden in dem das Grundwasser nur so strömt.
Ausgehend von den Alpen bis zur Donau.Die Rammfilter sind faktisch Strohhalme im klaren Grundwasser. Die Trinkwassergewinnung der Region findet 500m von uns entfernt auf die gleiche Weise statt. Auch weil das alles so einfach ist, hier, hat Augsburg wohl die niedrigsten Trinkwasserpreise mit ca. 2.3€ pro cbm.
Bohren geht gar nicht. Ich hab mal versucht, im Sickergully, außen in unserem Kelleraufgang mit dem Bohrer vorwärts zu kommen, wobei sich herausstellte, das hier auf 2,5m nur noch Kiesel anzutreffen waren, die tw. gar nicht in die Bohrspirale passten.Also das mit den guten 1L/sek von Hand mit nur einem 5/4'' Rammbrunnen stimmt schon, wären pro Stunde 3600 Liter. Hab ich aber noch keine ganze Stunde durchgehalten, sondern nur 20 Min, ganz zum Amuesement meiner Frau. War aber auch eine schweißtreibende Challenge aus Spass. Der Planschpool für unseren Kleinen und seine Badegäste sollte halt schnell voll werden.
Genauser gesagt dieser hier: http://www.planschbecken.de/product_info.p…75-x-50-cm.htmlUnd da Sonntag war, wollte ich die Benzinpumpe nicht anwerfen. [Übrigens, OT(!) konnte ich das Wasser des Planschpools schnell auf fast Luftemperatur bringen, indem ich mit einer Springbrunnenpumpe mittels feiner breiter Gartenbrause das Wasser darin zirkulieren ließ. Nur so als Tipp, wenn man den Kleinen einen schnellen Wasserspaß bieten möchte. Die 1,4 cbm waren in 4 Stunden von 11°C Grundwassertemperatur, auf 27°C angestiegen, bei 35°C Lufttemperatur.]
Viele Grüße
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