Hallo Kurt ,
du bist nicht der Erste der sich " Blauäugig " eine Solaranlage mit Zubehör ( in deinem Fall eine Pumpe ) gekauft hat.
Ich schätze mal daß beim Verkaufsgespräch teilweise " aneinander vorbei geredet " wurde , daß eventuell einige " wichtige notwendige Punkte " nicht oder nur teilweise berücksichtigt wurden .
Da du mit deinem Problem aber noch nicht durch bist wird dir selbstverständlich weiter geholfen.
Zu deinen Fragen
1. die im Normalfall aufgenommene max. Leistung der Pumpe ist auf Grund ihrer Konstruktion vorgegeben.
Bei 100V in diesem Fall sind das 750 W welches bei einer Förderhöhe z.B. von 64 m einer Fördermenge von 5 l/min ( 300 l/Stunde oder 0,3 m³ ) entspricht
Höhere Leistungsaufnahme der Pumpe als 750 W bedeutet im allgemeinen einen Fehler .
2. Die Angabe der 1000 W/m² sind die optimale Sonnenschein-Leistung der Sonne pro m²/Module. ( lt.Hersteller bei 1000 W/m² Sonneneinstrahlung sind das bei diesen Modulen 240Wp )
Die wird theoretisch erreicht wenn die Sonne auf dem höchsten Stand Mittags genau im rechten Winkel auf die Module scheint.
Bei 800W/m² sind das nur noch 183,9 Wp
Laut Datenblatt von Panasonic haben die Module im Normalfall 190 W/m² .
Das wären bei 4 Modulen ca 5 m² Modulfläche was 950 W mögliche Gesamtleistung entspricht.
Das heißt nicht daß die Pumpe auch diese Leistung immer zur Verfügung gestellt bekommt.
Dies ist wiederum abhängig vom Einstrahlwinkel der Sonne auf die Module
Je schlechter dieser Einstrahlwinkel ist ( mehr/weniger als 90° zur Moduloberfläche ) je geringer ist der Wirkungsgrad und die abgegebene Leistung ( Spannung und Strom ) der Module ( Kann man aber meßtechnisch ermitteln )
3. Die Angabe der 300 W/m² ist die Untergrenze der Sonneneinstrahlung pro m²/Module die notwendig sind damit die Pumpe noch laufen kann um zu fördern.
Also es ist ein Unterschied zwischen der möglichen Einstrahlungsleistung der Sonne auf die Module und dem Wirkungsgrad der Umwandlung durch die Module.
Zum Schreiben von Pedrollo :
Auch wenn es sich jetzt wie eine Zumutung anhört aber du solltest die Anlage noch einmal komplett überprüfen
Alle Module von einander trennen und dann :
1. an jedem einzelnen Modul eine Spannungsmessung machen und dann jedes Modul einzeln an die Steuerung anschließen und die Spannung auf der Steuerung ablesen. ( Müßte im Normalfall möglich sein da alles Steckverbindungen sein sollten )
Wenn die einzelnen Module an der Steuerung angeschlossen sind mal an allen Steckverbindungen kräftig wackeln ( wenn ein Anschluß nicht richtig gequetscht ist kann man das dann mit großer Wahrscheinlichkeit erkennen )
Sollte ein Modul oder eine Verbindung fehlerhaft sein kannst du das so schon einmal feststellen .
Wenn alle Module die gleichen gemessenen Werte in der Steuerung anzeigen:
2. dann zwei Module in Reihe ( den + zur Steuerung dann den - des Moduls an den + des nächsten Modul und den - des zweiten Moduls dann zur Steuerung) und die Spannung messen, danach an die Steuerung anklemmen und an der Steuerung ablesen.
Wieder an den Verbindungen wackeln.
Wenn dann eine Verdoppelung der Spannung nach der Verbindung zur Reihenschaltung von zwei Modulen angezeigt wird sind diese 2 Module und der Eingang der Steuerung in Ordnung.
Das Gleiche mit den anderen zwei Modulen machen.
Vor dem Anklemmen der restlichen zwei Module an die Steuerung die ersten beiden Module wieder ausklemmen und den gleichen EIngang für die zweiten Module an der Steuerung nehmen.
Die angezeigten und die gemessenen Werte müssen auch dieses Mal gleich sein.
Dann die ausgeklemmten Module auf den zweiten EIngang klemmen.
Es muß sich dann die angezeigte Spannung ( vorausgesetzt es scheint immer noch die Sonne/ also es müssen immer gleiche Bedingungen herrschen ) wieder verdoppeln.
Also die Werte sollten dem Vehältnis der Modulanzahl entsprechen : 1 - 2 - 4 fache Spannung
Wenn dann alle Werte entsprechend sind liegt es nicht an der Technik der PV-Anlage.
Und nicht vergessen : Alle gemessenen Werte in eine Tabelle eintragen damit man die Ergebnisse auch vergleichen kann
Die genaue Höhe der an den Modulen gemessenen Spannung spielt bei der Überprüfung der Module keine Rolle ( ist Leerlaufspannung ), Hauptsache das Verhältnis der Spannung zur Anzahl der Module entspricht 1 - 2 - 4
Dann wäre eigendlich nur noch die Ausrichtung der PV-Module zu überprüfen.
Dafür dann mal wieder alle Module von der Steuerung trennen und nur ein Modul wieder anklemmen.
Dann dieses auf dem Gestell lösen und mit einem 90° Winkelmesser genau zur Sonne ausrichten und die Spannung auf der Steuerung ablesen ( höchste Spannung ist optimale Ausrichtung )
Dann kannst du sehen wie groß die Differenz zwischen der Modul-Ausrichtung auf deinem Gestell und der optimalen möglichen Ausrichtung ist.
Optimaler Zeitpunkt für die Überprüfung der Modulausrichtung wäre glaube ich der 23.09. ( Sommersonnenwende ) 13:00 Uhr ( Sommerzeit/Normalzeit 12:00 Uhr )
Dann zum Frühlingsanfang ( 20.03.2023 ) nochmal messen, dann kann man sich den Mittelwert für die Jahresausrichtung ausrechnen.
Wenn du das alles gemacht hast und auch die PV-Module optimal nachträglich ausgerichtest hast und sich dann keine Differenzen zu den momentanen Gegebenheiten zeigen bin ich fast am Ende was die technische Überprüfungsmöglichkeiten deiner Anlage betrifft.
Aber ich warte erstmal auf deine Meßergebnisse und wünsche bis dahin viel " Spaß "
Dann kann man sich ja eventuell mit Alternativen wie die von marg beschäftigen
Gruß Jörg