Moin,
So, nach langem Lesen hab ich mich mal angemeldet.
Zu mir:
Ort: etwa 17km südlich Hannover, in den Lößlehmlagen an den nördlichsten Ausläufern des Leine-Weserberglands.
Wir haben unser Grundstück vor 4 Jahren gekauft und ich bin jetzt endlich dazu gekommen mal den alten Bohrbrunnen freizulegen um ihn zu aktivieren. Die Vor-Vor-Besitzer haben ihn vor vermutlich 30 Jahren ...oder länger...anlegen lassen. Jetzt war er mindestens 20 Jahre ungenutzt.
Da er inkl. aller Verrohrungen komplett im Lehm verbuddelt war, hatte es etwas von einer archäologischen Entdeckungstour und alle Eisenteile waren total verwittert.
Ich hab jetzt den Brunnenkopf frei (80 cm unter Gelände/ die Stahlplatten vom Kopf bzw. Deckel waren stark verrostet/ Zuleitungen und Saugrohr hab ich entfernt) und habe, um besser arbeiten zu können eine Brunnen"stube" erstellt.
Der Brunnen besteht aus blauen PVC- Rohren, wobei der Innendurchmesser 78mm ist...DN80er-Rohr ???. Das Wasser stand nach dem trockenen Sommer jetzt Angang Oktober in 4 Metern Tiefe. Gesamt-Brunnentiefe aktuell 8 Meter unter GOK.
Beim Entfernen der Zuleitungen ist mir das Saugrohr am Brunnenkopf abgebrochen und durchgerutscht ...und nur 50cm tief gefallen.
Ich konnte es also problemfrei bergen. Im unteren Teil war es stark mit Okerablagerungen belegt. Nach den Ockerablagerungen würde ich schätzen, dass das Wasser im Frühjahr bis 2 - 2,5m unter Geländeoberkante steht. Das passt auch zu den Grundwasserkarten des Landesamtes. In 200m Entfernung zu uns gab es mal eine hydrogeologische Bohrung deren Daten eigentlich freigegeben sind. Leider ist die Bohrdatenbank aktuell wegen "technischer Probleme" nicht online.
Geologie: Wir haben hier in der Umgebung 5 bis teilweise 20 Meter Lößlehm als Decklage, dann Geschiebe-Kiese und -Sande, darunter steht marine Unterkreide an (Blätterton, Tonmergel und schluffiger Tonstein...fast durchgehend wassersperrend).
Brunnenunterlagen habe ich nicht, würde bei uns die Unterkreidetone aber irgendwo bei 8 spätestens 12 Metern erwarten.
Problem:
Ich bekomme in einem Rutsch nur knapp über 30 Liter herausgepumpt, dann nach etwa 15 Minuten warten jeweils 20 Liter.
Ich bin mir aktuell nicht sicher, ob es nur Oker-Ablagerungen sind oder ob das nur 50 cm tief gefallenen Saugrohr ein Hinweis ist, das Pumpensumpf und Filterstrecke komplett zugeschlammt sind.
Durch Pumpe und die Saugrohr-Bergung habe ich etwas an Bodensatz nach oben bekommen. Es waren bisher ausschließlich Feinanteile weit unter 1mm ... eher max. 0,3-0,5 mm
Ein 10-Meter-Endoskop hab ich schon bestellt ... lässt aber noch auf sich warten
Trotzdem schon mal die Frage:
Bei 78mm Rohr-Innendurchmesser ist ein 76 mm Plunscher doch vermutlich keine sinnvolle Option um den Bodensatz herauszubekommen, oder?
Irgendwie hatte ich da spontan auch die Forum-Frage aus dem Juli ("Schmutzwasserpumpe mit Ansaugschlauch?") im Kopf um Material aus dem Brunnen zu bekommen.