Neuer Bodenverschluss für Brunnenrohre. Alternative zu Quellton und Sumprohr?

  • Hallo Community,
    ich überlege einen Bodenverschluss für Brunnenrohre zu entwickeln, der es m. E. erlauben würde auf das Sumpfrohr und den Quellton gänzlich zu verzichten. Ich stelle mir das wie folgt vor:



    Auf das Sumpfrohr, das ja die Aufgabe hat Feinsand zu sammeln, damit der Filter sich nicht sofort zusetzt (und um genügend Strecke für das Einbringen des Quelltons zwecks Bodenverschluss zu bieten), könnte so doch verzichtet werden. Schließlich stellt die sich einstellende Strömung sicher, dass der Feinsand stets ausgespült wird.
    So könnte man sich die Arbeit für das Teufen des zusätzlichen Sumpfrohres sparen, gewinnt zusätzliche Pumpentiefe (also Sicherheit nicht trocken zu laufen) und kann auf die Anschaffung von Quellton und das Sumpfrohr verzichten.


    Was haltet ihr davon? Würdet ihr so etwas verwenden, wenn es preislich nicht teurer kommt als die Sumpfrohr/Quellton-Lösung? Gibt es dazu einen Markt? Was denkt die Community darüber?

  • Ja. der Verschluss geht bei meiner jetzigen Ausführungsform problemlos bis auf den Grund, verschließt und man kann ihn auch nachträglich entfernen. Allerdings ist dessen Rückhaltekraft derzeit noch sehr unzuverlässig: Mal erziele ich eine Haltekraft von von 12kg/120N, mal von 30kg/300N.


    Zur Erhöhung der Haltekraft, aber auch um den Verschluss bis zur Kleinserienreife zu entwickeln müsste ich noch sehr viel Zeit und Geld investieren. Daher meine Frage zur Größe des Marktes, den ich in keinster Weise abzuschätzen vermag. Vielleicht hat ja hier einer eine Zahl, z.B. mein Händler im Dorf verkauft ca. 120m Filterrohr pro Jahr an Do-It-Yourself-Brunnenbauer; oder ich schätze dass in Deutschland pro Jahr ca. 300 Brunnenrohrdeckel verkauft werden, etc.. . Alles wäre besser als meine vollständige Unkenntnis :).

  • ich überlege einen Bodenverschluss für Brunnenrohre zu entwickeln

    Was ist daraus geworden? Das wäre genau die Lösung für dieses Problem:

  • Soweit mir bekannt ist, gibt es für Selbstbauer (nachträglicher Verschluss) ansonsten ausschließlich die Variante mit dem Quellton bzw. Bastellösungen mit Sandkasteneimerchen... beides kann nach diesen Berechnungen eigentlich gar nicht funktionieren:

    Aus eigenen Erfahrungen kann ich bestätigen, dass der Wasserstand beim Pumpen im Brunnenrohr absinkt, bei meinem "Profi"-Brunnnen waren es offenbar mehr als 1,35 m (Absenkungstrichter).

    Nehmen wir eine Druckdifferenz von 1,5 mWS = 0,15 bar = 0,015 N/mm² an.

    Bei einem Innendurchmesser von 114 mm haben wir eine Querschnittsfläche von 10.207 mm².

    Daraus folgt eine Kraft von unten gegen den Verschluss von 153 N (entspr. 15,6 kg).

    Je nach den Umständen (stärkere Pumpe oder oder oder...) kann die Kraft auch deutlich größer werden.


    Entweder schafft man eine formschlüssige Verbindung zwischen Verschluss und Rohr, oder man gestaltet den Verschluss wasserdurchlässig, um den Staudruck abzubauen.

    Für den zweiten Weg habe ich mir jetzt ein feines und ein sehr feines V4A-Drahtgewebe bestellt und ein V2A-Rohrstück bestellt, das ich mit den Geweben bespannen werde.


    Ich bin aber trotzdem sehr an dem neuen Produkt (s.o.) interessiert!!!

  • Für eine formschlüssige Verbindung könnte man evt. auch den Innenkonus des Schneidschuhs nutzen.

    Oder man lässt radiale Stifte unter die Unterkante des Brunnenrohrs ausrasten.

  • Oder man baut einfach einen richtigen Brunnen, sodass entweder der Absenkungstrichter klein bleibt oder man verwendet ein Arbeitsrohr, sodass das Brunnenrohr einen verschraubbaren Bodenverschluss erhalten kann.

    habe ich mir jetzt ein feines und ein sehr feines V4A-Drahtgewebe bestellt

    Da bin ich ja mal gespannt, wie da genügend Wasser durchfliessen soll, wenn die Schlitzöffnungen des Filterrohres schon nicht ausreichen, um den Absenkungstrichter klein zu halten.

    Aber Versuch macht kluch.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Ich habe mir in den letzten Tagen selbst einen neuen Brunnen gebohrt, weil der vom "Profi"-Brunnenbauer Luft gezogen hatte. Mein neues Brunnenrohr ist jetzt deutlich tiefer, das sollte hoffentlich keine Luft ziehen. Ich muss es halt nur noch unten verschließen.

    Vom Verschluss erwarte ich natürlich nicht, dass er viel Wasser durchlässt, es geht mir nur darum, den Staudruck von unten zu reduzieren, der den Verschluss hochschieben möchte.

  • es geht mir nur darum, den Staudruck von unten zu reduzieren,

    Dazu muss entweder die Fördermenge der Pumpe reduziert werden oder mehr Wasser in das Brunnenrohr fliessen.

    Beides verringert den Absenkungstrichter (Ursache des "Staudrucks").

    Ob nun der feinmaschige Bodenverschluss nennenswert Wasser in das Rohr hineinfliessen lässt, bezweifele ich, aber Dein Versuch könnte das Forum vom Gegenteil überzeugen.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Wenn in der Regentonne die gleichen Sandverhältnisse wie im Brunnenloch sind...

    Ein Test ohne Sand vor dem Feinsandfilter als Bodenverschluss bringt nichts, da für den Wasserzufluss in ein Brunnenrohr zuerst die Bodenschicht massgeblich ist, in der die Filterelemente stehen.

    Merke: ein Filterrohr oder ein filterähnlicher Bodenverschluss haben nicht die Aufgabe, zu filltern!

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


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