Hallo Forumsgemeinde,
wir haben gestern unseren gemauerten (Betonformsteine;selbstgegossen) Schachtbrunnen inspiziert. Mit hilfe der Höhlenrettung konnten wir bis an den Brunnenfuß in 35m Tiefe vordringen. Der Brunnen ist ansich in einem Topzustand. Nur die Holzbohlen ganz unten sind sehr morsch. Die ca.100 Jahre haben deutliche Spuren hinterlassen. Habe Angst um meinen Brunnen das er praktisch von unten einstürzen könnte! Jetzt meine Frage: Wieso wurde dies früher mit Holzbohlen ausgeführt? und wie kann ich meinen Brunnen sanieren? Herlichen Dank im vorraus für eure Antworten.
Gruss hauserwald
Holzbohlen am Brunnenfuß morsch
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Hallo
Das war so mit dem Holzboden.
Je nach Geldbeutel und allen anderen Umständen sind verschiedene Holzarten zum Einsatz gekommen. Idealerweise Eiche. Meist wurde Lärchenholz verwendet. Liegt das Holz unter Wasser hält es viele Jahre, 80 bis 100 Jahre sind drin, bei Eiche mehr.
Es wurden "Bottiche" gebaut die Als Einlauf und Filter dienten.Achtung!
Einen solchen Bottich aus zu wechseln ist Sache von Einem Fachmann.
Niemals selbst machen, da besteht Lebensgefahr!Denke das du noch weitere Antworten dazu bekommst.
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Ja ich denke auch, das dass Auswechseln sehr gefährlich wäre! Gibts keine andere Möglichkeit? Denke dabei z.B. an eine zweite Wand innerhalb des "Bottichs",......
Gruss hauserwald -
Wieviel Wasser steht denn eigentlich in Deinem Brunnen?
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Hallo,
es stehen ca. 1,00m Wasser im Brunnen. Die Holzbohlen ragen ca.20cm aus dem Wasser heraus...
Gruss hauserwald -
Zitat
Die Holzbohlen ragen ca.20cm aus dem Wasser heraus...
Das ist wohl der Grund dafür das der Bottich kaputt geht.
Das Holz muss immer unter Wasser stehen.Stell dir den Brunnen einmal als Turm vor. Der auf der Erde steht.
Da wo der Holzbottich ist, ist das Fundament.
Denke das du nun besser verstehst was da unten los ist.
Wenn das Wasser nicht steigt im Brunnen muss man sich was einfallen lassen um ihn zu regenerieren. -
Hallo Fellnase,
danke für Deine Antwort! Denke mir ist sehr wohl bewusst was da unten los ist. Aber was kann man machen? Den Brunnen zu regenerieren? Der Brunnen ist über 100 Jahre alt. Denke der GW- stand war früher einfach höher...
Den Brunne aufgeben möchte ich jetzt aber nicht mehr....
Gruss hauserwald -
Da muss ein Fachmann vor Ort.
Hier im Forum sehen wir ja nicht viel von der Sache. Wir müssen uns auf das was die Nutzer schreiben verlassen, bilden uns daraus ein Urteil.
Nur das ist oft nicht so wie es wirklich ist, weil wir halt nichts sehen.
Bei so einem Problem besteht aber Lebensgefahr.
Daher kann ich mich nur allgemein äußern.Meine Empfehlung ist die, suche nach einem Brunnenbauer der noch solche Brunnen kennt und reparieren kann.
Nur so eine Fachkraft kann überhaupt eine Einschätzung geben wie es wirklich um deinen Brunnen steht. -
Leider find ich aber keinen solchen Fachmann, kannst Du mir einen Tipp geben wie ich an einen Brunnenbauer komm?
Gruss Hauserwald -
Mal abwarten, am WE kommt mein Kollege Plunschmeister bestimmt wieder.
Der könnte was wissen, vielleicht auch Rammbrunnen.
Denke mal das es in den neuen Bundesländer noch eine Hand voll solcher Leute gibt.
Hier bei uns kenne ich keinen. -
Hallo
Habe leider keine Ahnung von solchen Brunnen.Aus welcher Gegend kommst Du den ?
Gruß Rammbrunnen -
Moin zusammen,
handelt es sich bei den von dir beschriebenen "Bohlen" um ein Holzgerüst, welches sich im Quadrat angeordnet unter dem gegossenen Brunnen befindet?
Oder geht der Brunnen nach diesen Bohlen noch um einige Meter in die Tiefe? ( sogenannte Brunnenbüchse)? -
Hallo Rammbrunnen, hallo Plunschmeister,
ich komme aus der nähe von Salzburg...aber noch Bayern.:)
Ich war leider nicht unten im Brunnen und die Fotos die der Höhlenretter gemacht hat sind leider nix geworden. Aber er hat folgendes beschrieben: Im Wasser ist ein viereckiger Kasten um den sich etwa 30cm tief Schlamm befinden. Aussenrum sind stehend diese Holzbretter angeordnet und am oberen Rand mit einem Eisenring fixiert. Darauf sitzen die Betonformsteine. Gegossen ist soweit ich weiss nichts.
Gruss hauserwald -
Hallo,
ZitatIm Wasser ist ein viereckiger Kasten um den sich etwa 30cm tief Schlamm befinden. Aussenrum sind stehend diese Holzbretter angeordnet und am oberen Rand mit einem Eisenring fixiert. Darauf sitzen die Betonformsteine.
Das wird die Brunnenbüchse sein, unter dem Kasten kann es noch 2- 5m tiefer gehen. Die Brunnenbüchse wurde von oben mit Brettern aus Lärchenholz abgedichtet.
Bei dieser Art von Brunnenbau wurde nur Lärchenholz( Büchse) und Schwarzföhrenholz ( Holzpumpe)verwendet.
Die gesamte Holzkonstruktion muss sich stehts unter Wasser befinden.Da bei deinem Brunnen der GW Spiegel sich gesenkt hat, würde ein Brunnenbauer die aus dem wasserragende Brunnenbüchse bis unterm Gw-Stand abstemmen( in Teilen) und gleichzeitig den Brunnen segmentartig mit einer Mauer bis in den GW-Teil unterfangen. Also praktisch wieder so, das eine verkürzte Brunnenbüchse mit einem neuen Eisenreifen gegen die neue unterfangene Brunnenwand fixiert wird.
So das sich im Brunnen immer ausreichend Wasser befindet und die Brunnenbüchse auch von diesem stehts ausreichend bedeckt ist.Bleibt der Brunnen so, wird die Büchse faulen und die Brunnenmauer wird unterspült, der Brunnen ist dann nur noch unter sehr großem Aufwand zu retten. Wobei dieses auch schon einen gewissen Aufwand darstellt.
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Hallo Plunschmeister,
herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort.
So wirds wohl sein wie Du es erklärt hast! Dadurch würde sich auch der geringe Wasserstand erklären. Weiss jetzt leider nicht ob die Steigleitung (ist aus Eisen)in diesen Holzkasten führt! Zur Brunnenbüchse noch eine Frage: Wieso wurde diese von oben abgedichtet? Sollte das Wasser nur seitlich durch die Rizzen der senkrechten Holzbretter nachströmen....also ein einfacher Filter? Dann wärs wohl schlau die neue Pumpe auch dort wieder einzubauen, oder? Was würdest Du mit dem Schlamm im Brunnen machen. Gibts Pumpen die soetwas aus solcher Tiefe fördern können? Oder mit einer Plunsche vielleicht? Oder wärs am sinnvollsten den Brunnen so lassen wie er ist und eine untenansaugende Pumpe reinhängen und gut....
Sorry viele Fragen, aber mir liegt mein Brunnen sehr am Herzen...
Gruss Hauserwald -