Hallo an alle Brunnenbauer,
nachdem ich mich in den letzten Tagen fleißig im Forum eingelesen habe, möchte ich euch hier jetzt meine konkrete Situation schildern und würde mich über eure Kommentare/Ideen/Bedenken freuen:
Und zwar geht es um unser Wochenendhäuschen im Wald in Schweden, das derzeit kein fließend Wasser hat… das wollen wir nämlich gerne ändern!
Ziel:
Wir wollen das Wasser des zu bauenden Brunnen fürs Klo, zum Duschen, Spülen und, wenn alles gut geht und das Wasser getestet ist, auch zum Trinken verwenden.
Grundwasser:
Wasser liegt bei uns direkt unter der Grasnarbe (zumindest wenn es geregnet hat). In einem 40cm tiefen Loch steht direkt das Wasser. Das Grundstück ist auf einer Seite von einem Bach begrenzt und daran anschließend liegt eine sehr sumpfige Wiese (Nachbargrundstück). Seit wir das Haus neu drainiert haben, laufen aus der Drainage ca. 100ml/sec. Das kommt überwiegend vom Berg runter (weiter oberhalb gibt es keine Verschmutzungsquellen).
Im Wald, ca. 200m entfernt vom Haus, liegt unser derzeitiger Brunnen. Das ist ein am Fuß des Hangs vergrabenes Betonrohr (Durchmesser ca. 40cm). Dort steht das Wasser oft bis an die Oberkante. Der Grund des Brunnens liegt auf ca. 70cm und dort befindet sich eine feine Kiesschüttung. Dieser Brunnen, so sagen es die Nachbarn, soll angeblich das beste Wasser der Umgebung haben… wir trinken es jedenfalls seit einiger Zeit und zumindest schmecken tut es gut.
Da es von diesem Brunnen zu weit ist, um eine frostfreie Leitung zum Haus zu legen, soll ein neuer Brunnen her.
Bodenbeschaffenheit:
Laut geologischer Karte besteht der Boden bei uns aus Fels. Die oberste Bodenschicht ist ein dunkler, schwerer und sehr feinkörniger Boden; gelegentlich trifft man auf Steine. Dieser Boden scheint eine sehr geringe Wasserdurchlässigkeit zu haben. Wasser auf der Wiese versickert sehr schlecht. Im vorigen Winter war die alte Drainage verstopft, und dadurch hat sich das Regenwasser am Haus gesammelt und an einigen Stellen die Wiese um 10cm angehoben. Als ich diese ‚Grasbeulen‘ angestochen habe, kam literweise die schwarze Brühe hochgesprudelt. Beim neu anlegen der Drainage sind wir auf Lehm (ganz fies zu graben) mit gelegentlichen Steinen gestoßen. Da am Hang der nackte Fels ansteht vermute ich mal, dass dort, wo ich zu Graben plane, auch bald Fels kommt…
Wahl des Brunnens:
Auch wenn mich der Arbeitsaufwand schreckt, scheint mir ein Schachtbrunnen am sinnvollsten zu sein, denn:
a) ich vermute nach wenigen Metern auf Fels zu treffen und daher zweifle ich, ob ein Brunnen mit geringem Durchmesser genug Wasser speichert. Gleichzeitig dürfte bei unserem Boden das Wasser nur eher wenig nachlaufen.
b) ich zweifle ob ich in dem festen Boden mit Kiespumpe oder ähnlichem Werkzeug viel Erfolg haben werde
Was haltet ihr von dieser Logik bzw. der Konsequenz?
Den Bau des Brunnens denke ich mir so:
Ich würde mit dem Bagger die ersten ca. 1,5m aufgraben und dann, wiederum mit dem Bagger, die ersten Betonringe reinlegen. Ich dachte an 100er Ringe, um den Aushub halbwegs zu begrenzen. Dann kommt der mühsame Teil, und zwar wenn ich von Hand in den Ringen graben muss. Wenn es nicht mehr weitergeht, bzw. „ausreichend“ Wasser vorhanden ist, würde ich unten ca. 50 cm Sand als Filter reinschütten und dann mit feinem Kies abdecken. Fertig!
Meint ihr, dass das funktionieren kann? Wo seht ihr Probleme?
Dann sind da noch eine Menge Details:
Wie rum die Ringe verwenden?
Die Ringe mit oder ohne Gummidichtung?
Der Filtersand, welche Körnung?
Die Durchführung für die Wasserleitung würde ich gerne statt durch den Deckel seitlich in ca 1m Tiefe anbringen um es frostfrei zu halten. Hat da jemand Erfahrung?
Vielen Dank im voraus und beste Grüße aus Schweden!