Brunnen liefert kein Wasser mehr

  • Sehr geehrtes Forum,


    ich bin neu hier und habe ein großes Problem.


    Wir haben einen landwirtschaftlichen Betrieb (Milchvieh, 85 Kühe) komplett über einen eigenen Brunnen versorgt.


    Dieser liefert seit heute 31.08.23 Mittag kein Wasser mehr. Wir haben die Pumpe getauscht, was keine Verbesserung brachte.

    Es hat sich die letzten Wochen schon angedeutet, es waren komische Geräusche der Pumpe zu hören, dann gings aber wieder

    problemlos. Die letzten 3 Tage hat der Schutzschalter ausgelöst, nachdem man ihn wieder reindrückte gings wieder einen Tag.


    Der Brunnen wurde 1997 geschlagen/gebohrt, es ist ein DN100 Brunnenrohr (blau) , der Brunnen ist 14 Meter Tief, die Pumpe hängt auf ca. 10,5 m. Es sind Filterrohre verbaut, wo, wie lange und welche Schlitzweite kann ich nicht sagen. Eher zuviel Filterrohr nach oben sagt mein Vater. Der Boden ist Lehm mit Steinen.

    Die Pumpe ist eine KSB 100C 4" Brunnenpumpe.


    Laut meinem Vater wurde mit 160 mm gebohrt/geschlagen, die 3 cm ringsrum wurden mit Filtersand befüllt, oberhalb der Filterrohre

    mit Ton. Soweit ich hier mitgelesen habe, ausreichend professionell.


    Die Fördermenge war immer mehr als ausreichend.


    Allerdings war im geförderten Wasser fast von Anfang an rotbrauner Schlamm dabei (5 µm) sehr fein, setzt alle Geräte zu,

    weshalb wir einen Partikelfilter verbaut haben.


    Dieser Sommer 2023 war der trockenste überhaupt hier ohne nennenswert Regen vom 21.5. bis 26.07.

    Daher ist für mich die Erklärung die Trockenheit, dass das Wasser genau jetzt ausgeht.

    Die letzten Tage hat es 140 Liter geregnet. Wann kommt das auf 10 Metern an?


    Wir fahren Jetzt Wasser mit Fässern in einen alten Schachtbrunnen und versorgen alles von dort aus

    was sehr mühsam ist.


    Meine Fragen:


    - Kann man den Brunnen mit chemischen Mitteln wieder zum laufen bekommen oder ist er verloren oder

    nach 26 Jahren einfach fertig oder kommt er wieder wenn er mal eine Woche Ruhe hat


    - wieviel kostet ein neuer Brunnen? Bohrt man neben dem alten oder tiefer?


    - wo kommt seit Jahren das feine Zeug her? Was wurde evtl. beim Bau falsch gemacht (um bei einem evtl.

    Brunnenneubau darauf zu achten)



    Vielen Dank für Eure Hilfe

  • Es fehlen Informationen um konkrete Ratschläge geben zu können.

    1. Wo liegt jetzt der Grundwasserspiegel im Brunnen?

    2. Welcher Schutzschalter hat ausgelöst?

    Ein Motorschutzschalter, ein FI oder die Sicherung?

    3. Verfügt die Pumpe über einen eingebauten thermischen Überlastungsschutz?


    Zu den restlichen Fragen später.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Hallo Wurzlsepp ,

    hast du mal deine Pumpe gezogen und den Brunnen ausgelotet ?

    Wenn kein/wenig Wasser im Brunnenrohr ist dann ist der Brunnen unbrauchbar geworden.

    Eventuell kann man den Brunnen noch vertiefen und das DN100 Rohr verlängern und als Arbeitsrohr nutzen ( falls der Bodenverschluß entfernt werden kann ) und mit einer DN90 Kiespumpe darin arbeiten.

    Wenn erfolgreich gebohrt und genug Wasser kommt Boden wieder verschließen oder ein DN80 Rohr mit Kiesbelagfilter einschieben.

    Oder von einer Firma den Brunnen im Spülverfahren durch das Brunnenrohr vertiefen.

    ( Wäre jedenfalls günstiger als komplett Neu Bohren )


    Welcher Schutzschalter hat bei der Pumpe ausgelöst :

    1.) Überstromschutzschalter oder die 2.) Temperaturüberwachung der Pumpe ?

    Bei 2.) ist die Pumpe überhitzt da die Kühlung fehlte ( Wassermangel = Laufgeräusche )

    Allerdings war im geförderten Wasser fast von Anfang an rotbrauner Schlamm dabei (5 µm) sehr fein, setzt alle Geräte zu,

    Ich würde mal sagen daß die Bohrtiefe nicht optimal gewählt wurde

    Vielleicht hätte man weiter bis zu einer Schicht mit Mittel- oder Grobsand bohren sollen.

    Laut meinem Vater wurde mit 160 mm gebohrt/geschlagen, die 3 cm ringsrum wurden mit Filtersand befüllt, oberhalb der Filterrohre

    mit Ton. Soweit ich hier mitgelesen habe, ausreichend professionell.

    Zu dem Thema kann dir kg49 bestimmt einige hilfreiche Erläuterungen geben

    Gruß Jörg

  • Danke für die Antworten.


    1. ich habe noch nicht ausloten können wo der Spiegel liegt da wir nur schnell die

    Pumpe getauscht haben. Augenscheinlich war die Pumpe ziemlich trocken.

    Ursprünglich ist es eine 2 m mächtige wasserführende Kiesader. Beim Bohren ist Wasser nach oben gespritzt. wir werden die Pumpe heute nochmal demontieren und ausloten ob und wie hoch das Wasser ansteht.

    Können die Filterschlitze so stark zugesetzt sein, dass zwar aussen Wasser ansteht aber im Rohr kein Wasser mehr steht? Dann könnte ich auch den Grundwasserspiegel nicht bestimmen.


    2. Der Motorschutzschalter der Brunnenpumpe hat ausgelöst


    3. ich weiß nicht genau, ich glaube nicht. Der Motor hängt ja unterhalb der Pumpe, also immer kühl im Wasser, sollte also nicht zu thermischer Überlastung kommen.


    Ich melde mich wieder. Danke für die Anteilnahme

  • Die Bohrtiefe wurde so gewählt, da unter der wasserführende Kiesschicht eine undurchlässige Tonschicht ist. Beim Durchbohren dieser würde das Wasser dann nach unten verloren gehen.

    Ich weiß nicht, ob hier je eine Schicht mit Mittel oder Grobsand kommen würde. Immer Risiko. Der Nachbar hat nach 49 Metern das Bohren aufgegeben, da nichts brauchbares kam.


    Der Überstromschutzschalter hat ausgelöst.

  • Können die Filterschlitze so stark zugesetzt sein, dass zwar aussen Wasser ansteht aber im Rohr kein Wasser mehr steht?

    Beim Pumpen ja, wenn aber nicht gepumpt wird, sollte der Wasserstand im Brunnen gleich dem Grudwasserstand ausserhalb sein.

    Also Pumpe mal ziehen und Wasserstand messen.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


    Edited once, last by kg49 ().

  • Die Bohrtiefe wurde so gewählt, da unter der wasserführende Kiesschicht eine undurchlässige Tonschicht ist. Beim Durchbohren dieser würde das Wasser dann nach unten verloren gehen.

    Das Problem wäre nicht daß das Wasser verloren geht sondern daß der darunter liegende Wasserträger durch Keime aus dem darüber liegenden Wasserträger kontaminiert werden kann.


    Wenn der Überstromauslöser die Pumpe abschaltet und zur gleichen Zeit Geräusche auftreten besteht die Möglichkeit daß die Pumpe einen Lagerschaden hat der duch den Trockenlauf der Pumpe ausgelöst wird.


    Wenn ihr den Brunnen nicht durch Ausloten ausgemessen habt wirst du auch keine Angaben zum Wasserstand machen können.

    Eine Möglichkeit zu kontrollieren ob der Brunnen dicht ist wäre noch einmal ein Faß Wasser in den Brunnen zu kippen und zu schauen wie schnell das Wasser dort versinkt.

    Gruß Jörg

  • Ok haben jetzt ausgelotet.


    Der Grundwasserstand ist bei -4,1 Meter (unter Bodenoberfläche)


    Der Brunnen ist insgesamt 11,8 Meter tief.


    Die Pumpe hängt auf 10,3 Meter oberkante Pumpe, die Pumpe hat nochmal

    0,8 Meter.


    Unten ist ein Meter Sumpfrohr verbaut, dann 8 Meter Filterrohr. Das war fehlerhaft,

    daher wurden die oberen Filterrohre wieder außen mit Ton abgedichtet. Wieviele Meter weiß ich nicht. Die obersten 2 Meter sind geschlossene Rohre DN100 4".

    Es wurden 160 mm gebohrt.


    Was wir heute gemacht haben:


    Pumpe raus, Druckleitungen geputzt, mit Spülsonde mit ca. 12 Bar Brunnen gespült,

    ausgepumpt. Beim Auspumpen keine Verbesserung, wieder wie vorher nach ca. 5 Minuten Ende. Pumpe wieder raus. Wasser ist langsam wieder auf Grundwasserlevel gestiegen. Wass allerdings nach dem Spülen zu sehen war war Bewegung auf der Wasseroberfläche im Brunnenrohr. Das war vorher nicht.

    Brunnenkopf draufgeschraubt, dann Wasser eingepumpt.



    Nach dem Spülen war das Rohr voll. ist dann innerhalb ca. 5 Minuten wieder auf Grundwasserstand gesunken.


    Zu guter letzt eine Regenerierlösung eingelassen, die bleibt jetzt bis morgen drin. Wenn das auch nicht hilft weiß ich keinen Rat mehr.

  • Professionelle Regeneration kostet ca. 7000 €, frühestens in 2 Monaten.


    Neuen Brunnen bohren kostet ca. 5000 €, frühestens in 1,5 Monaten.

    Dann gehe auf Sicherheit und mach neu, billiger und schneller möglich

    Nach dem Spülen war das Rohr voll. ist dann innerhalb ca. 5 Minuten wieder auf Grundwasserstand gesunken.

    Würde für mich bedeuten : der Brunnen ist dicht

    Bei meinem Brunnenbau war ein Füllen des Rohres nicht mehr möglich da das Wasser gleich in den Untergrund abgeleitet wurde.

    Gruß Jörg

  • Da ja zwei Probleme bestehen (Brunnen und Pumpe), solltest Du jetzt zuerst mal die Pumpe ziehen und in einem separatem Behälter auf einwandreie Dauerfunktion testen. Aufpassen, dass die Kühlflüssigkeit nicht zu warm wird.

    Zu guter letzt eine Regenerierlösung eingelassen

    Was für eine Lösung hast Du denn eingefüllt?

    Ich glaube nicht, dass dies erfolgreich war, es sei denn, dass eine Verockerung stttgefunden hat.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Da ja zwei Probleme bestehen (Brunnen und Pumpe), solltest Du jetzt zuerst mal die Pumpe ziehen und in einem separatem Behälter auf einwandreie Dauerfunktion testen. Aufpassen, dass die Kühlflüssigkeit nicht zu warm wird.

    Was für eine Lösung hast Du denn eingefüllt?

    Ich glaube nicht, dass dies erfolgreich war, es sei denn, dass eine Verockerung stttgefunden hat.

    Gruss

    kg49

    die pumpe ist nagelneu. da sollte nichts fehlen.


    einen liter ameisensäure. bestimmt nicht optimal aber kurzfridtig verfügbar.


    Weshalb sollte der Brunnen sonst kein Wasser mehr liefern ausser wegen Verockerung?


    Kann man den Brunnen mit Wessoclean noch retten?


    reicht der Grundwasserstand? Oder ist die Trockenheit zu viel gewesen?


    Der Brunnen hat ja 25 Jahre gut gedient und jetzt relativ plötzlich kommt kein Tropfen mehr.

    Dann gehe auf Sicherheit und mach neu, billiger und schneller möglich

    Würde für mich bedeuten : der Brunnen ist dicht

    Bei meinem Brunnenbau war ein Füllen des Rohres nicht mehr möglich da das Wasser gleich in den Untergrund abgeleitet wurde.

    Gruß Jörg

    Ja billiger und schneller. Die Regenerierung hätte halt den vorteil dass das drumherum (Druckkessel, Wartungssschacht) so bleiben könnte. Ausser man bohrt direkt daneben. Ist das sinnvoll?

  • Und,was hat die "Regenerierung" ergeben?

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Hast du denn schon den Versuch gemacht Wasser in den B

    Die Regenerierung hätte halt den vorteil dass das drumherum (Druckkessel, Wartungssschacht) so bleiben könnte. Ausser man bohrt direkt daneben. Ist das sinnvoll?

    Hallo ,

    bei einem Neubau brauchst du nur die Brunnenleitung umverlegen , mehr nicht.

    Alles andere kann so bleiben.

    Eine Probebohrung in einigen Metern Entfernung könnte dir zeigen ob der Boden dort verockert oder verschlammt ist.

    Vielleicht habe ich es Überlesen, aber hast du mal dein Brunnenwasser labortechnisch untersuchen lassen welche Inhaltstoffe im Wasser sind ?

    Gruß Jörg

  • Und,was hat die "Regenerierung" ergeben?

    Gruss

    kg49

    ich finde es ist etwas besser geworden. vorgestern konnten wir den Brunnen innerhalb 2 minuten leerpumpen. Heute haben wir ca. 7 Minuten gepumpt und es kam immer noch Wasser. Der Wasserstand im Brunnen ist beim Pumpen stark abgesunken, aber nach ausschalten der Pumpe hat es ca. 75 sekunden gedauert, bis der Grundwasserspiegel wieder erreicht war.


    Wie beurteilt ihr das? Besteht Hoffnung?


    Habe jetzt noch 5 Kilo Wessoclean bestellt, sobald das da ist werd ich damit nochmal "Regenerieren".


    Habt ihr noch andere Tipps?

    Wenns 10 Meter daneben ist ist ok, aber ich könnte auch eine völlig andere Ader in 500 Metern Entfernung anbohren, dann muss halt alles neu.


    Das Wasser wird laufend untersucht. Es ist viel Eisen drin. Ich such das Ergebnis mal raus und melde mich wieder.


    Vielen Dank für Eure Hilfe! Schönen Sonntag wünsche ich!

Brunnen selber bauen