Regenwassernutzung - Windkessel einbinden

  • Hallo Forianer,


    ich bräuchte bitte mal Eure Hilfe.


    Ich möchte einen Windkessel einbauen 150 oder 200 Liter - wie regle ich das Luftpolster sinnvoll.

    Macht das Teil hier Sinn?


    Automatischer Belüfter 1/2 Zoll = 21,3 mm für Heider-Kessel stehend bis 500l
    Ausführung Kunststoff Anschluß 1/2 Zoll Außengewinde Druck max. 10 bar
    duggmbh.de


    Brauche ich zu dem Belüfter weiter unten im Kessel einen Entlüfter?


    Oder habt Ihr ne bessere Lösung (Am liebsten mit Zeichnung oder Link, wo ich es sehen und begreifen kann)?


    Danke für die Hilfe


    Warum möchte ich das tun?

    Ich habe in meinem Haus eine 8000 Liter Zisterne, die das Regenwasser auffängt, womit ich 3 Toilettenspülungen betreibe und im Sommer den Gemüsegarten bewässere.

    Ursprünglich war ein Wilo Hauswasserwerk (Fußventiel und Schwimmerschalter in der Zisterne) eingebaut und als die Pumpe defekt war, hat der Installateuer mir eine Wilo Pumpe Wilo-MultiCargo MC 305 zusammen mit einem 100 L Membran-Ausdehnungsgefäß eingebaut. Da das Gefäß nur unten einen Anschluß hat - hat er hier über ein T-Stück einen kleinen Ablasshahn mit eingebaut - damit man Wasser Ablassen kann und die Membran mit Stickstofffüllamatur den richtigen Druck kontrollieren kann. Leider hat mich diese Lösung nicht überzeugt, weil die Membran ständig Druck verlosen hat und alle 4 Wochen gewartet werden musste. In der Zwischenzeit hat sich unten (obwohl ein Vorfilter eingebaut ist) soviel Schmutz abgelagert, dass beim Öffnen des Ablasshahnes kein Wasser mehr austritt und eine Wartung nicht mehr möglich ist.

    In meinem 1. Haus hatte ich anfangs einen eigenen Brunnen mit Unterwasserpumpe und Windkessel (Druckkessel) - das hat super funktioniert und war nach meiner Erinnerung Wartungsfrei. Ich weiß nur nicht mehr wie der genau eingebunden war und das Luftpolster sich geregelt hat? Nun habe ich den Pumpen- und den Windkesselhersteller angeschriebn und gebeten. dass sie mir ein Einbindeschema zukommen lassen. Der Kesselhersteller hat abgesagt und der Pumpenhersteller sich nicht gerührt.


    Danke und Fränkische Grüße - Rainer Voigt

  • ich würde an deiner Stelle...eine von den WILO-HiControl einbauen

    Jeder x-beliebige Schaltautomat/Durchflusswächter lässt sich einbauen. Die China-Kopien um die 30,--, "made in Spain" ca 80,-- und die "hauseigenen" eines Pumpenherstellers bei dem der Mehrwert in vielen Fällen nur im aufgedruckten Firmenlogo besteht.


    Grüße

    Peter

  • Leider hat mich diese Lösung nicht überzeugt, weil die Membran ständig Druck verlosen hat und alle 4 Wochen gewartet werden musste.

    Dass da alle 4 Wochen nicht mehr genug Druck auf dem System war, kann eigentlich nur daran liegen, dass da etwas falsch läuft. Normal ist das nicht. Was sagt denn der Installateur dazu. Der hat das schließlich geliefert und sollte sein Gewerk fehlerfrei übergeben. Alle 4 Wochen kein ausreichender Druck ist eindeutig ein Mangel.


    Zum Belüfter kann ich Dir leider nicht helfen, windkesselmäßig bin ich nicht firm genug.


    Gruß

    Peter

  • mit einem 100 L Membran-Ausdehnungsgefäß

    Diese Ausdehnungsgefäße sind normalerweise Wartungsfrei wenn eine Membran verbaut ist.

    Wenn die Pumpe bei normalem Betrieb langsam eine erhöhte Schalthäufigkeit hat ist das ein Zeichen daß die Füllung ( Luft/Stickstoff ) hinter der Blase/Membran aus dem Ausdehnungsgefäß entwichen ist.

    Über das verbaute Auto-Ventil einfach Druck nachpumpen ( empfohlen wird meistens ein Vordruck von 1,5 bar hinter der Membran ).

    Druckabfall bedeutet immer defekte Membran oder defektes Nachfüllventil.

    Gruß Jörg

  • Diese Ausdehnungsgefäße sind normalerweise Wartungsfrei wenn eine Membran verbaut ist

    Eben nicht. Deshalb sollte der Druck 1-2 mal jährlich kontrolliert werden

    einfach Druck nachpumpen ( empfohlen wird meistens ein Vordruck von 1,5 bar hinter der Membran

    Der Vordruck ist abhängig vom eingestellten Einschaltdruck(ED). Er muss immer niedriger als der ED sein. Als Fausformel findet man ED x 0,9. Der Wert 0,9 variiert leicht (jeh nachdem wer wo abgeschrieben hat ;)

    100 L Membran-Ausdehnungsgefäß eingebaut. Da das Gefäß nur unten einen Anschluß hat - hat er hier über ein T-Stück einen kleinen Ablasshahn mit eingebaut - damit man Wasser Ablassen kann und die Membran mit Stickstofffüllamatur den richtigen Druck kontrollieren kann.

    Kannst Du von der Anlage ein Bild einstellen? Auf der Seite auf der man Stickstoff oder Luft nachpumpt, kann man kein Wasser ablassen und umgekehrt. Sehr kurios. Oder hab ich da was nicht verstanden?

  • Der Vordruck ist abhängig vom eingestellten Einschaltdruck(ED). Er muss immer niedriger als der ED sein. Als Fausformel findet man ED x 0,9. Der Wert 0,9 variiert leicht (jeh nachdem wer wo abgeschrieben hat ;)

    hast ja vollkommen Recht wenn man sich den Druck individuell einstellen möchte.

    Ich habe ja auch nur die Empfehlung der Hersteller von Hauswasserwerken mit Kessel genannt wo der Ein- und Ausschaltwert schon voreingestellt worden ist ( soweit mir bekannt ist ).

    Bei meinen HWW`s steht dieser Wert sogar auf dem Behältern

    Mit Wartungsfreiheit meine ich daß aus diesen Behältern keine Flüssigkeiten abgelassen werden brauchen

    Wie PeterB schon geschrieben hat kann man sich aber erst ein richtiges Bild machen wenn man Fotos von der Anlage sieht.

    Wenn sich wirklich Schmutz irgendwo trotz Vorfilter abgelagert hat stimmt etwas nicht mit der Installation

    PeterB, die Überprüfung des Vordrucks möchte ich jetzt nicht als Wartung betrachten sondern als Kontrolle ( ist aber Ansichtssache :saint: )

    Gruß Jörg

  • Danke für die Antworten.

    Es geht mir hier nicht um den Druckschalter oder sowas - die Anlage hat nen Fluidcontrol und wenn die Spülung gedrückt wird und der Druck abfällt schaltet sich die Pumpe ein und wenn das Ventil im Spülkasten dicht macht läuft sie kurz nach bis der Ausschaltdruck erreicht ist. Das Problem, dass das Ausdehnunggefäß nul Stickstoffpolster besitzt und auch funktionslos ist. Ich müsste da alle Verschraubungen lösen - das Gefäß höher stellen und schauen dass ich die 100 Liter ablassen kann - aber das ändert nix am System - die Gefäße sind in meinen Augen Fehlkonstruktionen für sowas, denn Regenwasser kann sauer oder sonst was sein, auf jeden Fall ist es verschmutzt und auch der Filter kann nicht alles rausfiltern. Ich hab schon einen Wissy Feinfilter vor der Zisterne und einen Cillit 90 mü nach der Pumpe.

    Aber das bringt alles nix - ich bin nach dem ich damals sogar selbst mit einem Techniker von der Ausdehnungsgefäß Firma gesprochen habe so wahnsinnig enttäuscht - für mich ist das gefühlt Schrott.

    Ich bau mir einen Windkessel ein und hier geht es mit um die Be- und Entlüftung - denn so ein System hat mir 10 Jahre positive Dienste geleistet.

    Sicher bräuchte ich gar keinen Kessel, dann kann ich aber auch keinen stromausfall überbrücken.

    Evtl. kann mir ja noch jemand was zu meiner Frage schreiben - Danke!


    FG - rvo

  • Es geht mir hier nicht um den Druckschalter oder sowas - die Anlage hat nen Fluidcontrol und wenn ... das Ventil im Spülkasten dicht macht läuft sie kurz nach bis der Ausschaltdruck erreicht

    Lass mich das etwas korrigieren. Die Pumpe wird abgeschaltet nicht weil ein Ausschaltdruck erreicht wurde sondern weil die Durchflussmenge einen definierten Wert unterschritten hat. Dann gibt es noch eine Nachlaufzeit von ein paar Sekunden in der die Pumpe ihren maxmöglichen Druck erreichen soll.


    Dieser Unterschied kann dazu führen, dass die Funktion eines zusätzlichen Ausdehnungsgefäßes, egal ob MAG oder Windkessel (WK)l, zunichte gemacht wird.


    Wird der Verbraucher geschlossen und die "Ausschaltgeschwindigkeit" unterschritten startet die Nachlaufzeit. In dieser Zeit muss das maxmögliche Wasservolumen gegen den Druck einer Membrane im MAG oder eines Luftpolsters im WK in den Behälter gedrückt werden.


    Wird das in der Nachlaufzeit nicht komplett erreicht, wird das beim nächsten mal wieder etwas weniger sein und beim nächhsten mal wieder weniger.


    So weit die Theorie. Es gibt Nutzer in den Foren die behaupten, bei ihnen funktioniert das reibungslos. Dann gibt es Hersteller, die begrenzen ein zusätzliches MAG auf zB 25 Liter. Das mag wohl auch an unterschiedlichen Nachlaufzeiten liegen.


    So wie Du Dein Anlagenverhalten beschreibst, hört sich das verdächtig genau nach dieser "Fehlfunktion" an. Wenn das so ist, wird das mit einem WK nicht besser.


    Wenn Du unbedingt einen Druckspeicher haben willst wäre es eventuell sinnvoller, den Schaltautomat gegen einen Druckschalter zu tauschen. Der und ein Speicher gehören seit altersher zusammen. Druckschalter gibt es mittlerweile auch in elektronischer Ausführung. Die haben dann auch einen Trockenlaufschutz.


    Aber achte darauf, dass es sich auch wirklich um einen Druckschalter handelt. Der Begriff "elektronischer Druckschalter" wird gerne fälschlicherweise für Schaltautomaten wie Du jetzt einen hast verwendet.

  • Hallo RainerVoigt ,

    eigentlich hat PeterB dein Problem schon dargestellt.

    Ich verstehe beim besten Willen nicht wozu du unbedingt einen Kessel mit Be- und Entlüftung zusätzlich zu deiner vorhandenen Steuerung nehmen willst.

    Ehrlichgesagt ich sehe in diesem ganzen System keinen wirklichen Sinn.

    Sicher ist das eine technische Möglichkeit/Variante einen Windkessel/Druckkessel größeren Volumens zu betreiben.

    Für mich sind diese Ventile nur Störquellen und technische " Spielereien "

    In der Wasserversorgung wird nach Möglichkeit mit technisch einfachen Bauweisen eine maximale Versorgungssicherheit angestrebt.

    Da wird das Wasser aus dem Brunnen über eine Rohwasseraufbereitung in einen Reinwasserbehälter gefördert ( das würde deiner Zisterne mit entsprechender Vorreinigung entsprechen )

    Aus diesem Behälter wir das Wasser dann direkt in das Versorgungsnetz gepumt.

    Um einen minimal schwankenden aber konstanten Netzdruck zu gewährleisten ist ein einfacher Druckbehälter mit Schauglas an das Rohrsysthem angeschlossen.

    Das Luftvolumen im Druckbehälter wird NUR nach Bedarf ( bei Verlust ) mit einem Kompressor nachgefüllt ( automatisch, über Sensoren gesteuert ).

    Gruß Jörg

  • Danke Jörg - für die Info.

    Wahrscheinlich drück ich mich falsch und zu kompliziert aus. Für Wissenschaftler gibt es neben den Begriffen Theorie, Induktion und Deduktion - den Begriff der Empirie oder Erfahrungswissenschaft. Was meine ich damit? Wenn ich in meinem ersten Haus über 10 Jahre einen Druckkessel mit Unterwasserpumpe störungsfrei betrieben habe und in meinem Elternhaus 20 Jahre eine Kreiselpumpe mit Druckkessel ideal funktionierte - ja gebe zu - die Messing-Laufräder waren mal kaputt, weil die Pumpe aus dem Dorfbrunnen ansaugte nur mit Fußventil ohne Filter oder was .

    So - da stellt sich mir doch die Frage wie so ein System anfällig und kompliziert sein soll. Ja, ich geb zu - ich weiß nicht mehr wie das Luftpolster sich selbst gewartet hat.


    Warum möchte ich ein größeres Wasservolumen haben - das war nämlich auch der Grund für das MAG? Weil bei jedem - noch so kleinen Klospülvorgang auch die Pumpe anspringt - und wenn das Haus mit Kindern und Erwachsenen voll ist eben auch 30 mal in einer Stunde.


    Ich häng hier mal Bilder an, wie das aufgebaut ist - ist etwas kompliziert, weil ich das Ganze nicht auf ein Foto bringe.


    Es doch nicht so schlimm - die Bilder zeigen die Anlage, wie sie von rechts nach links aufgebaut ist. Die anderen Rohre und Kabel die nicht dazu gehören bitte wegdenken. Im Ersten Bild sieht man auch neben der Ansaugleitung ein Entlüfter-Rohr und Schlauch und Siphon - das dient dazu im Notfall die Zisterne aus dem Wassernetz zu versorgen - sollte sie mal leer sein


    Danke und FG - rvo

  • Zu Deiner Anlage. Eine derart ordentlich aufgebaute Anlage sieht man leider nicht immer.


    Ich weiß, Du hast Dich jetzt auf einen Windkessel eingeschossen weil Deine momentane Anlage nicht funktioniert. Dabei arbeiten solche Anlagen zu tausenden zufriedenstellend. Allerdings mit einem Druckschalter. Ob die Fehlfunktion mit dem Schaltautomat zusammen hängt, vermute ich, weiß es natürlich nicht.


    Was war denn in den von Dir genannten Anlagen aus Deinem "früheren Leben" verbaut. Auch Schaltautomaten oder Druckschalter?


    In der Zwischenzeit hat sich unten (obwohl ein Vorfilter eingebaut ist) soviel Schmutz abgelagert, dass beim Öffnen des Ablasshahnes kein Wasser mehr austritt

    Dass sich da Schmutz angesammelt hat, ist das eine Vermutung/Schlussfolgerung oder weißt Du das. Könnte es noch einen anderen Grund geben, warum da kein Wasser raus kommt?

    kein Wasser mehr austritt und eine Wartung nicht mehr möglich ist.

    ? Bist Du Dir sicher, dass zur Wartung das Wasser abgelassen werden muss? MW reicht es, die Anlage wasserseitig drucklos zu machen nd dann oben am Ventil den Druck zu messen bzw zu ergänzen

    weil die Membran ständig Druck verlosen hat

    Da wiederhole ich mich. Wenn die Membrane Druck verloren hat, ist sie oder das Ventil defekt. Das hat mit dem System nichts zu tun und muss, kann abgestellt werden.


    Wie hat sich der Druckverlust gezeigt? Hast Du den Druck oben am Ventil gemessen?


    Ich fände es schade, ein vorhandenes, bewährtes System, das im Augenblick seine Macken hat, bedingt möglicherweise durch die Verwendung von ungeeigneten Komponenten zu ersetzen durch ein anderes, ebenfalls mit einer ursprünglich nicht dafür vorgesehenen Komponente, dem Schaltautomat.

Brunnen selber bauen