Hallo, eine Frage. Welchen Schlitzabstand bzw welche Schlitzgröße der Brunnenfilter bracht man denn?
Kann mir da jemand helfen ? :o
Schlitzweite der Filterrohre
-
-
- Offizieller Beitrag
Schlitzweiten sind abhängig von dem im Boden zu erwarteten Schichten und Schwebeteilchen im Wasser. Die am häufigsten verwendeten Schlitzweiten sind 0,3mm - 0,5mm - 0,75mm und 1mm. Alles was darüber ist kann man für Schluckbrunnen besser verwenden. Bei sehr groben wasserführenden Kies kann man schon zu 0,75 oder 1mm greifen.
Gruß -
Hallo marg & berd,
die Schlitzweite ( SW genannt ) von Filterrohren hängt von der Kornröße und dem Identidätsgrad zur vollkommenen Kugelform des Filterkieskorns ab. (Also keinen gebrochenen Edelsplitt verwenden!)
Was der Filterkies an Korngröße noch durchläßt, sollte auch die Filterschlitze passieren können, anderenfalls würden die Filterschlitze mit der Zeit restlos verstopft werden.Filterkies oder -sand sollte 4x so groß wie der mittlere Korndurchmesser der durchbohrten Bodenschicht sein (im wasserführenden Tiefenbereich).
Beispiel: Wasserführender Sand mit einer Durchschnittskorngröße von 0,5 mm. Entsprechend Filterkies 2,0 mm Korngröße, Filterschlitzweite größer 0,5 mm ( 0,75 mm wären handelsüblich).Die Anzahl der Schlitze sollte immer so groß wie möglich sein.
Bei handelsüblichen PVC Filterrohren beträgt der Schlitzflächenanteil
+- 17% der Filterrohroberfläche.Edelstahlwickeldrahtfilter (kommen im Gartenbrunnenbereich aus Kostengründen eher weniger zum Einsatz) haben schon mal 38%.
Eigenbauten ( z.B. KG Rohr mit der Eisensäge von Hand geschlitzt) liegen i.d.R. zwischen 3% bis 10% freier Schlitzfläche.
Allzuviele Schlitze mindern die Außendruckstabilität, d.h. der Filter könnte beim Kiesschütten brechen oder zusammengedrückt werden.
mfg hasso
-
Das heisst, die Filterschlitzweite und Filterkiesgröße kann erst nach Fertigstellung der Bohrung, z. B. 14 Meter festgestellt werden?
Was ist, wenn unten nur grober Kies (20 - 60mm) ist mit geringer Menge Sandschwebeteilchen?
Ich wohne in der nähe vom Rhein. -
Ich würde es so machen: lieber eine geringere Schlitzweite wählen, dafür mehr Filterstrecke. Solltest du Feinsandeintrag haben, geht ne Menge mehr bei 0,5mm durch als vglchsweise 0,3.
Und, der Zustand kann sich mit der Zeit auch ändern. Es sieht nach groben Kies aus, dann, durch Wasserentnahme kommen auch Feinsandanteile dazu.Ich habe 0,5mm genommen und musste jetzt, da massig Feinsand, einen Filter im BR-Filter einhängen für Feinsand (also Saugseitig an der oberird. Pumpe). Wäre bei 0,3mm evtl nicht erforderlich gewesen.
Vorgehensweise: Wieviel m³ möchte man entnehmen, bzw. schafft die Pumpe?
Dann hiernach die Stückzahl der Filter bestimmen und wie gesagt, nicht zu gross wählen, im Gegenteil. Bei den Filterrohren ist die Durchlässigkeit in m³ mit angegeben. -
ich zitiere Mal hasso:
Was der Filterkies an Korngröße noch durchläßt, sollte auch die Filterschlitze passieren können, anderenfalls würden die Filterschlitze mit der Zeit restlos verstopft werden.
Ich denke das sagt alles aus tato...
Hast Du mal daran gedacht den Brunnen erst mal frei zu Pumpen? -
Bei Feinsand nimmt man generell andere Filter tato!
Ansonsten wie Brunnen bereits erwähnte, den Ausführungen von Hasso muss man nichts mehr hinzufügen!
gruss
PM -
Hallo Brunnenbohrergemeinde,
hab mir die Einträge oben angesehen. Ich habe leider überhaupt keine Idee, was mich unten erwartet, wenn ich in 2 Wochen anfange, zu bohren. Aber dafür brauche ich ja auf jeden Fall Rohre...
Hätte jetzt 0,5er Schlitzweite besorgt und gehofft, dass ich keinen Feinsand habe. Welche Filterkieskörnung brauche ich dafür?
Oder geh ich lieber auf Nummer sicher und nehme die 0,3er?
Weiß jemand zufällig, welche Korngrößen Sandeintrag eine Tallas Tiefbrunnenpumpe verträgt?
Oder was würdet ihr mir für eine Schlitzweite empfehlen? Was nehmen die meisten Brunnenbohrer?
Bitte nicht antworten: Hängt vom Boden ab! Das hilft mir nicht weiter. -
Ich habe bis jetzt nur 0,3 eingebaut.
Zum schütten benutze ich Quarz in einer Körnung von 1 - 3
Die Brunnen welche ich bisher gemacht habe laufen noch alle, zum Teil seit 20 Jahren.
Ok, hier im Ried ist es nicht besonders schwierig weil alles Sand ist.
Ab und an ein größerer Kiesel, oder mal einen Mamutknochen.
Auf den Schatz der Nibelungen hoffe ich ( Träumer bin ). -
danke für den Tip. Hab direkt bei erdbohrer bestellt - Montag wird geliefert. Bin gespannt, was ich alles auf dem Weg nach unten finde...
-
Viel Glück!
-
Ich habe bis jetzt nur 0,3 eingebaut.
Zum schütten benutze ich Quarz in einer Körnung von 1 - 3
Die Brunnen welche ich bisher gemacht habe laufen noch alle, zum Teil seit 20 Jahren.
Ok, hier im Ried ist es nicht besonders schwierig weil alles Sand ist.
Ab und an ein größerer Kiesel, oder mal einen Mamutknochen.
Auf den Schatz der Nibelungen hoffe ich ( Träumer bin ).Hast du deine Brunnen unten verschlossen?
Ich wohne im Ried, habe meinen Brunnen nicht verschlossen und seit 6 Jahren keine Probleme mit Feinsand, Sand etc. im Wasser.
Teste jeden Frühjahr den ersten gepumpten Eimer Wasser, ob sich Sand darin befindet oder nach mehreren Stunden absetzt. Bisher null Probleme.
-
Ich habe bis jetzt nur 0,3 eingebaut.
Zum schütten benutze ich Quarz in einer Körnung von 1 - 3aber wenn ich Hasso richtig verstanden hatte, würden doch in diesem Fall die Filterrohre von Partikeln der Größe 0,3 - 1 verstopft werden, weil der Filterkies Partikel <1mm durch lässt, aber das Filterrohr nur Partikel <0,3mm, oder hab ich da nen Denkfehler?
-
Filterkies oder -sand sollte 4x so groß wie der mittlere Korndurchmesser der durchbohrten Bodenschicht sein (im wasserführenden Tiefenbereich).
Beispiel: Wasserführender Sand mit einer Durchschnittskorngröße von 0,5 mm. Entsprechend Filterkies 2,0 mm Korngröße, Filterschlitzweite größer 0,5 mm ( 0,75 mm wären handelsüblich).was wären die Probleme, wenn der Filterkies zu groß gewählt wäre, und was wenn zu klein?
-
Zum Thema "Filtern" sind schon ganze Bücher geschrieben worden, was ich hier nicht machen möchte. Zur intensiven Einarbeitung empfehle ich deswegen die Fachliteratur. Google ist Dein Freund.
Vielleicht hilft Dir aber auch folgender Standardtext, der schon zig mal hier veröffentlicht wurde. Deswegen ist es auch sehr empfehlenswert, zuerst das Forenarchiv zu konsultieren.
Filterrohre und Kiesschüttung
Es wird viel zu viel gebuddelt und viel zu wenig nachgedacht beim hobbymässigen Brunnenbau. Und manche "Profis" denken auch zu wenig.
Im Prinzip gilt grundsätzlich (Ausnahmen bestätigen die Regel, die zu schildern wäre zu umfangreich):
Ein "profimässig" erstellter Bohrbrunnen wird immer mit einem Arbeitsrohr errichtet, damit eine Kiesschüttung auf das Schichtenverzeichnis abgestimmt werden kann.
Das Filterrohr hat dabei nicht die Aufgabe zu filtern, sondern ist Gerüst für die filternde Kiesschicht. Zwischen Arbeitsrohr und Brunnenrohr muss genügend Platz sein, um eine wirksame Filterkiesschicht schütten zu können.
Alternativ dazu gibt es im Fachhandel (kein Baumarkt) sogenannte Kiesklebefilter oder Kiesbelagfilter (sehr teuer, aber gut), die man statt einer Kiesschüttung verbauen kann.
Die Abstimmung von Filterkies oder Kiesklebefilter auf die Bodenschicht ist eine komplexe Überlegung, die sehr umfangreich werden kann, um maximale Ergebnisse zu erzielen.
Da hobbymässig erstellte Brunnen nicht der Wasserversorgung von Stadtteilen dienen, können hier Abstriche an das maximal Mögliche gemacht werden.
Will man ohne Arbeitsrohr arbeiten, ändern sich die Verhältnisse gravierend.
Jetzt dient das Filterrohr nicht mehr als Traggerüst für eine genau abgestimmte Kiesfilterschicht, sondern als Traggerüst für das Erdreich um die Filteröffnungen.
Da man meistens nicht weiss, wie sich das Erdreich zusammensetzt, bleibt einem nichts anderes übrig, als die kleinste Schlitzweite zu nehmen und zu hoffen, dass das passt.
Generell gilt:
Ist der Boden um die Filter zu fein, so gehen die Körner durch die Filterschlitze und der Brunnen wird ständig Sand führen.
Haben die Bodenkörner die gleiche Grösse wie die Filterschlitze, so werden diese in einem hohen Umfang verstopfen und den Wassereintritt stark verringern.
Nur wenn die Körner grösser als die Filterschlitze sind, können sie sich wie eine Filterkiesschüttung an das Filterrohr anlegen.
Nun besteht der Boden ja nicht aus gewaschenem und gesiebten Sand bzw. Kies, sondern es sind alle möglichen Korngrössen in einer Probe zu finden. Deswegen muss man einen Esslöffel getrockneten Boden auf mm-Papier streuen, um ihn beurteilen zu können.
Die grösseren Körner sollten grösser als die Filterschlitze sein, die kleineren, das sogenannte Unterkorn, sollte kleiner als die Schlitze sein.
Falls Filterkies geschüttet wird, muss dieser unter Berücksichtigung dieser Überlegungen ausgewählt werden. Filterkies ist idealerweise fast kugelförmig, Splitt ist auf jeden Fall ungeeignet.
Beim Klarpumpen eines Brunnens wird im Idealfall das Unterkorn durch die Schlitze abgepumpt, im Laufe der Zeit immer weniger und der Brunnen wird sandfrei.
Ob man nun ein Arbeitsrohr setzt, mit Kiesschüttung oder Kiesklebefiltern arbeitet, oder das Rohr direkt abteuft, muss jeder Hobbybrunnenbauer selbst entscheiden.
Manchmal sind Erfahrungen der unmittelbaren Nachbarschaft oder Schichtenverzeichnisse der zuständigen Ämter nützlich. Sie sind aber nie(!) eine Garantie für den Boden,den man dann tatsächlich antrifft. Innerhalb weniger Meter können sich die Bodenverhältnisse massiv verändern.
Gruss
kg49
-