Wie kommt der Sand da raus?

  • Guten Abend Brunnenbau-forum,


    Schon viel hier gestöbert und dadurch gelernt. Jetzt wage ich den Schritt in die Öffentlichkeit. In der Hoffnung auf Eueren Rat, der mich zu weiteren Taten führt.


    Hier nun die Rahmenbedingungen zu meiner Frage:

    - blaues Vollwandrohr DN125

    - blaues Filterrohr 0,3 mm DN125

    - Pumpe OBI 3,5 Zoll | SDM 3/11

    - Ziel 7m Vollwandrohr und 3 m Filterrohr, wobei 1m des Filterrohrs perspektivisch als Sumpfrohr verwendet werden soll/kann 10m Brunnen sind von der Stadt genehmigt


    Tag 1:

    Rohre versenkt: 3 m Filterrohr + 4 m Vollwandrohr.

    Gebohrt mit Handbohrer (15 cm Bohrkopf) bis auf 3m:

    Mutterboden 1 m, ab dann Rheinsand


    Ab 3 m dann geplunscht, zu Beginn Wasser mit Gartenschlauch zugeführt. Auflastung 1 Person 90 kg

    Wasser dann ab 4,10 m. ab 5,6 m festgestellt, dass sich wohl Sand im Rohr befindet.

    Das alles hat ca. 3 Stunden gedauert.


    Tag 2:

    2 weitere Meter Vollwandrohr versenkt, deutlich aufwendiger

    Relativ oft Vakuum gezogen am Plunscher

    am Ende kaum noch Sand im Pluncher (kleine Steinchen verhindern schliessen der Membran)

    Nach 3h gemessen: 9 m Rohr, ca. 7,7 m bis zum Boden innerhalb des Rohres

    kein weiterer Tiefengewinn mehr erreicht.

    Daher Konzeptänderung! Versuchen den vermutlichen Sand aus dem Rohr zu bekommen, um dann anschließend noch 1m Vollwandrohr zu versenken:


    mit dünnerem Plunscher gearbeitet

    versucht mit Pumpe auszupumpen, Pumpe direkt auf Sandboden gestellt

    —> kein nennenswerter Sandaustrag



    **Nach 2 Wochen Baustop: nun schon bei 7,3 m Boden im Rohr erreicht**


    versucht mit Pumpe auszupumpen: Pumpe 1 m über Filterstrecke gehängt, mit Gartenschlauch Wasser ins Bohrloch bis ans Ende geführt zum Aufwirbeln, dann auch mal ohne Zusatzwasser gepumpt

    —> kein nennenswerter Sandaustrag (60 min pumpen = 5 cm Sand)


    7,3 m im Rohr und Wasser ab 4m seither stabil


    **Nach weiteren 2 Wochen Baustopp**


    Gemessen vor Arbeitsbeginn: 7,3 m im Rohr, Wasser ab 4m

    1 h plunschen mit breitem Plunscher, Materialäquivalent von ca. 10 cm Höhe DN125 gefördert, Feinsand mit Steinchen. Siehe Photo „geplunscht“

    Nachgemessen, ca. 7,25 m im Rohr


    Dann mit Pumpe gearbeitet, Pumpe 1m über Filterstrecke gehängt, mit Gartenschlauch Wasser ins Bohrloch bis ans Ende geführt zum Aufwirbeln. Ca. 10 Minuten gepumpt. Feinsand im Eimer. Siehe Photo „gepumpt“

    Nachgemessen, ca. 7,2 m im Rohr


    Irgendwie geht das alles also in die falsche Richtung.


    Nun also meine Frage: was würdet ihr machen um

    a. noch 1m tiefer zu kommen

    b. so viel wie möglich Rohrtiefe generieren um dann das Rohr unten zu verschließen.



    Ich sage schon mal Danke für all Eueren Input.


    Greets

    MK

  • Relativ oft Vakuum gezogen am Plunscher

    ? Mit einem Plunscher oder sprichst Du von einer Kiespumpe?



    mit dünnerem Plunscher gearbeitet

    versucht mit Pumpe auszupumpen, Pumpe direkt auf Sandboden gestellt

    —> kein nennenswerter Sandaustrag

    Feinsandähnliche Strukturen müssen aufgelockert werden und es muss mit einer Gegenwassersäule gearbeitet werden, um ein Nachströmen von unten zu verhindern.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Danke!


    Ich verwende einen Plunscher mit 108 mm Durchmesser, die verwendete kleinere Alternative im Plan B hat 90 mm. Ich kann das heute abend nochmal nachmessen oder Bilder machen, wenn das wichtig ist.

    Mit „Vakuum“ meine ich, dass sich der Plunscher unten „festgesaugt“ hat, sodass man den nur zu Zweit wieder hochziehen konnte.



    Wie würde das Auflockern des Feinsands passieren?

    Erdbohrer rein und etwas drehen, dann raus und umgehend plunschen oder pumpen (Pumpe 1m über Filterstrecke)? Oder gibt es auch einfachere Möglichkeiten?


    Gegenwassersäule sagt mir leider nichts, kurz online geschaut und nichtsdazu gefunden. Wie würde man diese herstellen?

  • Schon viel hier gestöbert und dadurch gelernt.


    kurz online geschaut

    Mal etwas länger online schauen, im Forum sind Verfahren geschildert wie man Böden auflockert, eine Wassersäule im Rohr dazu erstellt und einen Plunscher bedient.

    Mir ist immer noch schleierhaft, wie sich ein Plunscher(!) am Boden festsaugen kann, da dieser ja nie ruhig am Boden steht. Im Gegensatz zur Kiespumpe, die sich allerdings festsaugen kann.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Das sich ein Plunscher am Boden festsaugen kann, kann ich nur bestätigen.

    Hatte bei mir auch mit viel Feinsand zu kämpfen und wenn ich den Plunscher mal 2-3 Minuten nicht betätigt habe war der richtig fest am Boden.

  • Hallo Anfaengerfehler,

    du hast dir leider fast den " richtigen " Namen gegeben ;)

    Unterschied Kiespumpe Plunscher - Brunnenbau Blog - Erdbohrer
    Der Kolben an der Kiespumpe macht den Unterschied zum Plunscher. Dieser erzeugt Unterdruck. Damit lässt sich effektiver Brunnen reinigen.
    www.erdbohrer.de

    Ich habe dir mal diese kleine Hilfestellung reingeschrieben.

    Bis jetzt hast du fast alles richtig gemacht .

    Aber:

    Meiner Meinung nach solltest du dir ab jetzt entweder eine Kiespumpe besorgen oder deinen Plunscher zu einer Kiespumpe umbauen.

    Wenn du mit dem Plunscher jetzt weiter im Bohrloch kräftig ziehst wird zwar etwas Sand gefördert der beim Ablassen in den Plunscher rutscht aber durch den Unterdruck der beim Höchziehen entsteht wird genau soviel/ noch mehr Sand ins Rohr gezogen.

    Daher die Differenz zwischen abgesenktem Rohr und dem Bodengrund im Rohr.

    Mit einer Kiespumpe, die du langsam auf den Bodengrund im Rohr abläßt, kannst du den gelockerten Sand wirklich effektiver fördern.

    Wie würde das Auflockern des Feinsands passieren?

    Ich habe mir für mein Handbohrgestänge einen stabilen Steingreifer gebaut den ich auch zum Auflockern nehmen kann


    Gruß Jörg

  • und wenn ich den Plunscher mal 2-3 Minuten nicht betätigt habe

    Ein Plunscher wird halt bei Verwendung immer betätigt. Er ruht nie auf dem Boden, es sei denn, man macht eine Pause. Bei kritischen Böden kann man ihn dann ja etwas hochbinden.

    Gruss

    kg49

    Es fördert nicht die Problemlösung, wenn von Seiten der Ratsuchenden erst nach mehreren Tagen auf einen Forenbeitrag geantwortet wird, da dies häufig ein erneutes Einlesen in die Problemstellung erfordert.


    Ein Problem ist meist schon halb gelöst, wenn es klar und vollständig beschrieben wird.


  • Leute, Danke.


    Ich werden im Forum nochmal eingehender Recherchieren zum Thema auflockern und Gegenwassersäule.


    Und schaue auch mal ob ich ne Kiespumpe irgendwo herbekomme. Umbauen geht leider nicht, da geliehen.


    „Fast alles richtig gemacht“ freut mich zu hören.

  • Hallo @Anfaegerfehler,

    Du kannst ganz beruhigt sein, kein Meister ( oder ähnliches :saint: ) ist vom Himmel gefallen.

    Ich habe für meinen ersten Brunnen fast 3 Monate jeden Tag am Brunnen gearbeitet.

    Bin erstaunt gewesen wieviel Erde in einem ca 10m tiefen ( erst 125mm, dann 110mm ) Loch gewesen ist.

    Geschätzt habe ich fast 1,5m³ Erde/Sand aus dem Loch geholt.

    Außerdem brauchte ich zwei Versuche da ich mit KG-Rohr als Arbeitsrohr gearbeitet habe .

    Alle Arbeiten und Funktionsweisen mußte ich im Selbstversuch erst erlernen,

    Damal kannte ich dieses Forum noch nicht und habe mich fast ausschließlich von Videos inspirieren lassen.

    Wie man so sagt " mit Geduld und viel Spucke " kann man alles schaffen.

    Frage nebenbei : wie ziehst du das Seil deines Plunschers ?

    Mit der bloßen Hand am Seil ?

    Gruß Jörg

  • Jörg, Respekt zu Deiner Leistung!


    Zu Beginn habe ich mit Hand am Seil.

    Dann geändert auf Leiter an Baum gelehnt mit Umlenkrolle.

    Dann am Ende wieder direkt mit der Hand am Seil.


    Habe ich es richtig verstanden, dass bei Verwendung mit Kiespumpe nicht aufgelockert werden müsste, oder ist das unabhängig von der Variante?


    Nachrecherchieren im Detail muss ich noch.

  • Mit Hand am Seil der 108er Kiespumpe hatte ich das beste Gefühl. Nur beim hochziehen über Umlenkrolle. Nach jedem Hub die ganze Pumpe etwas anheben, sonst geht die im 115er Rohr ganz schnell fest.

  • Hallo Anfaengerfehler. Hast du auch einen Real ( vor ) namen?

    Deine Bodenbeschreibung ähneld sehr der meinigen.

    Rheinsand; ab4 M Wasser .ect.

    Bist du im Raum zwischen Köln und Bocholt oder eher im Karlruher Raum?

    Eine Plz könnte hier Hilfreich sein.


    Warum???


    Nun hier in 40721 liegen 2 Nagelneue 108 er Kiespumpen;


    Ein Multivariables Dreibein von 2m bis 6m ;


    Und eine Große Umlenkrolle;


    einfach so Cognak...ach nee Rum.


    Das dazu gehörige Seil gibt es im Baustofffachhandel.


    Wenn die Entfernung passt könnten wir uns austauschen.


    Habe hier bei mir schon 3 !! Brunnen Gebohrt.

  • i10 Ich wohne und bohre in Gebiet Mannheim/Ludwigshafen PLZ 67063, ergo dann etwas weit nach 40721. Danke aber für das Angebot.


    kg49 ich habe nun noch weiter recherchiert:

    „Auflockern“ mit spitzem, schweren Teil. Muss ich mir wohl was basteln.

    „Gegenwassersäule“ bin ich leider nicht fündig/ schlauer geworden. Würde mich freue, wenn Du das kurz erläutern könntest.




    Habe mich ansonsten von Eueren Tips leiten lassen und beschlossen nun mein Glück mit Auflockern und Kiespumpe zu versuchen.

    Frage: sollte ich besser ne 108er oder 90er nehmen. Eigentlich sagt man ja 108er bei DN125 Rohr, bin aber panisch dass die fest geht und ich dann das Ding nicht mehr rausbekomme. Was meint ihr?

Brunnen selber bauen