Gefahr defekter oder klemmender Tiefbrunnenpumpe

  • Guten Tag,


    habe bisher nur Grundwasser gezogen mit obenstehender Pumpe. Dabei tat es die Billigste für 50€. Die erste hielt wegen dem Sand nur 3 Jahre, die zweite läuft schon seit 10 Jahren problemlos. Da nicht mehr genug Wasser kommt (nach etwa 3min ist das Loch leergepumpt weil Grundwasserpegel gefallen), wird nun ein neuer Brunnen gebohrt bis etwa 23m Tiefe, wo sich eine Wasserader befindet. Leider hat der Bohrbetrieb nur 3 Zoll, aber ich bin froh endlich einen gefunden zu haben.

    Im Angebot ist eine Grundvoss-Pumpe für rund 1000€. Das ist mir zu viel. Brauchbare IBO-2-Zoll-Pumpen gibt es ab 150€. Wenn die Pumpe wirklich mal irgendwann defekt ist, wird sie getauscht. Sie hängt dann an einem robusten Seil und kann hochgezogen werden.

    Nun habe ich hier gelesen, dass das problematisch sein kann, wenn sich die Pumpe verklemmt. Im schlimmsten Fall wird dann die Bohrung unbrauchbar. Der Bohrbetrieb meinte, die billigen Pumpen könnten durch das aggressive Wasser korrodieren und auseiananderfallen?

    Stimmt das? Auch IBO ist ja aus Edelstahl, sollte eigentlich nicht passieren.

    Gefährlich wird es auch, wenn Steinchen oder andere Fremdkörper in die Bohrung fallen, die können zum Klemmen der Pumpe führen. Hätte ich da mit einer 2"-Pumpe in einer 4" Bohrung nennenswerte Vorteile oder nimmt sich das in der Praxis nicht viel gegenüber einer 3-Zoll-Bohrung? Wer schon viele derartige Fälle aus der Praxis kennt, kann das sicher besser einschätzen als ich, deswegen wäre ich für Hilfe dankbar.

  • Hätte ich da mit einer 2"-Pumpe in einer 4" Bohrung nennenswerte Vorteile

    Eindeutig ja. Aber in einem 4" Rohr kann man bedenkenlos eine 3" Pumpe verbauen.

    Achja noch etwas: Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. Arbeite Dich mal in die Thematik ein, wenn es Dich interessiert.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Danke, aber dann ist das Risiko des Klemmens doch wieder gleich hoch! 1 Zoll Luft - 12,7mm auf jeder Seite. Bei 2 zu 3" wie auch bei 3 zu 4"? Oder sieht die Praxis anders aus? Es sind ja nur 1500 Liter/h zu erwarten, egal ob 3 oder 4".

  • Ich glaube, Du solltest die Artikel über 2" Pumpen, klemmende Pumpen und Steinchen hier im Forum noch mal nachlesen.

    Und Dir Informationen zur Qualität von Edelstahl im Pumpenbau beschaffen. Wie vieles, ist gerade das letztere sehr komplex und hier mit wenigen Worten nicht darstellbar.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Habe jetzt die Suche bemüht, aber über 2"-Pumpen finde ich leider gar nichts. Der Brunnenbauer verbaut doch tatsächlich 3"-Grundfos-Pumpen mit 76mm Durchmesser im 3"- Rohr mit 80mm, allerdings kosten die bei ihm mit Druckschalter satte 1172€. Mit einer 2"-Pumpe und 55mm Durchmesser ist meiner Meinung nach das Risiko des Klemmens deutlich geringer oder sehe ich das falsch? Allerdings bringen die meist nur 1000 Liter je Stunde. Hat die Pumpe 5,1 bar, liegen bei 23m Tiefe inkl. weiterer Verluste nur noch 2,4 bar oben an, was für meine Zwecke wohl reichen sollte. Klar ist die Edelstahlqualität sehr unterschiedlich, aber V4A-Pumpen finde ich nicht. Vergleichbare Berichte über die Langzeitqualität ebenfalls nicht.

  • Der Brunnenbauer verbaut doch tatsächlich 3"-Grundfos-Pumpen mit 76mm Durchmesser im 3"- Rohr mit 80mm,

    Das sollte man vermeiden.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Danke für die Info. Ich komme jedoch nicht so richtig weiter, finde nichts über 2 oder 2,5"-Pumpen. Außer das die nicht so eine hohe Literleistung schaffen. Besteht denn Gefahr, daß die 2"-Pumpe eher klemmt als eine 3" im 4"-Rohr oder ist das etwa gleich? Das wäre doch das größte Risiko.

  • ?

    In einem 4" Rohr klemmt weder eine 2" Pumpe noch eine 3" Pumpe.

    Nur Pumpen <3" sind als suboptimal, was die Leistungsfähigkeit betrifft, zu betrachten.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


    Edited once, last by kg49 ().

  • Jas, mit der geringeren Literleistung könnte ich leben. Hauptsache die Pumpe klemmt nicht. Also 3"-Bohrung (Durchmesser 80 mm) mit 2"-Pumpe würde gehen. Mehr als 3" kann mein Bohrbetrieb leider nicht und ich bin froh, einen gefunden zu haben. Und wie sieht es bei 2,5" aus? Die heben für meine Zwecke die idelae Literleistung von 1500 Liter/h, aber 65mm Durchmesser und 70mm mit Kabelschutz. Wäre hier die Klemmgefahr auch noch gering?

    Außerdem ist 20m Kabellänge unpraktisch. bei 23m Tiefe bräucht man mind. 25m. Eine Kupplung wäre in Bezug auf Wasser und Klemmgefahr ja kontraproduktiv oder gibt es da zuverlässige Lösungen?

  • Hallo Mustermann ,

    Schau mal z.B. auf : Profi-Pumpe.de

    Dort geh mal zu den Brunnenpumpen und lese dir mal die Beschreibung für die einzelnen Pumpengrößen durch.

    Und dann schau mal nach der richtigen Pumpe entsprechend deiner Anforderungen

    Das wichtigste ist aber bei all deinen Zweifeln :

    Schaffe die optimalen Voraussetzungen in deiner Brunnenstube

    Arbeite sauber beim Einsetzen der Pumpe und achte darauf den Brunnen nicht zu verunreinigen.

    Dann gehe davon aus daß dein Brunnen senkrecht gebohrt wurde, ansonsten kannst du jeden Bohrbrunnen vergessen.

    Gruß Jörg

  • Du hast ja nun verschiedene Vorschläge zur Problemlösung erhalten.

    Ich möchte allgemein folgende Punkte noch ergänzen:

    Tiefbrunnenpumpen < 3" sind Notlösungen, die erst in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind. Mir ist keine renommierte Pumpenfirma bekannt, die in diesem Segment Pumpen anbietet.

    Praktisch werden sie über den asiatischen Markt angeboten zu Preisen, die deutlich darauf hinweisen, dass die Qualität nicht besonders hoch sein kann.

    Da Du aber keine 4" Bohrung realisieren kannst, lautet mein abschliessender Ratschlag:

    Kauf was Du willst, was Deiner Meinung nach Deine Bedürfnisse abdeckt. Bei sorgfältiger Planung, Bau und Betrieb fällt nichts in das Brunnenrohr hinein. Wenn doch, warst Du unaufmerksam und hast Pech gehabt.

    Das andere Risiko, dass sich das Pumpenmaterial chemisch aufgrund mangelnder Qualität bei aggressiven Wässern verändert, musst Du tragen. Helfen kann Dir dabei nur eine verstärkte Kontrolle, die sich aus folgenden Massnahmen zusammensetzt:

    Wasseranalyse mit PH-Wert, Eisen und Manganbestimmung.

    Regelmässiges Ziehen der Pumpe mit optischer Kontrolle des mechanischen Zustandes.

    Werden keine Auffälligkeiten bemerkt, kann der Zyklus der Kontrollen verlängert werden und sich die Kontrolle auf Veränderungen der Wasserwerte beschränken, falls ein Ziehen mit hohem Aufwand verbunden ist.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Vielen Dank! Jetzt kann ich das Problem schon viel besser einordnen. Was bedeutet denn "regelmäßiges ziehen"? 1x pro Jahr oder 2x pro Jahr, z.B. Beginn und Ende der Saison? Monatlich ziehen wäre schon ein Wartungsaufwand, den ich eigentlich nicht betreiben wollte.

Brunnen selber bauen