Hallo Gemeinte
ich hab mich hier mal angemeldet weil ich seit kurzen stolzer Besitzer eines Bohrbrunnens bin.Der Brunnen ist 29m tief der Wasserstand ist laut Ausbauplan bei 18m,der Zulauf soll laut Bohrmeister 1,5m³/h betragen.Eingebaut habe ich eine TM 31 von Zehnder,die ich auf 27m hängen habe.Hier nun mein Problem der Brunnen bringt maximal 400l/h,lässt sich da noch was machen damit ich wenigstens an die 1,5m³/h heran komme.
Hier mal der Ausbauplan.
mfg
seawolf
Bohrbrunnen bringt zu wenig Wasser
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Hallo seawolf
Die Pumpe darf nicht im Filterbereich montiert werden, sondern dadrüber.
Als erstes würde ich die Pumpe mal ziehen und den Brunnen nachmessen, es kann sein dass einiges an Sand eingespült wurde.
Ließ hier im WIKI mal nach, da ist alles beschrieben was du eigentlich brauchst.
Eine Ausnahme hat deine Pumpe zu den meisten, sie muß nicht komplett unter Wasser sitzen da sie eine Mantelstromkühlung hat.
Hat dir der Brunnenbauer diese Pumpe empfohlen?Gruß Bohne
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Hallo Bohne
danke für deine schnelle Antwort,die Pumpe denk ich mal ist schon an der richtigen Stelle,für die Pumpe wurde extra laut Bohrmeister im Filterbereich 1m geschlossenes Rohr ein gebaut,was man im Ausbauplan erkennen kann.Das mit dem Sand ist eher unwahrscheinlich da sich der Brunnen in Schiefer und Quarzgestein befindet,laut Bohrmeister,ich kenn mich da nicht so aus.
mfg
seawolf -
Hallo seawolf
Zitatdie Pumpe denk ich mal ist schon an der richtigen Stelle,für die Pumpe wurde extra laut Bohrmeister im Filterbereich 1m geschlossenes Rohr ein gebaut,was man im Ausbauplan erkennen kann.
Entschuldige, hab ich auf der Zeichnung nicht erkannt.
Zieht die Pumpe im Dauerbetrieb deinen Brunnen leer?
Wenn nicht, die Pumpe mal an ein 32'er PE-Rohr oder dicken Schlauch direkt anschließen und schauen was passiert. Vielleicht hat ja auch deine Pumpe ne Macke oder ein Einbauteil dahinter. So kann man es zumindest eingrenzen. Den Brunnen würde ich trotdem mal kontrollieren, nur um sicher zu gehen.
Wie alt ist der Brunnen und hat er bei der Inbetriebnahme die 1,5m³ gebracht?Gruß Bohne
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Hallo Bohne
der Brunnen wurde vor einem Monat gebohrt.
Das mit dem 32'er PE-Rohr direkt aus der Steigleitung laufen lassen hab ich auch schon gemacht,da ist er in circa 3 min leer,die pumpe bringt aber auch 1,8m³/h hab ich nach gemessen.Im Moment hab ich sie über Trockenlaufschutzschalter im Dauerbetrieb laufen in der Hoffnung das sich da noch etwas frei spült (die Hoffnung stirbt zuletzt ) Das kuriose an der Sache ist nur das die Pumpe sich auf den Zulauf des Brunnens einstellt und den Druck runder fährt,ich kann aber auch nichts über die Arbeitsweise der pumpe finden,es steht nur in der Beschreibung P1 860W und P2 460W,sind das zwei Leistungsstufen die von der pumpe geregelt werden? Oder verstehe ich da was falsch?
mfg
seawolf -
Hallo seawolf
P1, ist die elektrische Leistungsaufnahme. Also das, was du an deinem Stromzähler ablesen kannst.
P2, ist die Leistungsabgabe. Das was die Pumpe an Arbeit verrichtet ohne Verluste.Zitatder Brunnen wurde vor einem Monat gebohrt.
Ich würde mich an den Brunnenbauer mal wenden, eventuell muß er noch mal ran, natürlich je nach dem was ihr vereinbart habt.Gruß Bohne
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so werd jetzt mal einen zwischen Bericht abgeben.
Nach dem jetzt drei Monate ins Land gegangen sind und ich täglich Wasser gepumpt habe,hat sich an der Situation nichts geändert,im schnitt bringt mein Brunnen 400l/h eher weniger,je länger ich die Pumpe laufen lasse um so weniger Wasser kommt.Nach Rücksprache mit dem Brunnenbauer war die Überlegung Rohre ziehen und noch 10-20m bohren,da er und auch ich denken,nur eine Wasserblase angebohrt zu haben.Jetzt meine frage,ist es überhaupt möglich oder sinnvoll die Rohre zu ziehen,oder ist es nicht besser im Rohr zu bohren und ein drei Zoll Rohr zu setzen.
mfg
seawolf -
Sinnvoll, was ist das schon?
Die Kosten zum Nutzen ins Verhältnis stellen und dann sehen was raus kommt.
Bei so einem Vorhaben20 Meter plus das was schon im Boden steckt ist 3" mehr als dürftig, oder sinnlos?
4,5", oder 5" sind angebracht.
Nur was kommt da unten?
Dein Brunnenbauer weiß das auch nicht, er hat keinen Röntgenblick.
So eine Bohrung sollte mindestens in 250mm Durchmesser gebohrt werden damit man entsprechend dem Erdreich eine Kiesschüttung einbringen kann.
Mehr als wichtig ist dabei der Bohrplan in dem alles aufgeführt ist was an Schichten durchteuft worden ist.
Zudem ist auf die Schlitzweite der Filter zu achten, sie MÜSSEN bei dir dem Boden und der Kiesschüttung angepasst sein.
Von uns ist keiner bei dir vor Ort, wir sehen nicht was los ist, können dir nur aus Erfahrung einen Rat geben, es geht um deinen Brunnen und dein Geld, und um eine ungewisse Menge Wasser.
Du solltest dich absichern, Geld nur wenn Wasser kommt, ausreichend. -
Hallo Fellnase
ZitatBei so einem Vorhaben20 Meter plus das was schon im Boden steckt ist 3" mehr als dürftig, oder sinnlos?
nee im Boden stecken schon 4" mit Kiesschüttung,siehe Ausbauplan.
Ich wollte eigentlich nur wissen ob sich die 29m Rohr ziehen lassen oder es dann doch besser ist im 4" rohr weiter zu bohren.mfg
seawolf
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Egal, ob 20, oder 50 Meter, 3" ist da nix. Pumpe, aber welche, bei der Tiefe, kein Platz im Rohr, da reicht ein abgerissener Knopf und die Pumpe klemmt für immer in Loch. Ohne alle anderen Widrigkeiten.
Wenn die Brunnenrohre richtig verschraubt sind sollten sie sich ziehen lassen. Die stecken ja noch nicht all zu lange im Boden.
Langsam Zug aufbauen mit einer anständigen Hydraulik. Die Kraft darf nicht ruckartig wirken, sondern langsam aufbauen, wenn sich das Rohr einmal bewegt kommt es.
Habe selbst schon Rohre aus 20 Meter gezogen, die waren schon 5 Jahre im Boden.
Die Zugfestigkeit der Gewinde liegt bei 1830 Kg.
Sollten die Rohre reisen, dann neu bohren, alles andere ist nur improvisiert.
Mehr kann ich dir dazu nicht sagen. -
Hallo,
wie genau sieht denn das Schichtenprofil( Bohrprofil) aus?
Mich macht nur stutzig, dass bei einem gebohrten Brunnen in Schiefer eine SW von 0,75 genommen wurde. Warum wurde eine Kiesschüttung von 2-3mm genommen? Warum wurde oben auf die Filterkiesschüttung noch Filtersand von 0,6 mm eingebracht? -
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Hallo seawolf,
ja damit kann ich etwas anfangen.
Vielleicht kannst du mir zwischenzeitlich noch eine Frage beantworten:
Im Brunnenausbauplan hat der Brunnenbauer vermerkt, das ein Pumpversuch durchgeführt wurde, leider hat er den zeitlichen Rahmen nicht benannt. Warst du dabei?
Demnach hat sich beim Pumpen der Grundwassersiegel um 1,5m gesenkt, der Zulauf betrug ca. 1,5 cm3/h. -
Hallo Plunschmeister
leider war ich nicht dabei,ich kam erst nach Hause als er mit allem fertig war.
Nach seiner Aussage hat er 2 Stunden gepumpt,was ich fast nicht klauben kann,denn als ich meine Pumpe endlich nach 3 Wochen geliefert bekam und den ersten Pumpversuch startete kam den ersten Tag nur Schlamm und schmutziges Wasser,daher denke ich mal er hat ihn auch nicht klar gespült.
mfg
seawolf -
Morgen seawolf,
nee das mit dem Pumpen glaube ich auch nicht!
Zu deinem Brunnen:
Wenn man nach dem Schichtenverzeichniss, dem Brunnenausbauplan und den eingesetzten Werkzeugen geht, so habe ich den Eindruck, dass hier eigentlich solide handwerkliche Arbeit geleistet wurde.
Der Brunnenbauer hat sogar im oberen Brunnenbereich ( Übergang Hangschutt in Schiefer ) einen Gegenfilter gesetzt. Diese Filtersandschüttung zwischen Filterkies Quelltonabdichtung bewirkt, das keine Feinanteile von oben bis in den Filterbereich gelangen können.
Hangschutt zählt ja zum Lockergestein und kann alles mögliche darstellen, leider wurde hier keine Korngröße angegeben.Ab 3,80 m ist er dann auf Tonschiefer gestoßen, der sich dann ja praktisch bis zur Endtiefe mit Ausnahme von ein paar Meter Quarz fortsetzt.
Der Brunnen wurde nach dem Immlochhammer-Verfahren erstellt.Tonschiefer ist ein Kluftgrundwasserleiter. Dieser besitz kein großes Speichervolumen, der Zulauf kann jedoch durch Spalten und Risse enorm sein.
Anders als im Lockergestein( also Kies und Sandgrundwasserleiter), wo sich die Kiesschüttung nach dem Bodenkorn richtet, bzw. mit diesem abgestimmt werden muss, richtet sich diese u.a. bei Kluftgrundwasserleitern nicht danach.
Hier sind nur Schüttungstechnische Gründe ausschlaggebend( also die Sinkgeschwindigkeit und das sich keine Hohlräume bilden).
Dazu muss man Wissen, das in solchen Grundwasserleitern eigentlich theoretisch keine Verrohrung notwendig ist.
Man macht es aber, damit die Tiefbrunnenpumpe geschützt ist, denn das Bohrloch könnte ja durch Einbruch auf Grund der Wasserentnahme im Laufe der Zeit einbrechen.
Die Kiesschüttung widerum hat nur die Aufgabe das Brunnen, bzw. Filterrohr zu schützen ( Steinschlag), weiter nichts. Also ein kraftschlüssiger Abschluss zwischen Brunnenrohr und Bohrlochwand.Nun kommen wir zum Problem:
da man ja eigentlich keinen Filter braucht aber einen einsetzt, sollte die Filterschlitzweite so groß wie Möglich sein ( 3-4mm) und der einzusetzende Filterkies dann zwischen 5,6-8 bzw. zwischen 8-16mm ).
Grund hierfür ist ganz einfach, das Filter und Filterkies dem anströmenden Wasser keinen großen Filtereintrittswiderstand entgegen setzen.Warum dein Brunnenbauer nun aber eine geringe SW und damit eine Filterkiesschüttung von geringem Korn eingesetzt hat, weiß nur er.
Ich nehme an, das es bohrtechnische Gründe hatte. Dazu gibt es DN 100 Filterrohr nicht in dieser Größe.Ich persönlich nehme an, das der Filterkies das Problem ist. Es mag durchaus sein, das beim Pumpversuch die Leistung kurzfritig da war. Nur wird sich der Filterkies ( nach 3 Wochen) weiter gesetzt haben und den Zulauf aus dem Kluftgrundwasserleiter verstopfen.( Gewicht Filterkies auf der Länge)
Die Risse und Spalten haben ja machmal gerade diesen Durchmesser. Auch kann ich die Aussage des Brunnenbauers nicht nachvollziehen, vielleicht habe man eine Wasserblase erwischt.
Bohrt man einen solchen Spalt an, ist dieses wie ein 6 er im Lotto!
Mit diesen Agrumenten solltest du den Brunnenbauer konfrontieren, welche Möglichkeiten dieser nun hat kann ich nicht beurteilen.Eine Möglichkeit wäre, das vorhandene Bohrloch aufzubohren, eine andere das BR zu ziehen, die Filterkiesschüttung zu entfernen und das vorhanden BR ohne Schüttung wieder einzustellen und mal einen Pumpversuch zu machen.
So hoffe konnte ein wenig helfen.
Wo befindet sich denn der Brunnen in Thüringen oder im Hunsrück? -